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„Ein Fake-Name“

Vor 101 Jahren wurde vom faschistischen Regime die Bezeichnung „Südtirol“ mit „Alto Adige“ ersetzt. 

Am 8. August 1923, also vor genau 101 Jahren, wurden mit einem Rundschreiben des damaligen Präfekten der Provinz Trient, Giuseppe Guadagnini, die Bezeichnungen „Südtirol“, „Deutschsüdtirol“, „Tirol“, „Tiroler“ und sämtliche übrige Ableitungen verboten. Stattdessen angeordnet wurden die Begriffe „Alto Adige“ und „Atesino“, und als deutsche Rückübersetzungen wurden einzig „Oberetsch“ und „Etschländer“ für zulässig erklärt.

Erlassen wurde das Rundschreiben in Durchführung der vom Großrat des Faschismus am 12. März 1923 beschlossenen „Maßnahmen für das Hochetsch zum Zwecke einer geordneten, schnellen und wirksamen Aktion zur Assimilierung und Italianisierung“.

An dieses Ereignis vor 101 Jahren erinnert die Süd-Tiroler Freiheit. Sie findet es, so wörtlich, „beschämend, dass die Politik – selbst nach über 100 Jahren – es nicht geschafft hat, sich vom kolonialistischen Begriff ‚Alto Adige‘ zu distanzieren und stattdessen die im Italienischen ideologiefreie Bezeichnung ‚Sudtirolo‘ amtlich einzuführen“. Der Toponomastik-Fachmann Cristian Kollmann geht mehr ins Detail: „‚Alto Adige‘ ist und bleibt ein Fake-Name, der bis heute die Botschaft vermitteln soll, dass für die Italiener ein Tiroler Landesteil auf italienischem Staatsgebiet nicht zu existieren hat. Im Deutschen hingegen ist der Name ‚Südtirol‘ zwar nicht mehr verboten, doch die echte Entsprechung ‚Sudtirolo‘ darf es im Italienischen amtlich nach wie vor nicht geben! Dabei ist ‚Sudtirolo‘ oder ‚Sud-Tirolo‘ schon ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mitunter sogar in amtlichen italienischen Quellen, mehrfach bezeugt und bezeichnete einfach allgemein das südliche Tirol.“

Die Süd-Tiroler Freiheit resümiert: „Jegliche Versuche, den Begriff ‚Alto Adige‘ als selbstverständlich zu relativieren, bedeuten nichts anderes als die Verharmlosung eines faschistischen Kulturverbrechens. Nach über 100 Jahren ist ein Umdenken längst überfällig!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

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  • mani

    Habt ihr sonst keine Themen? Oder nichts besserer zu tun? Besser ihr würdet eure Energie in wichtige Sachen investieren. Mindestpension, Wohnungssituation, …. Ober hier sieht man halt wieder… unsere Populisten. Schämt euch!!!

    • hermannh

      Fake-Namen ist bei der STF gut, ihr Parteichef ist auch nur ein Fake-Tiroler mit bundesdeutschem Pass und norddeutschen Vornamen

    • kongo

      Wieso schämt euch? Ist der Pakt mit den Faschis etwa etwas besseres. Mehr hat diese LR auch noch nicht auf die Reihe gebracht.Nachdenken bevor man schreibt.

      • summer1

        Kongo
        Nachdem die Fratelli und die FPÖ im EU-PARLAMENT in einer gemeinsamen Fraktion sind und die STF sich der FPÖ anbiedert, muss dir doch die Koalition der LR besonders gut gefallen.
        Heuchler, sonst stramm rechts und gegen die Fratelli maulen. Deshalb noch besser: doppelzüngiger Heuchler!

  • andreas69

    Blödsinn, dieser Begriff wurde für dieses Gebiet schon unter Napoleon für das gleichnamige Departement gebraucht. Die Grenzen des damaligen Departements, decken sich zwar nicht mit denen des heutigen Südtirol, aber er wurde immerhin für einige Jahrzehnte gebraucht. Deswegen würde ich eher die Aussage dieses Herr Kollmann als Fake bezeichnen.

    • summer1

      Kollmann ist ein selbsternannter Toponomast, so wie viele andere in der STF für andere Themen selbsternannte Experten sind.
      Natürlich unterschlägt er nicht nur deinen Hinweis, er unterschlägt auch noch, dass bei einem LH aus der STF sich genau gar nichts am Namen Alto Adige ändern würde und genau gar nichts beseitigt würde.

  • rumer

    Ach ihr SVP-Kasper. Eure Bosse haben ihre Kinder lang schon nach Norden geschickt, ihr Geld wird auch nördlich des Brenners investiert.
    Italien geht den Bach runter, im Jahr 2100 wird es ein Agrarland mit 30 Millionen Einwohnern sein.

  • erich

    Was hat dieser Kollmann schon alles prophezeit, z.b., dass die Katalanen in 3 Monate autonom sind. Besser wäre, er würde Ergebnisse liefern von seinen Prophezeiungen.

    • heracleummantegazziani

      Genau, diese Prophezeihung hatte ich ganz vergessen:)
      Angesichts der Tatsache, dass die Separatisten in Katalonien mittlerweile die Mehrheit verloren haben, hat Kollman Katalonien wohl eher Unglück gebracht:)))

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