„Habe erst mit ihnen gesprochen“
Das Zerwürfnis zwischen Reinhold Messner und seinen Kindern eskaliert, nachdem sich Sohn Simon zu Wort gemeldet hat. Jetzt reagiert die Bergsteigerlegende.
von Thomas Vikoler
In den Straßen von Bozen wurden übers Wochenende neue Plakate aufgehängt. Eines davon bewirbt die „Gespräche am Feuer“ auf Schloss Sigmundskron, bisher einige der Highlights im Programm des MMM. Doch sprechen wird dort nicht, wie in den vergangenen Jahren, Museumsgründer Reinhold Messner, sondern seine Tochter Magdalena, die Museumsleiterin, sein Sohn Simon, sowie die Alpinisten Nives Meroi und Hans-Peter Eisendle. Ein offenbar kurzfristig eingeschobenes Alternativ-Programm.
Reinhold Messner hatte kürzlich auf Instagram angekündigt, dass er heuer keine Termine in seinen Museen bestreiten werde.
„Ich habe anderes zu tun. Ich war kürzlich in Georgien und bei einem Festival in Tibet und arbeite an neuen Projekten“, sagt Messner zur TAGESZEITUNG.
Die Programmänderung ist offensichtlich eine Folge des Zerwürfnisses zwischen der 79-jährigen Bergsteiger-Legende und seinen drei erwachsenen Kindern bezüglich der Aufteilung seines Vermögens. „Dazu ist alles gesagt“, bemerkt Messner zunächst.
Damit meint er sein kurioses Interview in der Zeitschrift der bundesdeutschen Apotheken namens „Apotheken Umschau“, in dem er sich vor zehn Tagen erstmals über das „angespannte Verhältnis“ mit den Kindern geäußert hat. Die Übertragung eines Großteils seines Vermögens an sie bezeichnete er als „einen meinem größten Fehler“. Und: „Sie verstehen nicht, dass alles geschenkt war, und schätzen den Wert meiner Großzügigkeit nicht.“
Ende vergangener Woche äußert sich der 34-jährige Simon Messner erstmals zu den Vorwürfen des Vaters. Diese seien für ihn unverständlich, dass es zu einem Streit gekommen „schade und traurig“. Er, Simon, habe seinem Vater gegenüber gezeigt, dass er die Schenkung der beiden Höfe Unterörtl und Oberörtl bei Schloss Juval sehr zu schätzen wisse.
Reinhold Messner wird dazu auf „Bild.de“ mit der Aussage, dies sei „unwahr“, zitiert. Und er werfe den Kindern „Gleichgültigkeit“ vor.
„Ich habe ihnen gegenüber Großzügigkeit gezeitigt, möchte mich nun aber anderen Themen widmen und mich nicht mehr zur Sache äußern“, sagte Messner am Nachmittag zur TAGESZEITUNG.
Es steht offenbar Aussage gegen Aussage. Den Kontakt mit Magdalena, Simon und Anna Juditha Messner habe er, Reinhold, aber nicht abgebrochen. „Ich habe erst kürzlich mit ihnen gesprochen“.
Die größte Baustelle im Familienstreit scheint jene zu sein, welche die Museen betrifft, die von Tochter Magdalena Messner geleitet werden – die gemeinsame, 2016 gegründete Filmfirma von Reinhold und Simon Messner ist inzwischen inaktiv.
Zu Reinhold Messners Vermögen gehört die Messner Mountain GmbH. Sie betreibt sechs Messner-Museen (MMM) in Sulden, Juval, Firmian, Bruneck und am Monte Rite sowie am Kronplatz. Die große Mehrheit der Anteile an der Museums-GmbH besitzt seit 2017 Tochter Magdalena, ihr Vater ist mit sieben Prozent am Unternehmen beteiligt – und offenbar zu weit größeren Teil an etwaigen Gewinnausschüttungen.
Der Konflikt am Hause Messner zeigte sich für Öffentlichkeit erstmals über die geplante, aber abgesagte Errichtung eines Messner Mountain Museum an der Bergstation am Helm. „Es war ein Fehler, meinen Erbteil so früh herzugeben. Vernünftige Leute tun das nicht“, sagte Reinhold Messner dazu vor einem Monat.
Gemeinsam mit seiner Frau Diane Schumacher hat er 2020 die Messner Mountain Heritage – eine GmbH mit Sitz in München – gegründet. Ursprünglich – so der Plan des Ehepaars Messner – wollte man die bisherigen MMM aufteilen. Die Museen in Sulden, in Belluno und das neue Museum in Sexten hätten zum MMH übergehen sollen. Dazu kam es allerdings nicht.
Dafür gibt es nun einen heftigen Streit. Unklar ist bisher, welche Rolle Diane Messner darin spielt. Ihr Mann will sich dazu nicht äußern
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Kommentare (22)
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andreas
Ein Egomane wie er im Buche steht.
Was bewegt einen bald 80jährigen dazu, weiß ich was für Projekte zu starten, mit seinen Kindern so umzugehen und sie so zu diskreditieren?
Ist aber nicht das erste Mal, dass es durch eine spätere Heirat zu Zerwürfnissen in der Familien kommt, bei Helmuth Kohl war es genauso.
Dessen Frau hat sich als unmöglich rausgestellt, welche nach dem Tod Kohls nicht mal Unterlagen rausrücken wollte, welchen dem Staat gehörten.
Als Bergsteiger war er zwar nie der Beste, doch von den Besten ist er der, welcher überlebt hat.
Als Politiker oder bei seinen öffentlichen Auftritten, hat er aber durchaus Luft nach oben.
Klar, dass er gerne interviewt wird, er ist immer für eine Schlagzeile gut.
cosifantutte
Kaum eine lächerlichere und überflüssigere Figur gesehen. Auch bezeichenend für eine sich in ihren letzten Zügen befindende Zivilisation, von der er sich verehren und vor allem bezahlen laesst. Sein Beitrag, die Erde zu einem besseren Planenten zu machen, ist null bis negativ. Vom Buddhismus, dem er in Tibet hinterherrennt, nichts gelernt. Wo ist das Aufgeben der Anhaftung an die Vorstellung von einem unabhängig existierenden Ichs? Eigentlich besteht sein sich asymptotsich dem Nullwert angleichender Restwert jener, der Psychoanalyse als Modell zu dienen.
devils_son
tja.. er hat halt ein Deutsche….. es ist noch keine aus purer Liebe in Südtirol geblieben.
es gäbe zig Beispiele, ich sag mal, die Kinder haben gewisse Gründe, und der Olle will sich keine andere Pflegekraft mehr suchen
vinschgermarille
Was soll denn diese unsinnige Bemerkung? Wissen Sie näheres ,sind Sie dabei gewesen? Besser wäre es ,die Klappe zu halten .
morgenstern
…., und in China ist ein Sack Reis umgefallen.
opa1950
Braucht Messner in seinem Alter noch solche negative Schlagzeilen.Oder ist es effektiv nur ein Werbegag.
besserwisser
der ewige narziss. öffentlichkeit um jeden preis …
ostern
Was geht mich das Erbe vom Messner an. Habt ihr nichts besseres zu berichten????
prof
Wen es nicht interessiert braucht den Bericht ja nicht lesen.
ostern
@prof
Ob er ineressant ist oder nicht, zuerst muss ich den Bericht lesen.
Klar, oder…..
robby
@ ostern, darf also nur über Dinge berichtet werden die dich interessieren?
ostern
@roby
Bei soviel Berichten über das Erbe vom Messner und dem Streit seiner Kinder könnte man wohl sagen „Jetz isch genua“. Ist wohl auch sein Privatleben.
nochasupergscheiter
Seien wir ehrlich eine Jahrzehnte jüngere Begleitung eines älteren Herren, die Dame vor allem aus östlichen und russischen Gegenden, findet normalerweise nur statt, wenn der Herr der eh bald im Altersheim landet in der Lage ist, die Dame entsprechend für ihre Bemühungen auszurüsten…
Und Messners Frau wird da nicht anders sein, die will halt auch ihr Erbe haben, leider hat Messner zu früh etwas verschenkt das eigentlich ihr gehört… Zwinker zwinker
robby
Offensichtlich geht es um seine neue Frau und deren möglicher Zugewinn aus dieser Heirat.
Oder wieso sonst wurde diese Messner Mountain Heritage GmbH gegründet?
treter
Der Messner hat als Alpinist wirklich Grossartiges geleistet! Aber mit dieser leidigen Geschichte macht er sich langsam aber sicher lächerlich!
olle3xgscheid
Bad News are good News , so läuft Journalismus.
Reinhold , enterbe die ;-)…. ja ich weiss Pflichtanteil.
Wenns nichts gäbe, gäbe es auch kein Streit
hallihallo
die kinder haben nicht geerbt ( trifft erst nach dem tod ein) , sondern haben eine schenkung erhalten. und die kann man halt nicht rückgängig machen. die schenkungen sind allerdings teil der erbes, bzw. des pflichteils davon.
olle3xgscheid
Darum mein Smilley..
pingoballino1955
Herr Reinhold Messner,sie werden jeden Tag peinlicher! Lassen sie ihre Kinder aussen vor,wenn sie nicht wissen,wie mit ihnen umzugehen ist!
olle3xgscheid
Ach so , und wie geht man in diesen Fall mit den Kindern um?!
nemesis
Wenn es ums Geld geht hört die Freundschaft auf, manchmal wird Jahrelang gestritten besonders under Geschwistern traurig aber war.
artimar
Jeder weiß, geschenkt ist geschenkt. Die Logik, dass die Beschenkten ihre Schenkungen nun plötzlich wieder in die neue gegründete Mountain Heritage GmbH einzubringen, also zurückzugeben haben, ist tatsächlich schwer nachvollziehbar. So kann man wohl mit den eigenen Kindern auch nicht umgehen.