Besorgte Bauern
Das WIFO-Wirtschaftsbarometer zeigt eine schlechte Stimmung bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften. Nur der Obstsektor berichtet von einem Wachstum.
Die Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO ‑ Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen zeigt eine Verschlechterung des Geschäftsklimas bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften. Die Kellereien erwarten einen Rückgang des Umsatzes auf dem Südtiroler und dem italienischen Markt und die Sennereien melden eine Verschlechterung der Marktlage, mit starkem Druck auf die Milchpreise. Der Obstsektor berichtet hingegen von einem Wachstum des Geschäftsvolumens.
Die Aussichten für das laufende Jahr sind für den Milchsektor bescheiden, da die Nachfrage nach Milchprodukten und Frischkäse aufgrund des Kaufkraftverlustes der Haushalte und der schlechten Witterungsbedingungen im Frühjahr abgenommen hat. Die Sennereien sind mit schwierigen Marktbedingungen und sinkenden Umsätzen konfrontiert, insbesondere auf dem italienischen Markt. Dies auch aufgrund des Preisdrucks durch die Handelsketten. Die Genossenschaften berichten von einer starken Zunahme des Wettbewerbs, die sich negativ auf die Ertragslage auswirken wird.
Die geringeren Ausgaben von Familien und Touristen haben sich auch auf den Weinsektor ausgewirkt. Die Kellereien melden einen Umsatzrückgang sowohl auf dem Südtiroler als auch auf dem italienischen Markt. Die Exporte steigen hingegen weiter an. Die Kellereien klagen auch über eine allgemeine Verschlechterung der Wettbewerbssituation. Dies ist auch auf die Erhöhung der Verkaufspreise zurückzuführen, die notwendig war, um die steigenden Betriebskosten zu kompensieren. Trotz dieser Schwierigkeiten werden die Rentabilität und die Auszahlungspreise an die Winzer und Winzerinnen auch heuer zufriedenstellend sein.
Der Obstsektor meldet steigende Umsätze, die einerseits auf die höhere Erntemenge des Vorjahres und andererseits auf die günstigen Marktbedingungen zurückzuführen sind. Der mitteleuropäische Markt ist nach wie vor aufnahmefähig und die Vermarktungssaison verläuft gemäß den Verkaufsprogrammen: Im Juni beliefen sich die Apfelbestände in den Lagern in Trentino-Südtirol auf knapp 250.000 Tonnen und entsprachen damit den Abbauplänen. Der Obstsektor spricht aber auch von einem weiterhin starken Kostendruck, der von Schwierigkeiten im internationalen Transport hervorgerufen wird, z. B. aufgrund der Krise im Nahen Osten. Die Mehrheit der Genossenschaften ist vorsichtig optimistisch, was die Ertragslage und die Auszahlungspreise an die Obstbauern und Obstbäuerinnen betrifft.
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, stellt fest: „Das Geschäftsklima in der Südtiroler Landwirtschaft hängt auch wesentlich davon ab, wie man sich im internationalen Umfeld behauptet. Dies unterstreicht einmal mehr die wichtige Funktion der Genossenschaften bei der Vermarktung, die allen Landwirten zugutekommt.“
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Kommentare (13)
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schwarzesschaf
Wen wunderts 1,65 1 liter nich da greift man ja gern auf die Tirol milch zurück, auch bei käse usw. Sicherlich laut südtirolern nicht so qualitativ hochwertig wie der mila käse( selbe milch aus österreich deutschland) aber 10mal besser wegen der luft wie beim speck aber wichtig ist schön protzbauten bauen, damit die nachbargenossenschaft nachziehen muss denn dort ist es wie bei den bauern wer den grösste hat äh fendt hat ist was
criticus
Wie wäre es, wenn man bei den „Nicht-Bauern“ in den oberen Etagen der Genossenschaften mit den Lohn nach unten geht. In den Genossenschaften verdienen alle gut, nur nicht der Produzent. weniger Protzbauten und weniger Wasserköpfe die viel Kosten verursachen. Bei der Handelskammer könnte man anfangen!
schwarzesschaf
Nagel auf den kopf getroffen,aber die mitglieder wollen ja das nicht
flottebiene
Fragt einfach nur die Landesregierung um Subventionen…die Bauern schimpfen und dann wird eine Unterstützung nach der anderen durchgewinkt…
morgenstern
Gibt’s schon einen Vordruck, zwecks ansuchen?
ultnerbaer
@criticus gebe dir zwar Recht in Bezug auf Wasserkopf und Handelskammer, aber was hat die Handelskammer mit den Genossenschaften zu tun? Soweit ich informiert bin, zahlt die Landwirtschaft an die Handelskammer nichts sondern kriegt nur deren Dienste…
ich
Ach die Bauern sind immer besorgt das sind wir schon gewohnt Rekordernte und besorgt normale Ernte,=selten
besorgt dass man für Subventionen Zettel ausfüllen muß ,dass Urlaub auf dem Bauernhof nicht ganzjährig ausgelastet.besorgt……usw
wichtigmacher
Oje, die Bauern mochn schun amaol Präventiv-larmen……
olle3xgscheid
Kein Sorge Freunde , Geld ist unterwegs 😉
Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus mit 70 Millionen Euro,
Ein Teil des Nachtraghaushaltes…..
ostern
De Ormen!!!
Kennen sich nimmer olle Johr an nuidn Femdt lridtn.
ostern
De Ormen!!!
Kennen sich nimmer olle Johr an nuidn Femdt leistn
@alice.it
Es fehlen eigentlich nur mehr die Landesbeiträge für die Ansuchen um Beiträge.
sorgenfrei
O schreck… mein gehalt stagniert seit jahren… hat aber eine kaufkraftverlust von 15 % erfahren seit 2021… (laut index des landes)… gefühlt sogar nochmehr… leiser gibts für mi h keinen beitrag… und wenn ich im gasthaus für jedes glas wein von bald 5 € aufwärts zahle, dann prost… ich kann mir diesen rausch nucht mehr leisten…