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Gute Nacht


Die Opposition gab ihre Blockade im Regionalrat nicht auf, weil die Mehrheit nicht zugestimmt hat, auf zusätzliche Posten zu verzichten.

Eine erste positive Nachricht erreichte die Abgeordneten bereits am Morgen vor Sitzungsbeginn: Die Klimaanlage, die am Vortag ausgefallen war und zu ordentlichem Schwitzen im Regionalrat geführt hatte, funktionierte wieder. Bis zum frühen Nachmittag setzte die Opposition ihren Redemarathon fort.

Mit 400 Anträgen behinderte sie die Behandlung des Nachtragshaushalts, da dieser aus ihrer Sicht zwei inakzeptable Punkte enthielt: die Schaffung je eines Kabinettschef-Postens für die Vizes der Regionalregierung und des Regionalrats sowie die Herabsetzung des Beteiligungsquorums bei Bürgermeisterwahlen, bei denen nur ein Kandidat zur Wahl steht, auf 40 Prozent.

In den Reihen der Minderheit sorgte auch die „Performance“ einiger Vertreter der Südtiroler Mehrheit für Kopfschütteln: Neben der krankheitsbedingten Absenz von Philipp Achammer fehlte auch ausgerechnet Regionalassessor Angelo Gennaccaro, der derzeit Urlaub auf Sardinien macht. Zeno Oberkofler bezeichnete scherzhaft Christian Bianchi als „Landesrat für Versicherungswesen“, weil dieser auf Facebook Mitarbeiter für seine Agentur sucht, nachdem Wirtschaftslandesrat Marco Galateo in einem Instagram-Video bereits Werbung für eine Bozner Eisdiele gemacht hatte.

Andreas Leiter Reber: «Wenn diese Regierung bei wichtigen Anliegen und Problemen der Bürger genauso hartnäckig wäre und so viel Energie reinstecken würde, wie bei der Erhöhung des eigenen Personalstands, dann wären wir ein gelobtes Land.»

Paul Köllensperger präsentierte einen Kompromissvorschlag: Der Vize der Region kann einen Kabinettschef einstellen, wenn er im Gegenzug auf einen der beiden ihm zustehenden Sekretäre verzichtet. Der Artikel zum Quorum bis zur Wahlrechtsreform im September ausgesetzt werden. Brigitte Foppa fordert Maßnahmen, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, etwa die Brief- oder Online-Abstimmung.

Die Sitzung zog sich bis Mitternacht hin. Mit einem Antrag, der das ganze Gesetz ersetzte, konnte die Mehrheit die Obstruktion beenden, woraufhin die Opposition aus Protest den Regionalrat verließ. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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