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Arnos Händchen

Gabriele Morandell (Facebook)

Für Andreas Leiter Reber hat die Ernennung der nur knapp gescheiterten SVP-Landtagskandidatin Gabriele Morandell zur neuen Generalsekretärin der Region mehr als ein „Geschmäckle“.

von Matthias Kofler

Rund um den Trientner Palast der Region haben es die Spatzen schon lange von den Dächern gepfiffen, seit Montag ist es offiziell: Gabriele Morandell wird die neue Generalsekretärin der Regionalregierung. Die ehemalige Volksanwältin war bei den letzten Landtagswahlen als erste Nichtgewählte auf der SVP-Liste nur knapp an einem Mandat vorbeigeschrammt. Nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub stieß sie beim Durchforsten ihres E-Mail-Postfachs auf die Nachricht von Landeshauptmann Arno Kompatscher über ihre Ernennung. Dazu schrieb sie auf Facebook:

„Mit Freude teile ich euch mit, dass ich das Angebot als Generalsekretärin der Region für diese Legislaturperiode erhalten habe und gerne annehmen werde. Meine langjährige Erfahrung im juristisch-administrativen Bereich und meine innovativen Ideen werden es mir ermöglichen, einen positiven und nachhaltigen Beitrag für unsere Region zu leisten. Ich bin bereit, die bevorstehenden Herausforderungen anzugehen und die Effizienz und Effektivität unserer regionalen Verwaltung stetig zu verbessern.“

Jedoch sehen Mitarbeiter der Region und die Landtagsopposition Morandells Ernennung kritisch. Trotz Kompatschers erstmaliger Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbs für diesen Posten, der in seine Zuständigkeit als Präsident der Region fällt, hält sich harnäckig der Verdacht, dass die Vize-Gemeindesekretärin von Brixen mit einem Versorgungsposten belohnt wurde. Bereits letzte Woche erhielten die anderen Bewerber die Mitteilung, dass man sich für eine andere Person entschieden habe.

Für Andreas Leiter Reber hat die „Operation Morandell“ mehr als nur ein Geschmäckle. Kompatschers Versprechen, einen neuen, transparenten Politikstil einzuführen, habe sich nicht bewahrheitet, vor allem im Hinblick auf die kürzlich im Regionalrat durchgesetzte Verdopplung der Kabinettschefs-Posten. „Arnos Regierungstruppe hat ein besonderes Händchen dafür, dass bei Ausschreibungen im Behindertentransport oder bei den Joghurts in den Krankenhäusern fast immer die falschen Bewerber gewinnen, aber bei Wettbewerben für hochbezahlte Versorgungsposten fast immer die richtigen“, kritisiert der Chef der „Freien Fraktion“.

Als Generalsekretärin der Region wird Morandell über 600 Mitarbeiter führen und rund 150.000 Euro brutto im Jahr verdienen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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