„Ol(t)s HONDwerk“-Woche
In Lana konnten sich Jugendliche Ende Juli alte Handwerkskünste ausprobieren. Die Projektwoche war ein großer Erfolg.
Das Schnölln von Goasln, das Rattern von Nähmaschinen, das Klappern eines Mähdreschers – nur vom Zuhören könnte man meinen, man wäre in einem Film über anno dazumal. Aber weit gefehlt! Wer genauer hinschaute, sah junge Menschen, die sich in alten Handwerken ausprobierten. Und genau das war das Ziel der „Ol(t)s HONDwerk“-Woche, die Ende Juli in Lana stattfand. Das Sommerprojekt wurde vom Heimatpflegeverband Südtirol, von der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund und dem Jugenddienst Lana-Tisens ins Leben gerufen. Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren hatten eine Woche lang die Möglichkeit, alte Handwerke wie das Goaslbauen und das Federkielsticken, kennenzulernen.
„Wir als Heimatpflegeverband möchten durch Aktionen wie die Handwerkswoche den Wert traditioneller Kulturtechniken unterstreichen und dazu beitragen, sie in die Zukunft zu bringen“, so die Obfrau des Heimatpflegeverbandes Claudia Plaikner, die auch daran erinnerte, in welchem Kontrast die handwerkliche Arbeitsweise zu billig und schnell produzierten Produkten der heutigen Zeit steht.
Die Jugendlichen konnten sich in dieser Woche ein Bild dazu machen, wie viel Zeit und Mühe es kostet, Dinge selbst herzustellen und welchen Wert diese dadurch gewinnen. Sie konnten sich eine Goasl bauen, sich am Federkielsticken ausprobieren, blaue Schürzen oder Taschen nähen und sich am „Haflingerhof“ in Jenesien anschauen, wieviel Arbeit dahintersteckt, das Mehl für Brot – oder in ihrem Fall die selbstgemachte Pizza – zu produzieren. Der Landespräsidentin der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund, Theresia Agreiter Larcher, ist es wichtig, dass traditionelle Handwerke und bäuerliche Produkte, die am Verschwinden sind, durch Projekte wie diesem an junge Leute weitergegeben werden und so noch einige Generationen überdauern.
Während der Woche lernten die Teilnehmer*innen andere Jugendliche aus den umliegenden Gemeinden kennen. Gemeinsam wurde viel über die alten Produktionsmethoden, über Nachhaltigkeit und darüber, wie man manches davon im Alltag einbauen kann, gesprochen. Begleitet wurden die Jugendlichen während der Woche von Max Franzelin und Simone Lanthaler, beide Jugendarbeiter*innen im Jugenddienst Lana-Tisens. Dem Jugenddienst ist es nicht nur ein Anliegen, kontinuierlich den Austausch der Jugendlichen untereinander zu fördern. Auch war es für die Jugendlichen ein tolles Erlebnis, zu sehen, was sie unter fachkundiger Anleitung mit ihren Händen alles (er-)schaffen können. „Durch solche Projekte entstehen nicht nur tolle Produkte, sondern auch neue Freundschaften und nachhaltige, prägende Erlebnisse für die Jugendlichen“, so Simone Lanthaler.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Woche, die in dieser Form als Pilotprojekt heuer erstmals ausgetragen wurde, für alle Beteiligten, für Jung und Alt, ein tolles, nachhaltiges Erlebnis war, dessen Weiterführung auch in den nächsten Jahren wünschenswert ist.
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