Das Flüsse-Konzept
Hochwasserschutz, Ökologie, Naherholung an Bozens Flüssen: Vertreter des Landes und der Gemeinde haben mit der Ausarbeitung eines Konzeptes begonnen.
Bozen sei eine „grüne Stadt mit viel Wasser“, wurde bei der Veranstaltung am Dienstag unterstrichen. Zur Optimierung der positiven Wirkung der Flüsse auf das Stadtklima wurde das Gesamtkonzept „Flussraum Bozen“ angelegt. „In Bozen wurden an der Talfer und am Eisack umfangreiche Revitalisierungsarbeiten im Zeitraum von 2010 und 2020 durchgeführt. Die Fischpassierbarkeit wurde von der Mündung bis in die Talferschlucht wiederhergestellt“, fasst der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer die bisherige Entwicklung zusammen. „Davor war die Stadtstrecke aufgrund der Kombination aus hohen und kurzfristigen Abfluss-Schwankungen und gewaltigen Wasserwalzen unterhalb der zahlreichen Sperren im monotonen Flussbett extrem gefährlich. Mittlerweile hat die Wildbachverbauung die Sperren so umgebaut, dass das Gewässerkontinuum wiederhergestellt ist und die Talfer ein reich strukturiertes Flussbett mit pendelndem Niederwasserprofil aufweist. Zudem konnte mit dem Umbau des Kraftwerkes St. Anton eine Milderung des Schwall-Sunk-Verhältnisses erreicht werden“, berichtet der Gewässerökologe Peter Hecher von der Agentur für Bevölkerungsschutz.
Dieser Prozess soll nun mit dem Projekt „Flussraum Bozen – Talfer und Eisack“ fortgesetzt werden. Neben den zuständigen Ämtern der Gemeinde Bozen und den beauftragten externen Fachleuten waren bei der Auftaktveranstaltung von der Agentur für Bevölkerungsschutz das Landeswarnzentrum, die Landesämter der Wildbachverbauung der Zonen Süd und Nord und das Landesamt für öffentliches Wassergut vertreten, außerdem die Landesämter für Gewässerschutz, für Natur und für Wildtiermanagement. Zudem sind auch Eurac Research und die Genossenschaft Lungomare involviert.
„Mit diesem Projekt sollen weitere Studien zu Ökologie, Naherholung und Freiraum im urbanen Raum, Hochwasserschutz und Planungsvorschläge für erste Baumaßnahmen zu diesen Fachbereichen finanziert werden“, erklärt der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger.
Die mit 165.000 Euro veranschlagten Gesamtkosten werden durch Ausgleichszahlungen des Eisackwerk-Wasserkraftwerks St. Anton für die umwelttechnische Aufwertung und die nachhaltige Entwicklung des betroffenen Gebietes, sogenannte Umweltgelder, finanziert. Die Beauftragung für erste Studien wurde erteilt, nun geht es an die Erhebungen und Ausarbeitung von weiteren Verbesserungsvorschlägen. Das Gesamtkonzept soll Ende 2025 vorliegen.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.