Der Abschussbefehl
Der Landeshauptmann hat eine Ermächtigung zur Entnahme zweier Wölfe im Obervinschgau unterzeichnet.
Zwischen 14. Mai und 21. Juli waren in den Gemeindegebieten von Mals (Fraktion Planeil) und Graun bei neun nachgewiesenen Wolfsangriffen auf drei Almen die Risse von insgesamt 30 Nutztieren verzeichnet worden. Dazu kommen 11 Lämmer ohne Ohrmarke, die ebenfalls nachweislich ein Wolf gerissen hatte.
Die Almen sind in diesen Gemeinden als Weideschutzgebiete ausgewiesen, dennoch haben die insgesamt 11 Eigentümer Herdeschutzmaßnahmen (Hirten, Herdenschutzhund, elektrifizierte Zäune) umgesetzt. Der Landesforstkorps ist mit der Entnahme der zwei Wölfe beauftragt.
Entnahmeermächtigungen haben eine Gültigkeit von 60 Tagen ab der Unterschrift.
Die Ermächtigung wurde nach Berücksichtigung des positiven Gutachtens, das von der Wildbeobachtungsstelle des Landes eingegangen ist, und nach eingehender Prüfung der Rechtslage von den Experten der Abteilung Landesforstdienst in Zusammenarbeit mit der Anwaltschaft des Landes ausgearbeitet. Die Höhere Anstalt für Umweltschutz und Forschung (Ispra) erklärte die Entnahme den Landesgesetzen entsprechend, gab aber keine Bewertung ab.
Der günstige Erhaltungszustand des Wolfes ist auf europäischer Ebene, im Alpenraum, Appennin und in Trentino-Südtirol in Übereinstimmung mehrerer Wissenschaftler (Prof. Boitani, 2018; Univ. Prof. Klaus Hackländer, Leiter des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien (Boku)), bestätigt.
Die Ermächtigung wurde auf der Internetseite des Landes Südtirol im Bereich „Fauna, Jagd und Fischerei“ der Abteilung Land- und Forstwirtschaft veröffentlicht.
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Kommentare (13)
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rumer
Bravo! Weiter so, wir brauchen im Alpenbogen keine Wölfe, sie zerstören nur Biodiversität. Die Regulierung des Wildbestandes machen bei uns die Jäger.
franz19
Weiter was…das ist nur ein bisschen Show von Kompatscher…6-7 Jahre sind langsam vergangen und ausser Steuergelder an Entschädingungen an die Bauern ist nie mehr passiert !!!
heracleummantegazziani
Die Wölfe zerstören die Biodiversität… Donnerwetter Mörl-Bauer, Sie schreiben ja zu 99,9% wirres Zeug, aber sich so ins Knie zu schießen ist selbst für sie gewaltig.
robby
Könnte man das auf andere ausdehnen die ebenfalls die Biodiversität zerstören?
wichtigmacher
Jo genau, auf die gonzn Touries, die glauben Südtirol ist Disneyland….
brutus
Auweia!
…jetzt kommen die Alibipatronen zum Einsatz!
…am Problem wird das gar nix ändern!
morgenstern
Purer Aktionismus, fast schon wie bei Corona.
dn
Ermächtigung unterzeichnet. Mehr ist da noch nicht passiert.
heracleummantegazziani
Ich weiß nicht welchen Zirkus da einige wieder veranstalten. Sollten die Voraussetzungen laut FFH Richtlinie erfüllt gewesen sein – sprich auch Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt worden sein, die sich als vergeblich erwiesen – dann wird in diesem Fall kein Gericht die Abschussbefehle stoppen.
Der einzige Aspekt, der mich stotzig macht ist, dass das ISPRA sich nicht dazu geäußert hat. Zumindest ist im Artikel nichts erwähnt. Das könnte noch ein Stolperstein sein. Ansonsten wurde alles getan was nötig ist, um die Abschussbefehle zu rechtfertigen.
Was soll also der Aufschrei? Man muss die Tiere schon auch erst finden. Obwohl das Problem nicht gelöst wird, wenn die falschen Wölfe abgeschossen werden.
heracleummantegazziani
*stutzig*
paul1
Meine Meinung: „Alles nur Show um die Leute zu beruhigen! Wenn dieser Wolfsabschuss in Mals (Fraktion Planeil) und Graun so abläuft wie damals in Mühlwald, dann haben wir nacht nichts anderes als eine große Lichtershow ohne Erfolg“!!
heracleummantegazziani
Dieses Mal scheinen die Voraussetzungen schon anders zu sein.
meintag
Dem alten Landesluis wurden in seiner Amtszeit auch in Vinschger Oberland verschiedene ausgesuchte Wildtiere vor seine Flinte gebracht. Jetzt als (Stauden)Vinschger könnte Er auf Wolfsjagd angesetzt werden.