„Schwachsinnige Forderung“
Die Süd-Tiroler Freiheit geht mit Arno Kompatscher scharf ins Gericht: Der Landeshauptmann vertrete die Wirtschaftsinteressen der italienischen Frächter.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, erteilt den Forderungen von Landeshauptmann Arno Kompatscher nach einer Aufhebung des Lkw-Nachtfahrverbots in Nordtirol eine klare Absage.
Ein Südtiroler Landeshauptmann habe die Interessen Südtirols und die Gesundheit der transitgeplagten Bevölkerung entlang der Autobahn zu vertreten, aber nicht die Wirtschaftsinteressen italienischer Frächter. „Anstatt die Bevölkerung in Nord- und Südtirol mit so einer schwachsinnigen Forderung einem völligen Verkehrschaos auszusetzen, sollte Kompatscher lieber seine Hausaufgaben machen und dafür sorgen, dass der Lkw-Verkehr in Südtirol besser geregelt wird und die Schiene besser funktioniert“, giftet Sven Knoll.
Dass Südtirol derzeit nicht auch noch in den Nachtstunden vom Lkw-Verkehr überrollt wird, sei einzig und allein dem Nachtfahrverbot in Nordtirol zu verdanken. Über 40 Prozent des Lkw-Verkehrs über den Brenner sei Umwegverkehr, der kilometerweite Umwege über den Brenner fährt, weil es der billigste Alpenübergang ist.
„Durch eine Erhöhung der Lkw-Maut würde dieser Umwegverkehr wegfallen, das wären fast eine Million Lkw im Jahr weniger und ein Großteil des Problems wäre damit gelöst. Das wollen die italienischen Frächter und Kompatscher aber nicht wahrhaben“, so Sven Knoll weiter.
Es sei scheinheilig und unseriös, wenn Kompatscher wegen der geplanten Einspurigkeit auf der Luegbrücke nun eine Aufhebung des Nachtfahrverbots fordert. „Weiß Kompatscher nicht, dass die Südtiroler Brennerautobahn immer wieder Baustellen mit Gegenverkehr einrichtet, die ebenfalls nur einspurig zu befahren sind? Ganz aktuell wird der Autobahn-Tunnel am Brenner saniert und auch dort gibt es seit Monaten nur eine einspurige Fahrbahn“, so der STF-Chef.
Wie „unüberlegt und sinnbefreit¡“ Kompatschers Forderung ist, zeige auch der Umstand, dass ausgerechnet in der Zeit, in der die Luegbrücke saniert wird, von der italienischen Eisenbahn Bauarbeiten auf der Schiene durchgeführt werden, sodass eine Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene unmöglich werde. „Wo bleibt da Kompatschers Kritik?“, fragt die STF.
Südtirol brauche keinen Landeshauptmann, der sich zum Sprachrohr der italienischen Frächter macht, sondern einen Landeshauptmann, der im Interesse der Südtiroler Bevölkerung an der Umsetzung folgender konkreter Lösungsvorschläge arbeite:
- Erhöhung der Lkw-Maut auf das Niveau anderer Alpenübergänge.
- Kontingentierung des Lkw-Verkehrs schon in Verona Richtung Norden.
- Erneuerung des Mautsystems (z.B. durch eine Vignette) auf der Südtiroler Brennerautobahn.
- Direkte und umstiegsfreie Eisenbahnverbindungen über den Brenner.
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