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Der Peintner-Vorschlag

Christian Peintner

Der Wohnbauexperte Christian Peintner fordert eine Wiedereinführung der 20-jährigen Konventionierung für den vom Land geförderten Kauf von Wohnungen. Und mehr Fördergeld. 

von Thomas Vikoler

Die Zeichen stehen derzeit nicht gut, dass es in Südtirol zur großen Wende in der Südtiroler Wohnbaupolitik kommt. Die jüngste Klausurtagung der Landesregierung zum Thema „Leistbares Wohnen“, war, wie Teilnehmer berichten, ein inhaltliches Desaster: Kaum neue Ideen zu einem tatsächlichen komplexen Thema, das die Politik überfordert. 

Die von Urbanistiklandesrat Peter Brunner angekündigte Durchführungsbestimmung zum Wohnbindung mit Preisbindung hätte bereits in der vorangegangenen Amtsperiode vorgelegt werden sollen. 

Der Meraner Wohnbauexperte Christian Peintner, Kandidat des Team K bei den jüngsten Landtagswahlen, beobachtet die Südtiroler Wohnbaupolitik seit Jahrzehnten, bis vor kurzem auch für den ASGB. Er hält den Preisdeckel für ein valides Instrument, mehr erschwinglichen Wohnbau zu beschaffen, hadert aber auch mit „den Fehlern der Vergangenheit“ wie er es nennt. 

Im Jahre 2015 wurde, auch auf Druck der SVP-Arbeitnehmer, die 20-jährige Konventionierung für die vom Land geförderten Kauf von Wohnungen auf zehn Jahre halbiert. Begünstigte einer Förderung des Landes für eine Wohnbauförderung kämen dadurch zu einer frühen Wertsteigerung der von ihnen gekauften Wohnung. Bereits nach zehn Jahren könne diese beispielsweise an Zweitwohnungstouristen verkauft werden – was laut den Erfahrungen Peintners immer wieder geschehe. Eine vom Land – unter bestimmten Einkommensvoraussetzungen – geförderte Wohnung werde so innerhalb weniger Jahre zu einem „Spekulations-Objekt“, kritisiert Peinter. 

Er fordert deshalb eine Rückkehr zu einer 20-jährigen Sozialbindung für derart subventionierte Wohnungen, allerdings auch eine Verdoppelung des Landesbeitrags. 

Dieser beläuft sich derzeit, etwa für ein Single, auf knapp 29.000 Euro, für eine Familie 58.500 Euro. 

„Der Beitrag ist in den vergangenen Jahren mehr oder weniger stabil geblieben, während die Bau- und Wohnungspreise um mindestens ein Drittel gestiegen sind. Der Kauf einer Wohnung wird finanziell immer schwieriger“, argumentiert Peintner. 

Er ist also für eine doppelte Verdoppelung, also 20-jährige Konventionierung für eine vom Land geförderte Wohnung und dafür hundert Prozent mehr Landesbeitrag. Die dafür notwendigen Mittel könnten etwa aus Einnahmen für den vorzeitigen Rückkauf von Konventionierungen beschafft werden. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (31)

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  • criticus

    Die jüngste Klausurtagung der Landesregierung zum Thema „Leistbares Wohnen“, war, wie Teilnehmer berichten, ein inhaltliches Desaster.“ Trotz der vielversprechenden Frau Pamer und Frau Mair! Desaster bezüglich Wohnbau waren schon die letzten 10 Jahre unter LH Kompatscher. Warum führt man für ausländische Wohnungskäufer keine Ansässigkeitspflicht ein? Immer mehr Wohnungen werden als Urlaubsdomizil an Ausländer verkauft und unsere jungen Leute verlassen das Land, eine Wohnung ist für sie einfach zu teuer! Aber was schert das unsere Politiker?

    • hallihallo

      was redest du da für einen schmarrn. nicht die landesregierung verkauft die wohnungen an ausländer, sondern die bevölkerung. also bestand und das kann niemand verhindern.
      die neuen wohnungen sind bei uns zu 100% auf ewig konventioniert und somit and die ansässigkeitsklausel gebunden . wenn das deine gemeinde noch nicht auf 100% angehoben hat, dann bring das bei den bürgerversammlungen vor den gemeinderatswahlen im nächsten jahr vor. mal sehen , was deine gemeinderäte sagen oder versprechen.

      • netzexperte

        Natürlich verkauft nicht die Landesregierung die Immobilien an Ausländer, aber die Politik schafft die Voraussetzungen dafür. Daher ist sie definitiv verantwortlich für den Ausverkauf an Ausländer. Dass die Konventionierung automatisch fällt, ist ein schlechter Witz – egal ob ab 10 oder 20 Jahre. Das treibt die Preise noch weiter in die Höhe und wer glaubt, dass mehr Angebot die Preise fallen lässt, täuscht sich gewaltig. Die Fläche in Südtirol ist heiss begehrt UND v. a. begrenzt, d. h. die Preise werden weiter und weiter steigen. Dem kann man nur (wenn überhaupt) mit entsprechender Besteuerung entgegenwirken, was die Politik aber offensichtlich nicht will. Einer der Gründe dafür dürfte wohl der sein, dass viele die in der Politik tätig sind, sich damit selbst in die Finger schneiden würden und das macht natürlich niemand freiwillig.

  • opa1950

    Brunner macht halt auch nur leere Versprechungen, aber das ist man von diesen Damen und Herren ja gewohnt.

  • nemesis

    Wohne seit acht Jahren in Eppan Gebrauchtpreise um die 5000euro pro Quadratmeter, bei eventuellen Kauf kommen noch ordentliche steuern, Notar, Agentur und eventuell noch außergewöhnliche Restaurierung.
    Ich finde das einfach zu teuer für Arbeiter und Angestellte.
    Aus diesen Grund finde ich Sinnvoll keine Kauf Wohnung in Südtirol zu Kaufen, besser Mietwohnungen aber Wahrscheinlich wird in Zukunft auch Miete steigen.
    Weiteres Problem sind die Energie preise jetzt wieder Erhöhungen Gas preis dann steigt auch Strom preis und allgemeine Lebenshaltungskosten auch Lebensmittel ein Teufels kreis.
    Konventionierung ?, das ist sehr fraglich meiner Meinung nach macht auch das keinen Sinn.

    • schwarzesschaf

      Wird alles besser in den nächsten Jahren. Die Baubranche wird pleite gehen da sie im winter nichts mehr zu tun habe im Burggrafenamt halt mal so da kein Hotelier mehr baut dank bettenstop nur qualitative erweiterung uninteressant. Und die wohnungen wurden im sommer gebaut aber wenn keine mehr geld hat werden die auch leer bleiben. Auch word es mal zeit das das Gesetzt umgeändert word das man 5 jahre ansässig ist um beim geförderten Wohnbau mitzutun es sind leute die ein lebenlang im dorf gross geworden sind da es aber keine wohnungen gab ins nachbardorf ode stadt zogen und nun nocht mittun dürfen

      • nemesis

        @schwarzesschaf
        Da gibt es eine enorme nachfrage in Südtirol zu Luxus Immobilien.
        Reiche Ausländer Kaufen gleich wie viel es kostet, weniger Kaufkräftige Südtiroler können auch Auswandern wenn es nicht passt, so ist die Einstellung bestimmter Wirtschaft Schlaumeiern und Banken.

      • ummagumma

        @schwarzesschaf, glaubtest du im ernst dass der Höhenflug so weiter geht und immer weiter? Vor allem bei den geldgeilen Hoteliers, die keine Steuern zahlen wollen!!
        Es wollten einfach zuviele am großen Kuchen naschen und nun kommt die Ernüchterung.

  • nemesis

    Anmerkung noch, Wohnungspreise sind in Touristengegenden extrem geworden.

  • andreas69

    Im Bereich Wohnbau haben die vergangenen 2 Regierungen versagt. Und auch jetzt werden die jungen Einheimischen gezwungen ihr ganzes Leben auf eine Karte zu setzen: nämlich auf den Kredit bei der Bank. Geht es gut, hat man nach 40 Jahren eine eigene Wohnung; wenn nicht ist man halt pleite. Ich glaube die LR versteht nicht, dass es auch noch junge Menschen gibt, die keinen Zugang zu einen großen Kredit haben, weil einfach die Voraussetzungen fehlen. Diese Menschen werden mit den jetzigen Mietpreisen zwangsläufig in den sozialen Abstieg gedrängt. Keine junge Familie kann sich 1300 Euro monatlich für eine Miete leisten!

    • hallihallo

      25-30 jahre kredit für eine wohnung ist nicht in südtirol, sondern eigentlich überall so. gerade italien und südtirol haben einen sehr hohen eigenheimanteil. in deutschland leben viel mehr menschen in miete.

      • ostern

        @hallihallo
        Die Preise, in jeder Beziehung, vom Norden und Süden kann man in keinster Art vergleichen.
        Die meisten Kollektivverträge für Angestellte sind vom Brenner bis Sizilien dieselben. Das geht unseren Polikern in Südtirol am A…h vorbei.

  • hallihallo

    und das ist ein wohnbauexperte????
    eine nur 20jährige konventienierung hat bei uns schon mehrere situationen gebracht, wo leute einen landesbeitrag bekommen haben oder eine wohnung im geförderten wohnbau gebaut haben und diese nach 20 jahren an auswärtige verkauft haben. sauteuer mit riesengewinn. das ist spekulation . und dazu rät der wohnbauexperte???

    • nemesis

      @hallihallo
      Das mit den Spekulationen ist halt so.
      Ein Beispiel eine Baufällige Wohnung gekauft in Portofino 1960/1970 gekauft mit sehr wenig Geld Marktpreis heute wäre eine Million Euro.
      Der unterschied in Touristengegenden oder nicht Touristengegenden ist sehr groß, Beispiel Trentino Val di Non, Rovereto usw. preise sind schnell mal halbiert.

      • hallihallo

        wer in portofino gekauft hat, hat gewonnen, wer 30 km weiter gekauft, wahrscheinlich nicht oder weniger. aber das gleiche gilt beim gardasee oder caldonazzo-see oder in alta badia oder livinallongo oder fiemme. wer heute in marokko kauft, ist vielleicht in 60 jahren reich. wer weiß.

    • naja

      Konventioniert halt auf ewig….

  • nemesis

    Ein kleines Fertighaus um die 100.000euro ?, warum sollte das nicht gehen ganz einfach.
    Spekulationen, Spekulationen, Spekulationen.

  • rumer

    Abbau von 10000 Beamtenstellen und wir haben genügend Wohnungen in Südtirol. Südtirol hat 50000 öffentlich Bedienstete, das sind 10000 mehr als vergleichbare (auch mit Autonomie eingerechnet) Gesellschaften. Wir bräuchten 10000 Gastarbeiter weniger und das Wohnungsproblem wäre auf einen Schlag gelöst.

    • summer1

      Rumerle
      Beim Beamtenabbau in Zeiten der Digitalisierung fast aller Gesuche und Dokumente gebe ich dir recht.
      Beim Rest bist wieder mal rassistisch und ausländerfeindlich wie halt die ganze STF mit seinem Parteiobmann als Ausländer!

    • ostern

      @rumer
      Net za vergessn die Ausländer(Migrantn) de sich ba ins in Südtirol niederlossn . Bei ins nor a Wohnung kriagn und mir no fiatern miassn.

  • romy1988

    @rumer: genauso ist es mit der übertriebenen Vielzahl an Beamten, 3/4 davon Frauen in Teilzeit. Was die wohl in den wenigen Arbeitsstunden wohl leisten? Eine absolute Frechheit!

  • olle3xgscheid

    Es fehlz schlicht und einfach der Mut Neues zu denken.
    Niemand möchte den anderen auf die Füße steigen, ist so wie eon Schneeballsystem.
    Die oben Notare, Gemeine , Anwälte, Architekten, Geometer, Handwerker ,Banken uvm verdienen sich blöd und noch blöder und die
    Mittelschlicht und darunter zahlt…
    Nicht zuletzt schaut die Politik seit Jahrzehnten tatenlos zu , wie Menschen das Wasser zum Hals steht .
    Und noch die Frechheit hat sich selbst und Konsrten die Löhne zu erhlöhen.
    Miete hängst gleich mit drinn

  • themacki

    Solange wir die Wohnungen teuer an Touristen vermieten können, wundert es mich überhaupt nicht, dass für die Einheimischen keine Wohnungen mehr übrig sind.
    Ich glaube nicht, dass unsere Landtagsabgeordnete so dumm sind, den Zusammenhang nicht zu erkennen, jedoch unternehmen diese nichts, um die Vermietung der Wohnungen an Touristen zu verhindern. Wieso?

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