Grünes Licht
Die Archäologie im 20. Jahrhundert in Südtirol, der Einfluss der sozioökonomischen Entwicklung auf das Gadertal und die Strohdächer in Südtirol. Der Forschungsrat der Südtiroler Landesmuseen hat die Finanzierung dieser drei neuen Forschungsprojekte genehmigt.
Wie hat sich die Archäologie in Südtirol seit der Zwischenkriegszeit entwickelt? Wer sind die Menschen, die sich dieser Wissenschaft widmen? Und welche archäologischen Ausgrabungen und Zufallsfunde gab es in dieser Zeit? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das erste von drei Forschungsprojekten, die heute vom neuen Forschungsrat der Südtiroler Landesmuseen genehmigt wurden. Es wurde vom Archäologiemuseum eingereicht.
Das zweite Projekt stammt vom Museum Ladin und beschäftigt sich mit der sozioökonomischen Entwicklung der Bevölkerung und des Territoriums des Gadertals. Es stellt folgende Fragen: Was hat sich im Gadertal seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kulturell, sprachlich und demographisch verändert? Was sind die gemeinsamen und unterschiedlichen Kulturen der Dorfgemeinschaften in diesem Gebiet? Und wie kann das kulturelle Erbe der Ladiner an künftige Generationen weitergegeben werden?
Das dritte Forschungsprojekt nimmt die Strohdächer Südtirols unter die Lupe: Fachleute des Volkskundemuseums in Dietenheim gehen dabei mit einigen Kooperationspartnern der Frage nach, wie viele solcher Dächer es heute noch in Südtirol gibt, wie sie gebaut wurden und welches Stroh sich dafür eignet.
Der im vergangenen Juni neu ernannte, neunköpfige Forschungsrat der Südtiroler Landesmuseen gab der Finanzierung dieser Projekte bei seiner ersten Sitzung grünes Licht. Außerdem wurden den sieben neuen Mitgliedern des Gremiums die im vergangenen Jahr genehmigten und zum Teil noch laufenden Forschungsprojekte vorgestellt.
Mit dabei war auch Ressortdirektor Armin Gatterer, der sich auch im Namen von Museenlandesrat Philipp Achammer bei den Fachleuten des Forschungsrates für deren Beitrag bedankte und die Landesmuseen zur qualitätvollen Forschungsarbeit zu ganz unterschiedlichen Themen beglückwünschte.
Der Forschungsrat der Südtiroler Landesmuseen begleitet die Forschungspolitik des Betriebes Landesmuseen und besteht in den nächsten fünf Jahren aus dem Landesgeologen und Bergbauexperten Volkmar Mair (Präsident), dem Historiker und Professor an der Universität Bozen, Andrea Di Michele (Stellvertreter), dem Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums in Innsbruck, Karl C. Berger, der Professorin für mittelalterliche Geschichte an der Universität Innsbruck und Expertin für das tirolische Mittelalter und Schloss Tirol, für Hof- und Residenzforschung, Geschichte der Frauen im Mittelalter, Julia Hörmann – Thurn und Taxis, dem Direktor im Haus der Natur in Salzburg, Robert Lindner, der Wirtschaftshistorikerin und Professorin am Institut für Wirtschaftswissenschaften und Statistik der Universität Trient, Cinzia Lorandini, der Leiterin des Instituts für Museumsforschung der Staatlichen Museen in Berlin, Patricia Rahemipour, dem Leiter des Instituts für evolutionäre Medizin und Vorstand der Forschungsgruppe Paleopathology and Mummy an der Universität Zürich, Frank Rühli und der Forscherin im sprachwissenschaftlichen Bereich sowie Lehrbeauftragte an der Freien Universität Bozen, Ruth Videsott.
Die zehn vom Betrieb Landesmuseen geführten Museen im Besitz des Landes sind das Touriseum – Landesmuseum für Tourismus – Schloss Trauttmansdorff, das Südtiroler Archäologiemuseum, das Landesmuseum Bergbau, das Landesmuseum für Volkskunde mit dem Landesmuseum für Jagd und Fischerei – Schloss Wolfsthurn und dem Südtiroler Weinmuseum, das Museum Ladin, das Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol, das Landesmuseum Festung Franzensfeste mit dem Museum Eccel Kreuzer, das Naturmuseum Südtirol mit dem Planetarium Südtirol sowie das Zentrum für Regionalgeschichte.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.