„Glücklicher Zufall“
Starke Regenfälle haben im GEOPARC Bletterbach neue Funde freigelegt, die nun mit moderner Technik analysiert werden.
Vor Kurzem war eine Gruppe von Wissenschaftlern im GEOPARC Bletterbach, um den Einsatz von multispektralen Analysen im Dolomiten UNESCO Welterbe zu testen. Dabei stellten die Forscherinnen und Forscher fest, dass die vergangenen anhaltenden Regenfälle durchaus interessante Gesteinsblöcke freigelegt haben, die mithilfe dieser modernen Technik analysiert und für künftige genauere Untersuchungen digital erhalten werden können.
Die Gruppe von Wissenschaftlern mit Evelyn Kustatscher vom Naturmuseum Bozen, Matteo Massironi, Bruno Casarotto e Maria Grazia Perna von der Universität Padova und Elena Ghezzo von der Universität Ca’Foscari in Venedig war eigentlich im GEOPARC Bletterbach unterwegs, um zu verstehen ob eine Multispektralanalyse der Schlucht für die Planung von wissenschaftlichen Grabungsarbeiten sinnvoll sein könnte. Eine solche Analyse mithilfe von spezifischen Kameras und deren Sensoren kann helfen, um zu verstehen, wo noch interessante Fossilien begraben liegen.
„Damit könnten wir in Zukunft viel Zeit und Planungsarbeit einsparen, sondern stattdessen gezielt an erfolgsversprechenden Stellen nach Fossilien graben und mit relativ großer Wahrscheinlichkeit qualitativ hochwertiges Material mit ins Labor nehmen und dann auch für das breitere Publikum ausstellen“, erklärt die Paläontologin des Naturmuseum Südtirol Evelyn Kustatscher.
Im Zuge des Lokalaugenscheins und erster Aufnahmeversuche in der Bletterbachschlucht haben die Wissenschaftler festgestellt, dass die vergangenen anhaltenden starken Regenfälle einmal mehr interessante Gesteinsblöcke zu Tage gefördert haben, „darunter mehrere riesige Blöcke, an denen man schöne fossile Äste und Baumstämme erkennen kann“, erzählt Kustatscher. So etwas habe man im Bletterbach bislang noch nie gefunden.
„Es war ein glücklicher Zufall, dass wir sogleich wissenschaftlich verwendbare Aufnahmen dieses interessanten Materials machen konnten, zumal es unmöglich ist, diese Blöcke heil aus der Schlucht zu bergen und die Erosion freilich tagtäglich ihr zerstörerisches Werk fortführt“, freut sich die Paläontologin. Ob und wie spektrale Aufnahmen im Dolomiten UNESCO Welterbe Bletterbach in Zukunft eingesetzt werden können, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
GEOPARC-Präsident Peter Daldos zeigt sich erfreut über die neuerlichen unerwarteten Funde in der Schlucht. „Es ist erstaunlich, wie die Bletterbachschlucht immer wieder mit neuen Fossilien überrascht“, betont Daldos, „dabei werden wir wie in Vergangenheit auch in Zukunft die Forschungsarbeit in und um den GEOPARC Bletterbach unterstützen.“
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