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Warten auf das Gutachten

Foto: Skiforum.it/Montalp

Der Bericht der Arbeitsgruppe, die sich Mitte Juni für eine Umlaufbahn von Saltria nach Monte Pana ausgesprochen hatte, lässt weiter auf sich warten, soll aber Anfang September vorliegen. Dann sind drei Bürgerversammlungen geplant.

von Thomas Vikoler

Die Gemeinden von Kastelruth und St. Christina bzw. die von ihnen eingesetzte Arbeitsgruppe zum umstrittenen Projekt einer Verbindung von Saltria nach Monte Pana halten sich nicht an ihre eigenen Beschlüsse. Die beiden Gemeindeausschüsse hatten im Dezember festgelegt, dass die Arbeitsgruppe innerhalb von zwei Monaten ab ihrer ersten Sitzung ein Gutachten zu den einzelnen Projektvorschlägen vorlegen muss. Innerhalb weiterer 30 Tage sei das Gutachten auf den Webseiten der beiden Gemeinden zu veröffentlichen.

Obwohl die Arbeitsgruppe am 14. Juni zum letzten Mal getagt hat, ist dies bis heute nicht geschehen.

„Es gilt die verschiedenen Berichte und Fachmeinungen zusammenzufassen. Das erfordert mehr Zeit als erwartet“, sagt Kastelruths Bürgermeisterin Cristina Pallanch (SVP). Sie selbst gehörte der Arbeitsgruppe an und votierte vor über zwei Monate für eine Umlaufbahn zur Verbindung der beiden Skizonen Seiser Alm und Monte Pana. Die Abstimmung in der Arbeitsgruppe ging mit neun zu acht Stimmen denkbar knapp aus, zuvor hatte sich die Arbeitsgruppe gegen eine Standseilbahn ausgesprochen.

Bereits im Vorfeld war die Zusammensetzung des Gremiums, bestimmt durch die Ausschussbeschlüsse vom Dezember, von Umweltgruppen heftig kritisiert worden. Dass eine Mehrheit für eine der beiden Verkehrslösungen zustande kommen würde, war mathematisch vorgegeben. Dies zeigt sich auch darin, dass die beiden Vertreter der Gemeinde St. Christina gegen eine Umlaufbahn votierten – trotzdem kam eine Mehrheit für diese zustande.

In dem Gutachten, das weiter auf sich warten lässt, muss die Arbeitsgruppe bzw. deren Mehrheit begründen, warum eine Umlaufbahn, wie sie die Gesellschaft Montalp GmbH vor etlichen Jahren realisieren wollte, die beste Verkehrslösung wäre. Besser auch als die sogenannte Null-Lösung mit Beibehaltung der Busverbindung zwischen beiden Orten während der Wintermonate.

„Ich gehe davon aus, dass das Gutachten Ende August, Anfang September vorliegen und dann auf den Seiten der Gemeinden veröffentlicht wird“, sagt Bürgermeisterin Pallanch.

Ein Treffen der Gemeindeausschüsse von Kastelruth und St. Christina zwecks Absprache der weiteren Vorgangsweise im Entscheidungsprozess zu einem Antrag der Gardena Seiseralm Express GmbH kam bisher nicht zustande. Dort sollte geklärt werden, wann die im Beschluss genannten Bürgerversammlungen zum Projekt stattfinden werden. Bürgerversammlungen soll es in den beiden Standortgemeinden St. Christina und Kastelruth sowie in St. Ulrich. Letzteres ist eine Vorgabe des Gherdeina-Masterplanes, der die beiden Gemeinden, nach einer Intervention des zuständigen Landesamtes, zu ihrer Vorgangsweise gezwungen hat.

Vorgesehen ist auch, dass einzelne Bürger Stellungnahmen zum Bericht der Arbeitsgruppe abgeben können.

Am Ende entscheiden aber die beiden Gemeinderäte bzw. die Landesregierung über das Projekt – nicht gänzlich auszuschließen ist auch eine Bürgerbefragung, wie sie etwa die Gemeinde St. Ulrich und zahlreiche Umweltorganisationen fordern.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • hallihallo

    merkwürdigerweise ist die grüne regierung in st.urlich gegen eine zugverbindung, wo man ja sonst überall für den zug als verkehrsmittel der zukunft auftritt. außerdem ist es schon erstaunlich, wie sich die gemeindeverwalter von st.ulrich für die ablehnung dieser bahn aus umweltgründen einsetzen, während st.ulrich jeden tag im verkehr erstickt. da unternimmt man gar nichts. aber vielleicht ist das ja die taktik um vom versagen bei den eigenen problemen abzulenken.

  • schlernhex01

    Umwelttechnisch ist alles besser als mit den Stinkern durch die Gegend zu fahren, wie es die ganzen letzten Jahre der Fall war. Ob mit oder ohne Zug, Umlaufbahn, oder Standseilbahn, die Busse sollten auf jeden Fall weg.
    Die Grödner sind hauptsächlich dagegen, weil es sonst zu einfach wird anderswo zu nächtigen und dann in Gröden skizulaufen. Allerdings ist das inzwischen obsolet, da die Seiseralm inzwischen um nichts mehr billiger ist als Gröden.
    Ob es überhaupt noch sinnvoll ist die Wintersportinfrastruktur noch auszubauen, bei dem sich abzeichnenden Ende des Wintersports, schließlich wird es nicht kälter werden die nächsten Jahrzehnte, steht ganz auf einen anderen Stern.

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