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Neue Wege

Die Rittner Sommerspiele haben auch dieses Jahr wieder nicht nur mit ihrem Programm auf der Bühne, sondern auch abseits davon viel Begeisterung hervorgerufen.

Vor Kurzem ist nämlich eine ganz besondere Spendenübergabe erfolgt.

Andreas Baumgartner, Obmann der Rittner Sommerspiele, die seit dem Jahre 1973 zum fixen Bestandteil der Südtiroler Theaterlandschaft gehören, ist es nämlich erneut gelungen,  im Rahmen der diesjährigen Erfolgsproduktion „Acht Frauen“ eine  überaus erfolgreiche Aktion zu lancieren, bei der das Publikum für den Verein Kinderherz Südtirol spenden konnte.

Die stolze Summe von knapp über 4000 Euro ist das beeindruckende Ergebnis für das Jahr 2024.  Kinderherz Präsident Ulrich Seitz betont, dass mit dem Team der Rittner Sommerspiele, und hier in erster Linie mit Andreas Baumgartner eine einzigartige Freundschaft entstanden ist, die aufzeigt, wie sich kulturelle und sanitäre Themen ergänzen. Gemeinsam informieren und sensibilisieren sowie Schicksale im Lande aufzeigen, die unsere Unterstützung benötigen, darin besteht das Anliegen, das von beiden Seiten nachhaltig vorangetrieben wird.

Und Handlungsbedarf besteht: in Zeiten wie diesen brauchen immer mehr Familien unseren Beistand, so Ulrich Seitz.

Es ist eine Tatsache, dass  der Öffentliche Gesundheitsdienst gerade bei hochspezialisierten Leistungen wichtige Ausgaben bei klinisch indizierter Notwendigkeit übernimmt, aber dennoch auf die Angehörigen schwerkranker Kinder mit einem angeborenen Herzfehler lebenslang, erhebliche zusätzliche finanzielle Belastungen zukommen. Dies ist begründet, dass gerade in Südtirol therapeutische Leistungen fehlen, und oftmals durch den Verein Kinderherz mit privaten Anbietern Angebote organisiert werden müssen, die der Landesgesundheitsdienst nicht schultern kann.

Es stellt sich immer deutlicher heraus, dass die aktive Gestaltung des Alltags eine entscheidende Bedeutung für die Entwicklung eines herzkranken Menschen einnimmt. Durch gezielte Programme, die sich mit den körperlichen, motorischen und geistigen Fähigkeiten der Betroffenen auseinandersetzten, gelingt es das Selbstbewusstsein und die Psyche der Patienten und ihres Umfelds in den Griff zu bekommen.

Hier geht der Verein Kinderherz bewusst neue Wege, und erprobt rehabilitative Maßnahmen, beispielsweise über den Einsatz von Kunst, Musik, Tiere und neuerdings mit spezifischen Aktionen für verschiedenste Altersgruppen, damit sich niemand ausgeklammert fühlt.

Viel verspricht sich der Verein vom Jugendvorstand, der mit seinen Vorstellungen die Offenheit für einen effektiv in Südtirol bisher mangelhaft garantierten Übergang von Kindern mit chronischen Pathologien in Erwachsenenalter fördern soll.

Ohne die Einbindung der jungen Menschen wird es nicht gehen, unterstreicht Seitz und wir müssen endlich besser ihre Sorgen verstehen, damit sie ein halbwegs normales Leben trotz großer Einschränkungen anstreben können. Da sind uns viele andere Regionen Italiens und unsere Nachbarn im deutschsprachigen Ausland um einige klare rechtlich gefestigte Schritte  voraus.

Ohne seriöse Vorbereitung ist es schlichtweg in dieser völlig veränderten Gesellschaft undenkbar, dass die mehreren Hundert Kinder, die an einem nicht zu unterschätzenden Herzfehler leiden, den Sprung in einen eigenständigen Alltag schaffen- Diesbezüglich geht ohne Einbindung von Sanität, Sozialem, Bildung und Arbeitswelt gar nichts, mahnt Seitz. Das oft angesprochene Netzwerk ist in diesem Sinne effektiv gefordert, so Ulrich Seitz.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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