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„Das gesamte Dorf trauert“

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Innichen steht nach der Bluttat in der Nacht auf Sonntag nach wie vor unter Schockstarre. Bürgermeister Klaus Rainer erklärt, wie eine Rückkehr in den Alltag ermöglicht werden soll.

Tageszeitung: Herr Bürgermeister, wie geht es den Bürgern Ihrer Gemeinde aktuell?

Klaus Rainer: Im Moment dominiert noch die Trauer in der Bevölkerung: Waltraud Jud war eine sehr hilfsbereite und sympathische Frau, die im ganzen Dorf bekannt war. Dementsprechend ist die Bevölkerung sehr betroffen. Das gilt vor allem für die Mitarbeiter im Fernheizwerk, wo Waltraud Jud als leitende Führungskraft tätig war. Sie haben eine sehr gute Kollegin verloren. Ebenso ist der Stiftschor betroffen, dem sie angehhörte. Nicht zuletzt sind es aber vor allem die Familienangehörige, die um sie trauern. Aber das gilt eigentlich für das gesamte Dorf.

Die Bluttat von Innichen hat die Gemeinde auch deshalb so betroffen gemacht, weil viele diese hautnah miterlebt haben. Auch sie gehören zu jenen Personen, die von der ersten Minute an mitverfolgt haben, was passiert ist…

Ja, die Situation ist recht einfach geschildert. Wir wurden zu einem Gasleck gerufen. Das ist der Grund weshalb die Feuerwehr als erstes vor Ort war. Wir haben festgestellt, dass es vor Ort aber keinen Gasgeruch ging. Als Feuerwehr sind wir in diese Situation eigentlich nur reingeraten.  Wir wurden eigentlich nur gerufen, um zu helfen und befanden uns mitten im Kugelhagel. Wir konnten uns glücklicherweise zurückziehen und haben dann im Hintergrund die Straßen gesperrt oder die Unfallstelle ausgeleuchtet. Ich selbst habe versucht, gemeinsam mit der Staatspolizei und den Carabinieri bei der Koordination mitzuhelfen. Die Organisationen haben ihre Aufgabe gut erfüllt.

Lesen Sie das gesamte Interview in der Mittwoch-Ausgabe der TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

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  • artimar

    Friede

    Auch, wenn es die schöne Welt in ihrer Überreizung offenbar anders lebt.

    Mehr als unglücklich und unerträglich diese Rhetorik, gerade jetzt, wo noch eine ganze Gemeinde in Schockstarre ist, hier das Bild von Leichen, „über Leichen gehen“ (Wohlgemuth) zu zeichnen. Andere Verdi, wie z.B. auch Foppa, haben FVW eines voraus, Takt.
    Auch sich über einen politischen Mitbewerber moralisch zu empören, hat Grenzen. Es gilt die Trauernden zumindest zu respektieren und ihnen beizustehen.
    Es braucht Zeit.
    Auch die amtliche Aufarbeitung braucht Zeit, um hier im Nachgang den genauen Hergang zu rekonstruieren und evt. Verantwortlichkeiten zu klären, auch, wer, was, wann wusste, um Freiwillige einer Dorffeuerwehrwache, welche die wahren Zusammenhänge nicht durchschauend, vor der Gefahr durch Feuerwaffen proaktiv zu schützen.
    Die Annahme des Abgeordneten Knoll, die Exekutive des italienischen Staates habe hier Gefahr für Leib und Leben billigend in Kauf genommen, sollte die Staatsanwaltschaft ebenso unabhängig (meinetwegen auch von österr. Experten) überprüfen (lassen).

    Friede

    • andreas

      „Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben.“

    • gerhard

      Das sehe ich ganz grundsätzlich anders, lieber artimar.
      Dieser unverschämte Flegel mit Fönfrisur aus Innsbruck hat wissentlich Tatsachen verdreht und ganz absichtlich Unwahrheiten und saudumme, unwahre Thesen herausgekotzt.
      Hauptsache gegen die Exekutive oder/und die Landesregierung intrigieren.
      Anstandslos, Würdelos, Karakterlos.
      Wie üblich halt.
      Aber was wollen wir von einem Studienabbrecher, der nie in seinem Leben einer anständigen Arbeit nachgegangen ist, auch anderes erwarten.

      Meine Hochachtung gilt von jeh her den freiwilligen Feuerwehrleuten.
      Diese setzen ehrenamtlich Ihr Leben aufs Spiel.
      Zum Wohle von uns Allen.
      Das ist nicht hoch genug einzuordnen.
      Und auch vor den Carabinieri habe ich höchste Achtung.
      Diese schützen, oft genug unter Einsatz Ihres eigenen Lebens unser aller Gut, unsere Freiheit und unser Leben.

      Und wenn dann die Feuerwehr zu einem Einsatz nach Gasaustritt gerufen wird und plötzlich von einem Verbrecher in Mordabsicht beschossen wird, dann ist das eine Ungeheuerlichkeit sonders gleichen.
      Der Schutzengel hat Menschenopfer verhindert.
      Aber der Schuss durch die Windschutzscheibe des Feuerwehrautos hätte auch einen Feuerwehrkammeraden töten können.
      Und wenn dann ein Innsbrucker Dummschwätzer dafür die Behörden verantwortlich macht , ja dann ist das an Gemeinheit, Unanständigkeit und Hinterfotzigkeit wahrlich nicht mehr zu überbieten

      • andreas

        Wenn einer meint, dass die Anschuldigung von Knoll von „österreichischen Experten“ geprüft werden sollten, merkt man doch, dass er genau 0 Ahnung hat.

        • markp.

          @andreas

          Ich meine (Betonung auf „meine“ und nicht wissen) du hast den letzten Titel den Beitrag wohl falsch verstanden. Er schreibt nicht „die österreichischen Experten sollen prüfen“, sondern er schreibt „MEINETWEGEN AUCH von österr. Experten“… Nur ein kleines Wort, das den Satz aber in einem komplett anderen Kontest darstellt, als du es hier interpretierst. Auf der anderen Seite schreibt er ja, dass die Staatsanwaltschaft ruhig die Aussagen von Knoll überprüfen soll. Also wo ist das Problem?

          Und anderen Leuten immer 0 Ahnung vorwerfen, ist auch kein feiner Zug. Wäre dasselbe wie bei deinem vorgestrigen Beitrag, wo du geschrieben hast:
          „Das 7. Regimento war sofort vor Ort, die haben die Ausrüstung und die Fähigkeiten, was soll dieser bescheuerte Kommentar also?“

          Wie sich in der heutigen (oder gestrigen) Fragestellung herausgestellt hat, hat das 7. Regiment eben nicht die Fähigkeit bei einem solchen Einsatz tätig zu werden. So ein Einsatz – immer den Aussagen folgend – obliegt in Italien einzig und allein und ausschließlich dem GIS, weil sie die einzigen in Italien mit diesen Fähigkeiten sind. Ich habe das auch nicht gewußt, deshalb habe ich gestern auch gefragt und nicht behauptet. Aber deshalb werfe ich dir auch keine 0 Ahnung vor. Also was soll immer dieser respektlose 0 Ahnung Vorwurf?

          • andreas

            Sie haben die Ausbildung zur Geiselbefreiung, gehen aber wohl etwas robuster vor.

            Ich kenne keinen Staat, welcher einen Vorfall, welchen die eigene Executive betrifft, von Ausländern prüfen lässt, du?

        • markp.

          @andreas

          Mein Gott, wo bitteschön steht, die Österreicher sollen überprüfen?? Du mischt da Sachen rein, die da nicht stehen.

          Aber ist ja deine Art vom hohen stolzen Ross aus Diskussionen zu führen: Sachen vermischen und auf Fragen nicht einzugehen.

      • artimar

        „gerhard“, ein (solcher) Diskurs verbittet sich — laut Annahme von „andreas“. Mag sein. Ich weiß es nicht.
        Manchmal braucht es ein Du. Heute ist Trauer individuell, automatisiert erlebbar. Sie wird zur Neurose.
        Es gibt delegierte Trauer, Sippentrauer, geburtliche Trauer.

        • andreas

          Wenn ein dahergelaufener Politiker, aus politischem Kalkül und Hass auf den Staat, der Executive einen absurden Vorwurf macht, sehe ich nicht wirklich einen Grund für einen „Diskurs“, wie du es nennst.

          Und bei dir hat Knoll sein Ziel ja durchaus erreicht, er säat Zweifel und manche springen darauf an.

          Was Knoll sich da erlaubt hat, ist erbärmlich und es ist durchaus angebracht, wenn andere Politiker dies anprangern.

          • artimar

            User-in „andreas“, die Titelung lautet hier aber, ich zitiere das Zitat im Zitat: „‚Das gesamte Dorf trauert'“
            Ich denke, A. Tribus erlaubt mir auf dieser Plattform noch, Respekt auszudrücken.

  • artimar

    Heute ist Trauer individuell, *atomatisiert lebbar.
    Sorry, die automatische Autokorrektur hat es geändert.

  • tirolersepp

    Südtirol trauert mit – keine Frage. !!!

  • meintag

    Hätte ein anderer Politiker Südtirols solche Aussagen wie es Knoll gemacht hat, würde auch laut über ein Ausscheiden aus dem Südtiroler Landtag nachgedacht. Da Knoll sich bis Heute(Donnerstag) nicht für seine dümmliche Aussage entschuldigt hat soll Er zurücktreten.

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