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„Coronapause tat uns gut“

Heute und morgen findet zum 32. Mal das Kalterer Marktfest statt. Gemeindereferent Christoph Pillon erzählt, wie sich das Fest nach der Pandemie neu erfand und mit dem Wandel der Zeit Schritt hält.

von Christian Frank

Beinahe minutiös blickt der Kalterer Gemeindereferent Christoph Pillon auf den Wetterbericht, denn das Wetter sollte der Gemeinde Kaltern am Wochenende tunlichst wohlgesonnen sein. Inmitten der historischen Gemäuer um den vor sich hinplätschernden Dorfbrunnen findet nämlich dieses Wochenende in seiner bereits 32. Auflage das Kalterer Marktfest statt. Eine traditionsreiche Festivität, welche sich im Zug der Zeit bewähren konnte, auch wenn es nicht immer vielversprechend aussah.

„Vor der Corona-Pandemie kam es zu einem Einbruch. Es sind uns Vereine abgesprungen und weniger Besucher gekommen“, erinnert sich Pillon, welcher seit 2020 der Präsident des Festkomitees ist. Im Gegensatz zu vielen anderen festlichen Organisationen und Events gab die Corona-Periode dem Festbetrieb im Kern der Marktgemeinde keinen Knicks, sondern die Möglichkeit sich wieder neu zu erfinden.
„Die Coronapause hat uns gutgetan. Es ist ein neues Komitee nachgerückt und es ist uns gelungen das Fest auf die historischen Flächen, sprich vom Buolplatz bis zum Windegg auszuweiten.“
Mittlerweile beteiligen sich 14 Kalterer Vereine an der Organisation und den Ablauf des Festes. Ein gutes Zeichen, denn sie sind das Bollwerk de Veranstaltung.

„Wir sprechen hier von 700 bis 800 Freiwilligen, welche zwei Tage lang voll eingespannt sind, um dieses Fest überhaupt zu ermöglichen“, erklärt Pillon. In Gegenzug dafür kommt auch der gesamte Reinerlös den Vereinen, hauptsächlich in den Sparten der Kultur, Sport und Jugend zugute.

„Land auf- und landabwärts handelt es sich hierbei um eines der traditionsreichen Feste, die es gibt“, konstatiert Pillon stolz und zeigt sich bei dem Umfang des organisatorischen Aufwandes selbst überrascht, wie ein solch pompöser Festbetrieb immer wieder aufs Neue zustande kommen kann.

„Das Fest wurde größer und es ist schwierig in den historischen Gemäuern, welche man nicht verschieben kann, Küchen, Festbänke und Fluchtwege zu ermöglichen, Bühne aufzustellen und hinzu noch die dort wohnenden Anrainer und Touristen zu berücksichtigen.“, berichtet Pillon. Auch die bürokratischen Auflagen, so der Gemeindereferent werden immer rigider und fordern einen organisatorischen Kraftakt, um ihnen gerecht zu werden.

„Es müssen wahrlich alle zusammenhalten, damit so etwas zustande kommen kann.“

Um ansprechend zu bleiben und wieder Zulauf zu generieren, erfand sich das Fest in Teilen neu, schraubte an einigen Stellschrauben und ging mit der Zeit. Der Gemeindereferent verrät, was es braucht, damit ein traditionsreiches Fest auch noch im Jahr 2024 anklingen kann: „Eine wichtige Änderung war es den Festbetrieb von Samstag/Sonntag auf Freitag/Samstag zu verlegen. Zudem bieten wir ein breites Spektrum an Kulinarik an, welches auch unter anderem vegetarische Bedürfnisse abzudecken weiß. Wir loten zudem unsere Stärken aus und bieten beispielsweise umfangreiche Weinverkostungen an“, zählt Pillon voll Vorfreude auf und blickt nochmal auf den Wetterbericht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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