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Die Sorgen der Bauern  

 

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WIFO-Umfrage zu Klimawandel und Klimaplan 2040: Welche Risiken die Südtiroler Landwirte sehen.

Daniel Gasser ist sich der Wichtigkeit des Klimaschutzes bewusst: „Die Landwirtschaft nimmt im Klimaschutz eine besondere Rolle ein“, so der Obmann des Südtiroler Bauernbundes. „Einerseits ist die Landwirtschaft unmittelbar von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, andererseits trägt sie durch die Bindung von Kohlendioxid aktiv zum Klimaschutz bei.“

Diese Sonderstellung müsse bei der Unterstützung der Betriebe und der Ergreifung von Maßnahmen berücksichtigt werden, so Gasser.

Der Klimawandel, die Einführung immer strikterer europäischer Vorschriften und die im Klimaplan 2040 vorgesehenen Maßnahmen haben direkte Auswirkungen auf den Agrarsektor.

Das WIFO der Handelskammer Bozen hat jetzt eine Umfrage unter den Südtiroler Landwirten durchgeführt, um ihre Meinung zu diesen Themen zu erfahren.

Die größte Sorge bereiten Südtirols Landwirten die direkten Auswirkungen des Klimawandels, wie häufigere und stärkere Stürme, Hitzewellen, zunehmende Trockenheit und die Ausbreitung von Schädlingen. Die regulatorischen und wirtschaftspolitischen Folgen des Klimawandels werden dagegen als weniger problematisch angesehen.

Die Risikowahrnehmung ist im Obst- und Weinbau stärker ausgeprägt als in der Tierhaltung.

Die meisten Landwirte sind der Meinung, dass sie gezielte Maßnahmen ergreifen müssen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Diese Maßnahmen betreffen vor allem die Verbesserung der Wasserversorgung und die Versicherung gegen Unwetterschäden. Vor allem für Obstbauern ist es wichtig, sich gegen Hagel zu schützen und klima- und schädlingsresistentere Pflanzen einzuführen.

Auch für die Weinbauern ist der Schutz vor Hagelschäden ein wichtiges Thema, darüber hinaus erwähnen sie die Notwendigkeit, Erosion und Erdrutschen vorzubeugen. Dies ist auch für viele Milchbauern wichtig.

Von den im Südtiroler Klimaplan 2040 betrachteten Maßnahmen sehen die Landwirte die Kürzung der Subventionen für landwirtschaftliche Dieselfahrzeuge am kritischsten. Die Erhöhung der Heumilchquote wird von rund einem Viertel der Milchbauern als problematisch angesehen und die Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen auf 25 Prozent bereitet fast der Hälfte der Obstbauern Sorgen.

Die Winzer hingegen sehen in keiner der Maßnahmen des Klimaplans ein besonderes Problem.

Unterschiede zeigen sich auch je nach Alter des Betriebsinhabers: Junge Landwirte (unter 35 Jahren) sehen den Klimaplan 2040 kritischer als ihre älteren Kollegen.

Darüber hinaus sind sie sich der Risiken bewusster, die sich aus den möglichen politischen und regulatorischen Folgen des Klimawandels ergeben, z. B. mögliche Verpflichtungen zur Berichterstattung über die Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeit, mögliche Verschärfungen der Vorschriften für Treibhausgasemissionen oder die Kürzung öffentlicher Subventionen für Produktionen, die als klimaschädlich eingestuft werden.

 

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Kommentare (1)

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  • nemesis

    Treibhausgasemissionen ?.

    Da braucht es ein Weltweites Paket an Maßnahmen schonst machen die kleinen Einzel Aktionen keinen Sinn.
    Gebe zu bedenken immer mehr Warentransporte Globalisierung mit vielen Produkten aus dem Ausland und Massentouristen die das 100% fache mehr an Energie verbrauchen im Verhältnis eines Arbeiter.
    Nein das möchte man nicht ändern Wirtschaft und Touristen also ist die Schlussfolgerung Treibhausgasemissionen werden weiter steigen.

    Damit ist sicher zu rechnen in der Zukunft, heftiger Gewitter mit Hagel, Blitz und Donner und Überschwemmungen da hilft nur Hagel Netze, Wildbachverbauung.

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