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Schwieriges Gestein

Foto: lpa/Angelika Schrott

Lockergestein macht den Bau des Tunnels der Umfahrung Branzoll derzeit zur Herausforderung. Aber die Arbeiten gehen planmäßig voran. In der Woche nach dem Maria-Himmelfahrt-Feiertag wird der Bau des offenen Abschnitts im Süden in Angriff genommen.

In den vergangenen Monaten wurden auf der Baustelle im Norden die Hauptarbeiten abgewickelt. „Bisher wurden 200 Meter von 640 Meter vom Kalottenvortrieb des Tunnels, also der oberen Hälfte des Tunnelquerschnittes und 60 Meter von der unteren Hälfte gemacht“, erklärt Baustellenleiter Lukas Mair. Ab kommender Woche wird am Tunnelteil in offener Bauweise im Süden gearbeitet, der noch vor dem Winter fertig gebaut sein soll. In diesen Tagen wurden alle Maschinen wie z.B. der zweiarmige Bohrwagen Jumbo und alle Arbeitsgeräte für die weiteren Arbeiten verstellt und vorbereitet. An der Staatsstraße laufen derzeit Bodenstabilisierungsarbeiten, die im Herbst beendet sein sollen.

Vortrieb langsam aber planmäßig

Bei Tunneln im Felsen und mit Sprengvortrieb gebe es im Schnitt einen Vortrieb von acht Metern pro Tag; aufgrund des schwierigen Gesteins gehe es in Branzoll etwas langsamer, erklärt Sabine Thurner vom Landesamt für Straßenbau Mitte Süd. In der Tat verlaufe der Vortrieb nicht so schnell, die Arbeiten seien aber im Zeitplan, sagt Mair. Besonders herausfordernd seien die Arbeiten im Lockergestein mit großen Steinen, so Mair. Viele Sicherheitsvorkehrungen für die Mitarbeiter im Tunnel seien wichtig.

Beim Bau helfe die Neue Österreichische Tunnelbaumethode NÖT gerade in Branzoll, sagt Andrea Marzi, Direktor der Baufirma Strabag Italia. Dabei dient das umliegende Gestein selbst als tragendes Element. Die Wände werden durch Spritzbeton, Stahlbögen und Anker gesichert. Um das Gestein ständig zu kontrollieren, was für die Stabilität wichtig ist, gibt es im Tunnel alle neun Meter Kontrollpunkte.

„Die Umfahrung Branzoll soll weniger Autos im Ort und dafür mehr Lebensqualität für die Menschen bringen“, betont Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Die neue Infrastruktur werde, zusammen mit den Umfahrungen von Auer, Steinmannwald und Leifers, den Verkehr auf der Brennerstaatsstraße (SS12) sicherer und flüssiger an den Orten vorbeileiten, sagt Alfreider. Anstelle der alten Straße entstehen laut Alfreider Fuß- und Radwege.

An der 1,9 Kilometer langen Umfahrung für Branzoll mit dem 702 Meter langen Tunnel und neuen Zufahrten wird seit März 2023 gebaut. Die Arbeiten erledigt die Bietergemeinschaft Strabag AG – Erdbau GmbH.

Foto: lpa/Angelika Schrott

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • hallihallo

    praktisch fährt man von bozen bis auer im tunnel.
    dabei wäre das tal breit genug um eine günstige straße zu bauen. eigentlich gibt es die schon von der verbrennungsanlage bis pfatten, aber die wollte man einfach nicht nutzen und so werden mehrere hundert-millionen-euro in den berg gesteckt. naja schafft arbeitsplätze und einige verdienen daran. geld spielt anscheinend keine rolle. schade das es in den tunnels sehr stinkt. an der entlüftung wurde anscheinend gespart.

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