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„Wir halten zu Österreich“

Foto: Heimatpflegeverband/Markus Louis

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz ist über die Klage Italiens beim Europäischen Gerichtshof gegen die österreichischen Transitmaßnahmen bestürzt.

Seit die Lega in Bozen, Trient und Rom an den Regierungen beteiligt ist, tut sich viel an der Transitfront. „Die italienische Frächterlobby dürfte einen direkten Draht in die Politik haben, denn Verkehrsminister Salvini wirft sich für deren Anliegen mächtig in die Bresche,“ analysiert der Präsident des Dachverbandes Josef Oberhofer die momentane Lage.

Um den ständig steigenden Güterverkehr über den Brenner einigermaßen verträglich zu gestalten, hat Österreich vor Jahren Antitransitmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeführt. Das Nachtfahrverbot soll den Menschen an der Autobahn eine erholsame Nacht ermöglichen, das sektorale Fahrverbot zwingt Güter wie Rundholz, Steine und Stahl auf die Schiene und die Blockabfertigung bewahrt Süd- und Nordtirols Straßen vor Verkehrsinfarkten. All diese Maßnahmen will die italienische Regierung nun zu Fall bringen.

Die Brennerautobahn stößt mittlerweile an ihre Belastungsgrenzen, die Verkehrsintensität kann tagsüber nur mehr geringfügig zulegen. Daher rüttelt die Frächterlobby kräftig an den Antitransitmaßnahmen. „Sollten diese fallen, wird der Güterverkehr in den nächsten Jahren um 30 Prozent zunehmen,“ schätzt Geschäftsführer Hanspeter Staffler die Entwicklung ein. Für Mensch und Umwelt entlang der Brennerachse ist dies unzumutbar.

Bleiben die Antitransitmaßnahmen jedoch aufrecht, muss sich der Güterverkehr neue Wege suchen. Die alpenquerenden Bahnlinien der Schweiz sind eine echte Alternative, damit würde einerseits der Brenner entlastet und andererseits wäre die Verlagerung der Güter vom Brenner-LKW auf die Gotthard-Bahn endlich eine konkrete Klimaschutzmaßnahme. Es bleibt zu hoffen, dass der Europäische Gerichtshof in der Lage sein wird, Gesundheit und Umweltschutz über die wirtschaftlichen Interessen der italienischen Frächterorganisationen zu stellen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • erich

    Da soll der Dachverband den Hausverstand vor ideologien setzen! Ich bin gestern um die Mitternachtszeit von Innsbruck über den Brenner gefahren, die Straßen waren leer. Welche Sturschädel sehen nicht ein, dass während der Bauzeit der Luegbrücke das Nachtfahrverbot aufzuheben ist. Was ist für die Umwelt besser ein flüssiger Verkehr, ober ein stundenlanger Verkehr, Stoßstange an Stoßstange wo der dreifache Treibstoff verbrannt wird.

  • hermannh

    Der Dachverband ist nur ein Versorgungsverein von gescheiterten Grünen: zuerst die Rohrer, jetzt der Staffler.

    Von Grünen dürfen wir keinen Hausverstand erwarten, sind ja alles nur öffentliche Angestellt… Geld verdienen geht bei denen im Schlaf.

    Jedes Mal nach Asien in den Urlaub fliegen ist für die Grünen ok, aber der notwendige Verkehr für die Wirtschaft wird behindert..

    • ummagumma

      @hermelinchenH, das ist ja mehr als lächerlich! Wo sind deine Argumente die du von anderen immer wieder verlangst?
      Wieder einmal bekommt man nur deine polemisierenden Eigenansichten die dir vermutlich auferlegt worden sind.
      Dem Dachverband sei Dank, auch wenn er oftmals zu spät reagiert und ich denke mit ein paar Spendengeldern weitaus mehr auf den Putz hauen könnte

    • pingoballino1955

      Hermann pass mal auf ob du nicht mal privat und beruflich gewaltig scheiterst und hör auf hier rechenschafte Menschen zu verläumden!

  • wichtigmacher

    Zum Glück haben wir den Dachverband, und hoffentlich wacht der endlich einmal richtig auf.
    Denn sonst würde uns unsere Südtüroler Selbstversorgungpartei für ein paar Silberlinge total an die Lobbyes verkaufen – und da ist nicht nur der Schwerverkehr, der nur für Restitalien bestimmt ist, wo kein Südtiroler was davon hat, weil das Personal längst schon aus dem billigen EU Osten geholt (und ausgebeutet) wird, , Steuern und Abgaben landen auch noch im EU Ausland (einfach mal die Kennzeichen der LKWs beachten – „Südtiroler“ Vorzeige-Unternehmen, aber alles in EU Billigländern registriert) und da ist auch die ganze Tourismuslobby, welche glaubt es geht nur mehr mir Südtiroler Disneyspass (z.B. Spassrafting in Flüssen, Spassflüge mit Hubschrauber über Weltnaturerbe und Naturschutzgebiete, und die Dolomitenpässe werden auch noch mit PS-starken Dreckschleudern, (vom all inclusive Hotel zur Verfügung gestellt), gerockt.

  • romy1988

    Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hält zu Österreich, unsere Wirtschaft verständlicher Weise nicht. Wer schafft hier eigentlich die Arbeitsplätze?

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