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Zankende Patrioten

Die Tiroler Antitransit-Maßnahmen erhitzen die Gemüter. Nun liegen auch die Süd-Tiroler Freiheit und die Freiheitlichen im Clinch.

von Stefanie Putzer

Dass Straßenverkehr öfters zu erhitzen Gemütern führt, weiß inzwischen wohl jeder, dass er aber den Zündstoff besitzt, die Südtiroler Patrioten-Szene zu spalten, ist neu. Die Süd-Tiroler Freiheit und die Freiheitlichen schießen in diversen Presseaussendungen aufeinander ein.

Doch von Anfang an:  Landeshauptmann Arno Kompatscher forderte vor Kurzem die Aufhebung des Nachtfahrverbotes. STF-Chef Sven Knoll reagierte sofort und sprach sich vehement dagegen aus. Dies begründete er damit, dass man auf diese Weise die Interessen der Südtiroler Bevölkerung verraten würde, da diese so auch nachts von Lkw-Lärm heimgesucht werden würden. Einzig den italienischen Frächtern würde Kompatscher so einen Gefallen tun. Um den Umwegverkehr ein Ende zu machen, fordert Knoll stattdessen: Erhöhung der Lkw-Maut auf das Niveau anderer Alpenübergänge, Kontingentierung des Lkw-Verkehrs schon in Verona Richtung Norden, Erneuerung des Mautsystems auf Südtiroler Brennerautobahn sowie direkte und umstiegsfreie Eisenbahnverbindungen über den Brenner.

Diese Aussage kann man so nicht stehen lassen, dachte sich nicht Kompatscher, sondern der ehemalige Obmann der Freiheitlichen Pius Leitner. Obwohl eigentlich im Polit-Ruhestand, schaltete er sich in die Diskussion ein und spricht vom „Märchen des Umwegverkehrs“ dessen sich Knoll gern bedient und kaum Widerspruch erntet.

Leitner zufolge ignoriere Knoll die Tatsache, dass inzwischen 41,7 Prozent der Transitfahrten über den Brenner auf Transportunternehmen aus Polen (30,3 Prozent) und Litauen (11,4 Prozent) entfallen und sie weiterhin den kürzesten Weg wählen werden. Die Behauptungen, der Brenner sei der billigste Alpenübergang und der Dieselpreis im Bundesland Tirol verlockend, seien falsch. Leitner wirft Knoll vor, nicht richtig informiert zu sein und nur Schlagzeilen produzieren zu wollen.

Da in Sachen Aufrüstung von lärm- und abgasarmen Lkw und Lärmschutz in den vergangenen Jahren viel investiert wurde und sich die Werte stark verbessert haben, sieht Leitner die ursprüngliche Grundlage für die Einschränkungen nicht mehr gegeben. Stattdessen findet er die Forderung Kompatschers vernünftig, um die hohe Anzahl von Lkw in den Griff zu bekommen.

Diese Aussendung hatte wiederum eine Reaktion Knolls zur Folge: „Seitdem die ,Südtiroler Rest-Freiheitlichen‘ ein wenig mitregieren dürfen, scheinen sie jeden Bezug zur Realität und zu den Bedürfnissen der verkehrsgeplagten Bevölkerung verloren zu haben.“ Weiters erklärte er, dass die Fakten zu ebenjenen „Märchen“ nur eine Google-Suche entfernt seien. Um sein Argument zu stützen fügte er drei Studien hinzu, welche belegen, dass 40 Prozent des Lkw-Verkehrs über den Brenner Umwegverkehr ist und der Brenner der billigste Alpenübergang sei.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (34)

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  • hermannh

    Opposition ist eben was anderes als Mitregieren: der Sven wird diese Änderung nie erleben …. er hats einfach nicht drauf

  • andreas

    Durch das Nachtfahrverbot und weitere Schikanen wie Blockabfertigung der Össis, wird der Brenner doch erst zum Flaschenhals.
    Der Operettenstaat ist nun mal ein Transitland, geographisch wird sich da nicht viel ändern, außer vielleicht, wenn dieser 1,5 m Mann Kickl seine Großmachtfantasien durchsetzt, was ich aber für eher unwahrscheinlich halte.

    Warum so viele das Transportgewerebe als Feind ansehe, verstehe ich nicht wirklich.
    Das wirkt wie die Touristen, welche sich an einen Ort beklagen, dass zu viele Leute da sind und nicht verstehen, dass sie Teil des Problems sind.

    • pingoballino1955

      Andreas,noch nie was vom LKW auf Schiene gehört??? Warum wird wohl der Brennerbasistunnel mit MILLIARDEN FINANZIERT? FÜR JUX,ODER WAS????

      • hermannh

        bongobongo: ist Dir bewusst dass der Brennerbasistunnel noch nicht fertig gestellt ist???? 🙂

        Wer hat das Jahrhundertprojekt durchgezogen: Die STF, die Grünen, der Kölle?? NEIN, unsere Regiergungspartei hatte die Weitsicht!

        • pingoballino1955

          HERMANNL,ist dir bewusst,dass die Zulaufstrecken Bayern u d Co noch nicht gecheckt sind,Söder bemüht sich,du Hiasele,keine Ahnung aber “ HATER“

          • hermannh

            bongobongo: wenn man Dir Argumente liefert, probierst Du immer abzulenken: Ob Dir bewusst ist, dass Kompatscher nicht Ministerpräsident von Bayern ist??? Deswegn liegt es an Bayern die Zulaufstrecken zu bauen und nicht an uns 🙂

            Auf alle Fälle hat Südtirol seine Hausaufgaben für die Zukunft gemacht, der Bau des BBt ist weitforteschritten.

            Mit sich beklagen, dass zuviel Verkehr ist, löst man keine Problem.

  • ummagumma

    Ganz sicher lassen sich die Tiroler nicht von ein paar Hampelmänner aus Bozen oder dem Stiefelstaat an der Nase herumführen, geschweige diktieren. DAs will unsere Anderle einfach nicht kapieren, grins.
    Das Transportgewerbe gehört viel mehr zu Kasse gebeten, für den Dreck und Lärm das es uns bereitet. Erste recht auf der Brennerachse!

    • hermannh

      ummagumma: wird der Transport teuer, zahlen wir alle mit. Der Export geht schlechter, die Turisten kommen weniger, so kann man Südtirol kaputt machen.

      Wir Jungen haben noch einige Lebensjahre vor uns und lassen uns von Euch Alten nichts kaputt machen: Endlich wachen auch die Patrioten auf und sagen einem Fake-Patriot wo es lang geht.

      Wir brauchen keinen Pifke der auf Tiro

    • ultnerbaer

      @ummagumma und alle anderen die hier gegen den LKW Verkehr schimpfen: kauft ihr alle nur Lebensmittel vom Nachbarbauern und Kleider die aus Wolle von südtiroler Schafen hergestellt wurde? Fensterglas habt ihr zuhause auch keines und selber besitzt ihr kein Auto? Onlinebestellungen habt ihr noch nie gemacht?
      LKW Verkehr ist die Grundlage unseres nicht gerade unangenehmen Lebens, er sollte halt halbwegs flüssig sein, denn stehende LKWs verursachen noch viel mehr Dreck als fahrende.
      Bitte denkt mal über sowas nach!

    • heracleummantegazziani

      Sie haben wieder nicht verstanden, dass der Verkehr Richtung Norden aber auch Richtung Süden läuft und Österreich daher nicht nur Italien als Gegner hat, sondern auch Deutschland, besonders Bayer. Aber als stumpfsinniger Patriot kriegt man solche Überlegungen wohl nicht auf die Reihe.

      • 2xnachgedacht

        @hera
        ihre wortwahl…

        • heracleummantegazziani

          Sie tragen Ihren Nick zu Unrecht. Meine Wortwahl ist den Aussagen entsprechend. Weshalb kritisieren Sie nicht diese?

          • 2xnachgedacht

            @hera
            das machen doch sie…. ich kritisiere nun mal eben ihre wortwahl.
            soweit wirds hoffentlich nicht kommen, daß sie mir vorschreiben, was oder wen ich zu kritisieren habe.

          • summer1

            2xnachxxx
            Du brauchst nichts zu kritisieren: du bist bekannt dafür, Dinge und Inhalte zu verdrehen. Schäm dich nicht nur heimlich, sondern un-heimlich!

          • 2xnachgedacht

            @summer
            ach summer… beim schämen beginnen sie x bei sich selber… den wichtigmacher würden sie dem bären zum fraß vorwerfen, dem opa prophezeihen oder wünschen ihm ein zeitnahes ableben usw. u so fort…. aber gott oder göttin wird bei ihnen gnade walten lassen… sie können ja nichts dagegen machen-sie sind einfach so…. summer1= für mich auf kommunikationsebene-vergangenheit. viel spaß noch in ihrer kranken world.

          • summer1

            2xnachxxx
            Bitte beide Stellen hier posten, was du hier aus dem Kontext reißt, bezüglich meiner Kommentare: bis dahin bleibst du ein Lügner und Verdreher, der sich auch dafür nicht zu dreckig ist, Gott zu bemühen.
            Ein einziges Häuflein Elend, das auch noch die Krankheit bemühen muss mangels Argumente!

  • nemesis

    Tiroler Antitransit-Maßnahmen.
    Natürlich braucht es die Transporte frage ist nur wie und mit welcher Zukunft Aussicht immer nur mehr, mehr, mehr ?.
    Das immer mehr Transporte Globalisierung und Masstouristen widerspricht sich gewaltig wenn es um co2 Ausstoß und Reduzierung geht.
    Zukunft Green Europa das stinkt gewaltig, Wohnungen Renovieren und E-Auto mit folgen viele Arbeitnehmer können sich das nicht leisten, ja Gut gedacht von der Lobby und Reichen Europäer.
    Arbeiter Volk sollten sich also stark einschränken in der Zukunft.

  • heracleummantegazziani

    Knoll ist echt ein Loser. Wird mit Fakten konfrontiert und beharrt wie ein störrisches Kind auf seiner Meinung. Abgesehen von der Tatsache, dass er sich immer nur auf Italien einschießt. Die Bayern bekämpfen Österreichs Blockadepolitik – die nebenbei inländische Fahrzeuge bevorzugt – genauso vehement. Das schreibt er nie.

  • heracleummantegazziani

    Sogar diese von der Tiroler Landesregierung in Auftrag gegebene Studie (daher sowieso mit Vorsicht zu genießen) kommt nur auf 33% Umwegverkehr.
    https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/verkehr/verkehrsdatenerfassung/Studie_ROUTENWAHL_IM_ALPENQUERENDEN_STRASSENGUETERVERKEHR_2019.pdf

  • placeboeffekt

    Die Leute welche den „realen Sozialismus „ Wahnsinn erdulden mussten, die hätten gerne diese Probleme gehabt

    Drei Stunden Schlange stehen für zwei Gurken, und in der Glotze dann Verteufelung des Kapitalismus als einziges Programm… also der Ideale Staat der Grünen Nostalgiker….

    Anscheinend gibt es ja überall Lärmschutzwände, also sollte das Gerumpel den Schlaf der Tiroler nicht allzusehr stören.

    Ich finde es allerdings schon eigenartig ,wie einerseits Tirol bzw Österreich von der doppelten Abzocke Vignette + Maut profitiert, andererseits hier schon sehr kleinlich agiert.

  • pippo

    „Nur“ würde ich nicht sagen. Auch 33% ist ein schöner Patzen.

    • andreas

      Und ein rumer oder viele in den Grenzgebieten, gehen damit hausieren, dass sie x km nach Österreich fahren, um dort billig zu tanken.

      Was meinst du, verbieten wir ihnen das?

    • heracleummantegazziani

      Aber selbst eine in Auftrag gegebene (also nicht unabhängige) Studie kommt auf 33% und nicht auf die von Knoll kolportierten 40 und mehr. Um das geht es. Ist immerhin ein Unterschied von 70.000 Lkws wenn man Knolls Zahlen als Grundlage nimmt.

  • kongo

    Gscheider sollte man sich, im Gegensatz zu den beiden Kompatscherlen und den Träumer und Lügner Hera, für ein Nachtfahrverbot für LKW auch in Südtirol einsetzen.Es kan nicht sein das unser Land, Mensch und Tier dauernd diesen Verkehrsterror ausgesetzt ist.

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