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„Demenz macht keine Ferien“

Ulrich Seitz und Michele Piccolin (Foto: ASAA)

In Südtirol gibt es derzeit 13.000 Demenzkranke und jährlich etwa 1.200 Neuerkrankungen. In Brixen findet ein Info-Nachmittag statt.

„Die Demenz macht definitiv keine Sommerferien – lassen wir die Betroffenen und ihre Angehörigen nicht allein“, schickt Ulrich Seitz, der Präsident des Vereins Alzheimer Südtirol ASAA, voraus.

Die Volksbank und der Verein Alzheimer Südtirol ASAA haben vor Kurzem das Projekt „Gemeinsam. Couragiert“ gestartet, und zwar mit dem erklärten Ziel, an der Seite der Schwächsten unserer Gesellschaft zu stehen und sie konkret zu unterstützen.

Im Einklang mit dem Strategieplan „I-mpact 2026“, der vor kurzem vom Verwaltungsrat der Bank genehmigt wurde, fördert die Volksbank ein dreijähriges Unterstützungsprogramm für Demenzkranke und deren pflegende Angehörige.

Der 1999 gegründete Verein ASAA ist Bezugspunkt und Verbindungsstelle für alle, die direkt oder indirekt von dieser Krankheit betroffen sind, und bietet unter anderem psychologische Unterstützung sowie Fort- und Weiterbildungen für Pflegende an. Demenz gilt weltweit als die häufigste chronisch degenerative Erkrankung und nimmt in der Bevölkerung stetig zu.

Der „Welt-Alzheimer-Bericht 2023″ bestätigt, dass die Krankheit zu selten diagnostiziert, zu wenig behandelt und sowohl in der Fach- als auch in der Primärversorgung unzureichend betreut wird.

Laut einer Studie, die in Zusammenarbeit mit dem italienischen Gesundheitsministerium und den für die Landesabteilungen für Gesundheit und Sozialpolitik zuständigen Behörden im Oktober 2023 durchgeführt wurde, gibt es in Südtirol derzeit 13.000 Demenzkranke und jährlich etwa 1.200 Neuerkrankungen.

Und auch in Brixen sowie im näheren Einzugsgebiet steigen die diagnostizierten Fälle stetig an (es wird aktuell mit rund 2.000 Fällen im Norden Südtirols gerechnet).

Die Wartezeiten für fachärztliche Leistungen sind lang und Betreuungsangebote fehlen auch im ländlichen Bereich zusehends. Zudem werden die Patienten immer jünger, das zeigen die Rückmeldungen der Fälle, die den Verein ASAA regelmäßig erreichen.

„Alzheimer betrifft alle Bevölkerungsschichten und nimmt auch bei jüngeren Menschen kontinuierlich zu. Mit diesem Projekt wollen wir jenen Menschen helfen, die mit Situationen konfrontiert sind, die das familiäre Gleichgewicht und die Würde des Einzelnen stark beeinträchtigen, und den Patienten und deren Pflegenden eine Entlastung bieten“, so Manuela Miorelli, Leiterin Nachhaltigkeit der Volksbank.

Der wichtigste Rat ist deshalb: Holen Sie sich Hilfe. Nehmen Sie Betreuungsangebote wahr, für wenige Stunden in der Woche, in Form von Tagesbetreuung oder auch Kurzzeitpflege für einige Tage oder Wochen. Grundlegend ist eine umfangreiche, klare Beratung, die vom Verein Alzheimer Südtirol Alto Adige gewährleistet werden kann. Hierbei kann auf unterschiedlichsten Ebenen Unterstützung gewährleistet werden, und zwar durch die Selbsthilfe, die administrative Unterstützung, die klinische, therapeutische, juridische und psychologische Betreuung“, unterstreicht Ulrich Seitz, Präsident des Vereins Alzheimer Südtirol  ASAA.

Am 29. August 2024 findet mit Beginn um 17.30 Uhr am Sitz der Volksbank Brixen unter den Großen Lauben 2 ein frei zugänglicher Informationsnachmittag für die interessierte Bevölkerung statt.

Bei dieser Gelegenheit erläutern verschiedene Fachleute viel Wissenswertes rund um die Demenz und wie es gelingt, mit den unterschiedlichen Herausforderungen klinischer, pflegerischer und vermögensrechtlicher Natur umzugehen und zurechtzukommen. Es werden auch kostenlose Angebote für die Betroffenen vorgestellt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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