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Politisches Desinteresse

Die Chigi-Palast in Rom (Foto: lpa/Governo.ist)

Aktuelle Daten des Astat zeigen, dass sich ein Fünftel aller Südtiroler nicht für italienische Politik interessiert.

von Sandra Fresenius

Wie oft nehmen die Südtiroler eine fachärztliche Untersuchung in Anspruch? Wie oft wird Sport getrieben oder ins Kino und Theater gegangen? Wie groß ist das Interesse der Bevölkerung an Politik? Auf diese und weitere Fragen gibt das Landesstatistikinstitut Antwort. Die erhobenen und jetzt veröffentlichten Daten beziehen sich dabei auf das Jahr 2022.

Ein bemerkenswertes, wenn nicht gar das bemerkenswerteste Ergebnis, betrifft das politische Interesse. Ganze 19 Prozent gaben an, sich nie für italienische Politik zu interessieren. Wenigstens ein knappes Drittel informiert sich ein paar Mal im Jahr und jeweils rund ein Viertel informiert sich ein paar Mal in der Woche oder sogar jeden Tag über das politische Geschehen Italiens. Unter denjenigen, die sehr informiert sind, finden sich deutlich mehr Männer (33,2 Prozent) als Frauen (19,6 Prozent). Daneben aber zeigen sich vor allem die jungen Südtiroler und diejenigen mit einem geringeren Bildungsabschluss desinteressiert an der Politik Italiens. Ein Unterschied zwischen Stadtgemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern und Landgemeinden lässt sich hingegen nicht ausmachen.

Andere Ergebnisse des Landesstatistikinsituts betreffen die Freizeitgestaltung. Dabei fällt auf, wie sportlich die Bevölkerung Südtirols ist. Fast jeder Zweite gab an, regelmäßig Sport zu treiben. Dabei zeigten sich die Männer mit knapp 51 Prozent nochmal sportlicher als die Frauen mit etwa 41 Prozent. Weniger erstaunlich hingegen ist, dass die sportliche Betätigung mit fortschreitendem Lebensalter abnimmt. Sind es bei den unter 17-Jährigen noch 41,9 Prozent, schrumpft der Anteil bei den über 65-Jährigen auf 30 Prozent.

Neben dem Sport zählt ein Besuch im Kino zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Südtiroler. Jeder Dritte ist im Laufe des Jahres 2022 ins Kino gegangen. Auch hier nehmen die Werte ab, je älter eine Person ist. Insgesamt können andere Freizeitaktivitäten, wie ein Besuch einer Sportveranstaltung (24,2 Prozent), der Besuch im Theater (17,7 Prozent), die Teilnahme an einem Musikkonzert (17,3 Prozent) sowie an einem klassischen Konzerts oder einer Oper (8,6 Prozent) da nicht mithalten.

Trotz eines aufgrund sportlicher Aktivitäten und Ausgleich in der Freizeit recht gesunden und ausgewogenen Lebensstils haben 37 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Jahres 2022 fachärztliche Untersuchungen beansprucht. Während 41,9 Prozent der Frauen einen Facharzt aufsuchten, waren es 32,2 Prozent der Männer. Wie nicht anders zu erwarten, wurden die medizinischen Spezialisten überwiegend von Personen ab 40 Jahren aufgesucht. In der Altersklasse der 18- bis 39-Jährigen war es nur jeder Dritte und bei den unter 18-Jährigen gar nur jeder Vierte, der sich in fachärztliche Behandlung begab. Eine solche Untersuchung wurde zudem häufiger, annähernd jeder Zweite, von denjenigen Südtirolern wahrgenommen, die entweder über einen Universitätsabschluss oder über die Matura verfügen. Bei Personen mit Berufsausbildung oder Mittelschulabschluss war es hingegen nur etwa jeder Dritte, der eine fachärztliche Untersuchung wahrnahm.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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