Preis für Kostümbildner
Seit 2017 organisiert die Europäische Textilakademie das „Internationale Festival für textiles Handwerk, textile Kunst und Design“. Im vergangenen Jahr lancierte sie erstmals einen Preis, um besondere Leistungen zu würdigen. Nach dem Erfolg der ersten Ausgabe wird der Award um die Kategorie Kostümbild erweitert.
(sh) „Besser statt mehr“ lautet das Motto der Europäischen Textilakademie und seines Präsidenten Richard Vill. Kleider mögen zwar Leute machen – aber sie verursachen auch enorme Folgeprobleme. Zumindest, was die sogenannte Fast Fashion anbelangt, Billigkleidung, die einen gigantischen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Die Textilindustrie produziert mehr Treibhausgase als der weltweite Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen. Hinzu kommt ein enormer Ressourcen-Verbrauch. Und Müllberge durch weggeworfene Kleidung. Von der Ausbeutung der Textilarbeiterinnen in den Entwicklungsländern gar nicht zu reden.
Weniger Masse, mehr Klasse wäre gefragt. Nur wie? Um kreative und vor allem nachhaltige Ideen zu fördern, hat die Europäische Textilakademie den European Textile & Craft Award ins Leben gerufen, der besondere Leistungen aus zeitgenössischem und traditionellem Handwerk würdigt. Im Jänner dieses Jahres wurde der Preis erstmals im Rahmen einer Gala im Waltherhaus vergeben. Einer der Höhepunkte: Der weltbekannte Designer Roberto Capucci wurde für sein Lebenswerk geehrt.
Nach dem großartigen Erfolg laufen die Vorbereitungen für den Award 2025 auf Hochtouren. Erneut wird eine internationale Jury von führenden Fachleuten zukunftsweisende Leistungen zu innovativen Produkten unter Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien auszeichnen. Die Geehrten erhalten eine Trophäe, in der ein Stück des Originalstoffs enthalten ist, mit dem der Verhüllungskünstler Christo (1935-2022) den Arc de Triomphe in Paris verhüllte.
Heuer kommt eine neue Kategorie hinzu: Kostümbildnerei aus Oper, Operette, Musical, Theater, Tanz, Ballett und Film. Schließlich sind diese für den Erfolg eines Filmes oder eines Theaterstücks besonders wichtig, sie sind es, die die anderen glänzen lassen. Mit dieser neuen Kategorie möchte die Europäische Textilakademie das Wissen und die Arbeit für das Kostümbild anerkennen und wertschätzen. Berücksichtigt wird der künstlerische Gesamteindruck der Kostümsprache einer Produktion aus Oper, Operette, Musical, Tanz, Ballett und Film. Hinterfragt werden auch die Vorbereitungen zu dieser Produktion und die Zusammenarbeit mit den Kostümwerkstätten, die Beschaffung der Materialien und Aspekte der Nachhaltigkeit. Jede*r kann sich bewerben, die Grösse/Bekanntheit eines Theaters oder die Höhe des Budgets sind nicht ausschlaggebend. Will heißen: Auch eine Volksbühne kann daran teilnehmen. Einsendeschluss ist der 20. September 2024. Die Ausschreibung sowie die jeweiligen Kategorien und Kriterien sind unter www.eurotextileacademy.com abrufbar.
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