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Der Wespen-Monat

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Obstkuchen, süße Getränke, gegrilltes Fleisch: wer sie im Spätsommer im Freien genießt, muss mit unliebsamen und aufdringlichen Gästen rechnen – den Wespen.

Naturschutzorganisationen empfehlen, in Gegenwart von Wespen ruhig zu bleiben, denn Wespen würden nur dann zustechen, wenn sie sich bedroht fühlten. Damit das nicht der Fall sei, sollte man zudem hektische Bewegungen vermeiden und nicht nach den Wespen schlagen. Auch das Kohlendioxid in der Ausatemluft könne Wespen in Alarmbereitschaft versetzen, weshalb man nicht versuchen solle, sie wegzupusten.

„Am wirksamsten ist es, Wespen erst gar nicht anzulocken“, rät Silke Raffeiner, die Ernährungsfachfrau der Verbraucherzentrale Südtirol. „Speisen und Getränke sollten im Garten oder beim Picknick mit Deckeln, Tellern oder Bierdeckeln abgedeckt, Teller und Behälter mit Speiseresten zeitnah weggeräumt werden. Auch Essensreste am Mund und im Gesicht können Wespen anziehen, sie sollten daher immer gleich abgewischt werden.“

Naturschutzorganisationen stufen Wespen als sehr nützliche Tiere ein.

Erwachsene Wespen ernähren sich unter anderem von Nektar und bestäuben so die Blüten zahlreicher Pflanzen. Zudem bekämpfen Wespen wirksam Schädlinge, indem sie Blattläuse, Mücken, Fliegen und Co an ihre Larven verfüttern.

Ein großes Wespenvolk kann aus bis zu 7.000 Tieren bestehen und verspeist täglich zwischen einem halben und zwei Kilo Insekten. Von weit über 500 verschiedenen Wespenarten haben es lediglich die Gemeine oder Gewöhnliche Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica) auf Speisen und Getränke abgesehen. Diese bilden große Völker, während die meisten anderen Wespenarten allein (solitär) und ziemlich unbemerkt leben.

Da die Völker im Spätsommer ihre maximale Größe erreichen und entsprechend mehr Wespen auf Nahrungssuche sind, gilt der August als „Wespenmonat“.

Das Gift dient den Wespen dazu, ihre Beute zu lähmen. Personen, die allergisch auf Insektenstiche reagieren, sowie Personen, die im Mundraum oder am Hals gestochen wurden, müssen unmittelbar nach einem Wespenstich den Rettungsdienst rufen oder einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen, um Schlimmeres zu verhindern.

Für die meisten anderen Menschen ist ein Wespenstich zwar schmerzhaft und unangenehm, abgesehen davon aber harmlos.

Als erste Maßnahme sollte man den Ort wechseln, denn Wespen geben beim Stich Alarmbotenstoffe ab, wodurch weitere Wespen angelockt und zum Stich animiert werden. Als zweite Maßnahme wird die Einstichstelle mit Eis, einem Kühlpack oder kaltem Wasser gekühlt, um Schmerz, Juckreiz, Rötung und Schwellung zu lindern. Sofern vorhanden, hilft ein batteriebetriebener Stichheiler: die Proteine im Wespengift werden durch das mehrmalige Erhitzen der Einstichstelle chemisch verändert und deaktiviert.

Alternativ kann man die Einstichstelle mit der Schnittfläche einer Zwiebel – Zwiebelsaft wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und kühlend – oder mit Aloe-Vera-Gel behandeln.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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