„Schönste Monate meines Lebens“

Marci

Marco Galateo zieht Bilanz über sechs Monate Regierungstätigkeit. Ob es ihm seine Kollegen aus der Landesregierung gleichtun werden, ist derzeit offen.

von Thomas Vikoler

Nun gibt es sie erstmals, die Sechs-Monats-Pressekonferenz, auf der ein Landesrat Bilanz über sechs Monate Regierungstätigkeit zieht – so wie gestern Marco Galateo (Fratelli d’Italia), umtriebiger Vize-LH und Landesrat für Italienische Bildung und Kultur, Handel und Dienstleistungen, Handwerk, Industrie.

Aus dem Landespresseamt heißt es allerdings, dass bisher keine weiteren derartigen Veranstaltungen von Landesräten bzw. des Landeshauptmann geplant seien. Man wird sehen. In der Vergangenheit gab es die Regel einer Halbzeit-Pressekonferenz, also nach zweieinhalb Jahren Regierungstätigkeit.

„Es waren die sechs schönsten Monate meines Lebens“, erklärte Galateo gestern jedenfalls auf seiner PK im Pressesaal im Palais Widmann und erinnerte an seine institutionellen Treffen mit Premier Giorgia Meloni, Agrarminister Francesco Lollobrigida und Kulturminister Gennaro Sangiuliano.

800 Treffen mit Vertretungen der italienischen Bildungs- und Kulturszene sowie der Wirtschaftswelt, davon 85 offizielle Veranstaltungen, kann Landesrat Marco Galateo in seinen ersten sechs Monaten als Mitglied der Südtiroler Landesregierung verzeichnen.

Und er machte deutlich, dass ihm die italienische Kultur am Herzen liegt, in die zwei Millionen an zusätzlichen Geldern geflossen seien. „Ein Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Geschichte der italienischen Sprachgruppe in Südtirol“, so Galateo. Er nannte die Neubestellung des Kulturbeirates für die italienische Sprachgruppe als einen wichtigen Schritt der vergangenen Monate.

Galateo sorgte im April insbesondere mit der Berufung der mit nationalistischen Aussagen aufgefallene Dirigentin Beatrice Venezi in den Kulturbeirat des Landes für Diskussionen. Venezi sprach sich dafür aus, das musikalische Angebot in Südtirol und insbesondere das Repertoire des Haydn-Orchesters für Trient und Bozen stärker eine italienische Schlagseite zu geben.

Im Bereich der Bildung liege der Fokus auf die Förderung eines inklusiven, innovativen Bildungssystems, sagt Galateo. „Unser System richtet sich aus auf das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und der Eltern sowie an der Förderung einer Kultur der Rechtsstaatlichkeit“. Als bespiel nennt er die Batt-App, mit der gegen Mobbing an Schulen vorgegangen wird, und eine neue Ausbildung zum Jugendarbeiter (youth worker), die im Herbst starten soll.

Südtiroler Kompetenzen auf gesamtstaatlicher, aber auch auf internationaler Ebene sichtbar zu machen, darum geht es laut Galaeto in seinem Zuständigkeitsbereich Handel und Dienstleistungen, Handwerk und Industrie. Dazu gehören für ihn auch Kurz-Tripps wie jener für das Speckkonsortium nach New York.