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Neue Umlaufbahn

Der Gemeindeausschuss von Welschnofen hat das Projekt für eine neue Umlaufbahn im Skigebiet Karerpass genehmigt. Der Trassenverlauf ist umstritten.

von Thomas Vikoler

Der Beschluss wurde zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt gefasst, am vergangenen Freitagnachmittag, wenn das Gemeindeamt von Welschnofen eigentlich geschlossen ist. Auf jedem Fall genehmigte der vollständig per Videokonferenz vertretene Gemeindeausschuss ein in der Gemeinde und auf Landesebene nicht unumstrittenes Projekt: Den Abbruch und die Wiedererrichtung des Franzin-Tellerliftes im Skigebiet Karerpass in Gestalt einer Zehner-Umlaufbahn.

In einem Bericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung wurde der Franzin-Lift als das „letzte Nadelöhr“ des Skigebiets unter dem Rosengarten bezeichnet. Die Förderleistung der Anlage mit bis zu 37 Kabinen soll bis zu 2.400 Personen betragen.

Bereits vor einigen Jahren gab es entsprechende Pläne, die AVS-Sektion Welschnofen und der Landes-Alpenverein stellten sich dagegen. Damals sollte die Trasse mehr oder weniger auf jener des bisher bestehenden Tellerlifts verlaufen, im nun vom Welschnofner Gemeindeausschuss genehmigten Projekt gibt es einige einschneidende Neuerungen. Die Trasse für die geplante Umlaufbahn verläuft rund 170 Meter nördlich des Tellerlifts, die Bergstation befindet sich rund 180 Meter oberhalb der Nigerpassstraße. Die Bergstation des Tellerlifts befindet sich direkt über der Straße. Die geplante neue Anlage soll laut aktuellen Plänen lediglich im Winter zwischen Moseralm und Franzinalm verkehren, eine Rodelbahn, wie sie es früher einmal dort gab, könnte dazukommen.

Als im Februar dieses Jahres die Daten für die neue Umlaufbahn bekannt wurden, kritisierte der Dachverband für Natur- und Umweltschutz auf eher verhaltene Weise die notwendigen Waldrodungen. Bei einer erforderlichen Liftschneise von 16 Metern wäre eine Fläche von 16.175 Quadratmetern betroffen. Im Umweltbericht der Firma Planteam im Auftrag der Projektbetreiberin Latemar-Karersee GmbH wurde darauf hingewiesen, dass Teile der Flächen von den Auswirkungen des Sturmtiefs Vaia betroffen, der Wald also nicht mehr vorhanden sei. „Rodungen von Wald oder die Zerstörung von Feuchtlebensräumen sind für uns inakzeptabel“, erklärte dazu Dachverbands- Geschäftsführer Hans Peter Staffler im Februar.

Über diese Kritik scheinen sich UVP-Kommission sowie die Gemeindekommission für Raum und Landschaft hinweggesetzt zu haben, indem sie ein positives Gutachten zur geplanten Umlaufbahn ausstellten. Die Gemeindekommission machte allerdings einige kleinere Auflagen.

Für den Welschnofner Gemeindeausschuss bildet die Wiedererrichtung des Franzin-Liftes eine „qualitative Aufwertung“ des bestehenden Skigebiets. Genehmigt wird mit dem Beschluss die Eintragung der geplanten Anlage in den Skipistenplan.

Nun haben die Bürger das Wort. Sie können innerhalb 60 Tagen ab Veröffentlichung des Gemeindeausschussbeschlusses samt Planungsunterlagen Einspruch dagegen einlegen.

Nachdem das Projekt alle Landesstellen passiert hat, ist schließlich der Welschnofner Gemeinderat am Zug.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • gulli

    Gut so, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit: größer, weiter, mehr…Der Rubel muss rollen.

  • andreas

    Die sollen die Stütze neben der Straße, vom Nigerpass kommend, endlich grün anmalen, das Teil ist enorm und sieht Sch..ße aus.
    Nervt mich jedesmal, wenn ich daran vorbeifahre, also Damian und Eisath, zack, zack, Farbe kaufen und anmalen, um dieses optische Greuel endlich zu beseitigen.

  • hallihallo

    es ist eigentlich traurig, daß die grünen, der avs , der heimatpflegeverband,… auch sind ja immer alles die gleichen leute, gegen jegliche erneuerung sind. immer das gleiche lied. ja was sind den schon 17.000 m² ? wieviele quadratmeter haben vaia und borkenkäfer abgeholzt? fahrt mal über den fedaia-paß und schaut euch an , wieviele m² der borkenkäfer dort gerade vernichtet. und die dortigen tun gar nichts. also wenn ihr wald retten möchtet, holzt mal erst die vom borkenkäfer befallenen bäume ab, ansonsten ist bald alles kahl.

    • jorge

      Nein ‚hallihallo‘, es timmt überhaupt nicht, „die grünen, der avs , der heimatpflegeverband,… auch sind ja immer alles die gleichen leute, gegen jegliche erneuerung sind“. Nein und nochmals nein, sie sind durchaus nicht gegen, sondern für den Erhalt unserer natürlichen Grundlagen, streiten sich für den Erhalt unserer schönen Landschaft und der über Jahrhunderte und Jahrtausende vielfältigt entwickelten und natürlich geprägten Kulturen und Lebensgrundlagen. Und einige wenige, die ihren Geldsack und ihren Machtanspruch darüber alleine über alles zu bestimmen, nie voll genug kriegen können und dieses Gleichgewicht gewaltig stören, nennen das „Erneuerung und Entwicklung“. Ihr seht nur den kurzfristigen Gewinn für euch und wenn es dann um die verursachten Eingriffe und Schäden geht, sollen alle anderen mitzahlen.

  • olle3xgscheid

    …um dann jährlich um wieviel Millionen Lsndesbeitröge anzusuchen… bravo

    • nemesis

      @olle3xgscheid
      Millionen Landesbeitrag ?.
      Geld Spiel keine Rolle, Hauptsache Arbeiter und Angestellte zahlen weiter fleißig ihre Steuer, Steuern die dauernd erhöht werden ach ja jetzt wieder Erhöhungen Strom und Gas.

  • jaison

    kann mich an kein Projekt erinnern wo der Trassenverkauf nicht UMSTRITTEN war… jeder Feldweg ist UMSTRITTEN UMSTRITTEN UMSTRITTEN

  • treter

    Zitiere im obigen Presse-Artikel: „Als im Februar dieses Jahres die Daten für die neue Umlaufbahn bekannt wurden, kritisierte der Dachverband für Natur- und Umweltschutz auf eher VERHALTENE WEISE die notwendigen Waldrodungen“.
    Der Tageszeitung-Journalist Vikoler hat dies jetzt hier sehr passend beschrieben, denn der Geschäftsführer des Dachverbandes Staffler sprach damals wieder einmal von AUSGLEICHSMASSNAHMEN!!
    Ich kann dieses Wort bald nicht mehr hören handelt es sich dabei doch nur um billiges GREENWASHING! Beim bedrohten Brixner Auwald läuft das nun schon bald 5 Jähre und der Dachverband für Natur und Umweltschutz bzw. deren Geschäftsführer Hanspeter Staffler hat seine Meinung immer noch nicht geändert, traurig aber wahr!!!
    NB. Echter Naturschutz bedeutet jedes noch so kleine Stück Restnatur zu bewahren! Genau das sagt auch das neue EU-Renaturierungs-Gesetz das in wenigen Tagen bzw. am 18. August auch in Italien in Kraft tretet. Und damit wird auch das PROGRESS-Projekt bzw. die Zerstörung des Brixner Auwaldes vor dem regionalen Verwaltungsgericht TAR endgültig zu Fall gebracht werden!!

    • hermannh

      treter:

      Der Staffler hat sich nicht um die Umwelt zu kümmern, er wurde von den GRÜNEN mit einem Versorgungsposten belohnt und hat die Stelle von der abgewählten Meraner Assessorin Frau Rohrer quasi geerbt bis die in den Landtag gewählt wurde.

      Beim Dachverband gehts wohl nicht um die Umwelt … das ist eher eine grüne Parteiorganisation bzw. Versorgungsorganisation. Schade um die Landesbeiträge ….

  • jorge

    Um was geht es dir, ‚hermannh‘? Um das Polemisieren und deine persönlichen Vorteile, sicher nicht um eine intakte Umwelt.
    Du verwechselst wohl den Dachverband mit deiner SVP-Teilgruppe, die es bisher gewohnt war, ihre Leute mit „Versorgungsposten“ zu belohnen. Hanspeter Staffler war ja auch einer dieser Gruppe um Kompatscher. Weil er aber deren Vorstellungen entsprach, musste er den Posten räumen.

  • ummagumma

    Man kann die Kommentare der Parteigenossen und Systemlinge hermannH, sumperle, hallihallo und an der Spitze unser gliebter Anderle nur belächeln.
    In diesen merkt man genau woher der Wind weht und aus welcher Lobby das sie herauskommen. Einfahch nur wiederlich und abscheulich.

    Potenzial zu fürchterlichen Kotzorgien!

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