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Verhaltenes Interesse

Ulten bereitet sich mit einem Bürgerrat auf das Pumpspeicherkraft-Referendum vor. 500 Einwohner wurden zur Teilnahme eingeladen. Doch die Nachfrage ist kurz vor Fristende mau.

von Karin Gamper

Das geplante Pumpspeicherkraftwerk der Landesenergiegesellschaft Alperia bleibt in Ulten ein heißes Eisen.

Anfang Juli haben 500 Ultner und Ultnerinnen Post von der Gemeinde erhalten. In dem Schreiben lud Bürgermeister Stefan Schwarz die Adressaten ein, sich um die Teilnahme am Bürgerbeteiligungsprozess zu bewerben, welcher das Tal auf das Referendum im Jahr 2025 vorbereiten soll. Laut Bürgermeister wurden die 500 Personen von einer Soziologin nach wissenschaftlichen Kriterien wie Alter, Geschlecht und Fraktionen ausgewählt, um einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung zu garantieren. Die Bewerbungen werden gesammelt, um anschließend daraus 50 Personen zu ermitteln, welche dem künftigen Bürgerrat angehören werden. Die Mitglieder treffen sich zwischen September und November insgesamt fünf Mal. Mit der Unterstützung von Moderatoren werden sie Empfehlungen für die Politik ausarbeiten. Dabei sollen die Teilnehmer auf Wunsch mit „gesicherten“ und „gut verständlichen“ technischen Informationen zum geplanten Großprojekt versorgt werden, wie es in dem Einladungsschreiben heißt.

„Das Ziel ist, dass wir vorbereitet in das vom Gemeinderat beschlossene Referendum gehen“, erklärt Bürgermeister Schwarz hierzu.

Die Frist für die Bewerbungen läuft bis zu diesem Freitag, 2. August. Allerdings ist bis dato das Interesse mau. „Ich hätte mir mehr Interessensbekundungen erwartet“, räumt Bürgermeister Schwarz ein. Er hofft nun, dass in diesen letzten Tagen noch etwas rührt.

Wie mehrmals berichtet, ist die Bevölkerung im Tal großteils gegen das Pumpspeicherkraftwerk zwischen dem Zoggler Stausee und dem Arzkar Stausee. Befürchtet werden die lange Bauzeit, eine landschaftliche Verschandelung des Tals und negative Auswirkungen auf den Tourismus.

Alperia hat sich angesichts des großen Widerstands bereiterklärt, den Bürgerbeteiligungsprozess zu finanzieren. Dieser wird von einem Team rund um den Wahl-Wiener mit Lananer Wurzeln Georg Tappeiner durchgeführt. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 120.000 Euro.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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