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Jammern auf hohem Niveau

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Von Jänner bis Mai wurden in Südtirol fast 13 Millionen Nächtigungen gezählt – ein Plus von  4,3 Prozent. Die Barbetreiber sind weniger optimistisch.

Manfred Pinzger schickt voraus: „Die Gastronomie und die Beherbergung sind von vielen externen Faktoren abhängig, nicht zuletzt von der Kaufkraft und vom Reiseverhalten der Menschen.“ Deshalb, so der Präsident des Hotelier- und Gastwirteverbandes, sei es notwendig, dass das touristische Angebot weiterhin auf dem nationalen und internationalen Markt beworben wird.

Der Hintergrund: Die Sommerumfrage des Wirtschaftsbarometers des WIFO der Handelskammer Bozen zeigt eine Abschwächung der Umsatzdynamik im Tourismussektor. Die Einschätzungen zur Rentabilität im laufenden Jahr bleiben zwar generell positiv, unterscheiden sich aber in den einzelnen Branchen.

Mehr Optimismus herrscht in der Beherbergung und in der Gastronomie, während mehr als ein Viertel der Betreiber von Bars und Cafés heuer ein unbefriedigendes Betriebsergebnis erwarten.

Das Geschäftsklima im Gastgewerbe wird laut WIFO durch den inflationsbedingten Rückgang der Kaufkraft der Haushalte beeinträchtigt.

Die Unternehmen rechnen heuer mit einer Verlangsamung der Umsatzdynamik, was vor allem auf die geringeren Ausgaben der italienischen Gäste zurückzuführen ist.

Auf Bezirksebene sind die Umsatzprognosen der Unternehmen im Vinschgau und im Burggrafenamt zurückhaltend, während in den südlichen und östlichen Gebieten Südtirols Optimismus vorherrscht.

Insgesamt sind jedoch 86 Prozent der Unternehmer und Unternehmerinnen zuversichtlich, im Jahr 2024 eine zumindest zufriedenstellende Rentabilität zu erzielen.

In der Beherbergung und in der Gastronomie profitiert das Geschäftsklima von der bisherigen positiven Entwicklung der Touristenströme: Zwischen Jänner und Mai wurden in Südtirol über 12,9 Millionen Nächtigungen gezählt, was einem Wachstum von 4,3 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des vergangenen Jahres entspricht.

Die Zunahme ist auf die deutschen Touristen (+5,1 Prozent), aber vor allem auch auf die Gäste aus dem sonstigen Ausland zurückzuführen, deren Übernachtungen um 8,3 Prozent zunahmen.

Die Nächtigungen der italienischen Touristen gingen hingegen um 2,3 Prozent zurück. Weniger optimistisch sind immer laut WIFO die Bar- und Cafébesitzer, welche trotz der Erhöhung der Verkaufspreise über einen Rückgang des Umsatzes mit einheimischen Gästen klagen.

Mehr als ein Viertel von ihnen erwartet für dieses Jahr eine nicht zufriedenstellende Rentabilität.

hds-Chef Philipp Moser sagt: „Um die Lebendigkeit und Attraktivität von Orten, Innenstädten, Stadtvierteln und Dorfkernen zu sichern, braucht es neben Einzelhandel und Dienstleistungen auch die Gastronomie. Bars, Cafés, Restaurants, Pizzerien und ähnliche Gastrobetriebe haben dabei eine Schlüsselrolle: Orte zum Ausgehen sind ein zentraler Faktor für die Ortsentwicklung, denn sie steigern die Frequenzen und Verweildauer von Besuchern.“

Zu den Beschäftigungszahlen: Die Beschäftigung im Tourismus hat auch im Jahr 2024 weiter zugenommen: Von Jänner bis Mai lag die durchschnittliche Zahl der unselbständig Beschäftigten bei über 32.400, was einem Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen einen weiteren leichten Anstieg der Beschäftigung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

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  • andreas

    Die Bar- und Cafébesitzer beklagen also, dass trotz der Erhöhung der Preise, der Umsatz mit Einheimischen sinkt..

    Es geht nicht mal darum, sich etwas nicht leisten zu können, sondern mir z.B. darum, dass ich den Typen keine 7-8 Euro für einen Apfelstrudel oder ein Stück Kuchen geben will und diese dann teilweise klein und nicht mal sonderlich gut sind.

    Der HDS Chef Philipp Moser kann sich sein Geschwafle, dass es die Gastronomie im Ort zur Belebung braucht, durchaus sparen.
    Pizzas kosten teilweise von 12 bis 15 Euro oder auch teurer, Vorspeisen 13-16 Euro mit kaum 100 gr Nudel oder Hauptspeisen ab 25 Euro.
    Für Touris kein Problem, sind ja nur ein paar Tage da, um öfters hinzugehen, aber doch etwas teuer.

    • schwarzesschaf

      Bravo besser kann man es nicht formulieren. Und wenn der einheimische ausbleibt dann ist es zu spät, man mag nur in meran schauen diese Pizzerien die mit einheimischen Arbeiten sind gerammelt voll da der Preis nicht unverschämt ist der rest schliesst in November

  • unglaublich

    Die Gastronomie hat eine megagalaktische Preiserhöhung von 30 bis 50 Prozent hingelegt. Und die Leute kommen (noch) und konsumieren, Touristen wie Einheimische. Die Frage ist nur: WIE LANGE NOCH?

  • stanislaus

    Dank Pinzger und Co ist Südtirol für die Einheimischen nicht mehr leistbar…

    • themacki

      Ich glaube nicht, dass Pinzger und Co. eine solche Macht haben. Aber keine Angst, es wird bald nicht mehr viele Restaurants geben, denn für die meisten, zahlt es sich einfach nicht mehr aus. Und wenn du mir nicht glaubst, kannst selber ein Restaurant öffnen.

  • brutus

    …aus essen gehen?
    …früher fast jeden Monat!
    …heute einmal im Jahr!
    …etwas trinken!
    …früher fast täglich!
    …heute?
    …einmal im Monat!
    man trifft kaum mehr jemand in der Bar! …und wenn man heutzutage ne Runde schmeißt ist man schnell 20,30 Euro los!

  • e.k.

    Die Preiserhöhungen im Bar bzw. Restaurantsegment entsprechen nicht der realen Teuerung; die aktuelle Inflation liegt weit unter den satten Erhöhungen der Gastronomie. Keine vorbildhafte Entwicklung …

  • kritischerbeobachter

    Mehr Übernachtungen – weniger Konsum, das ist die Realität.

  • iholta

    Dann lasst Sie doch die Preise erhöhen. Wir “ Einheimischen“ sind sowieso nur mehr „toleriert“ . Besser wenn wir nicht mehr allzu viel in der Zwischen Saison in die Bars gehen, dann können diese ja geschlossen bleiben. In so manchen Dorf, ist an gewissen Tagen im November auch keine Bar mehr offen….Ich trinke meinen Caffè schon lange zu Hause, idem meinen „Veneziano“ am Wochenende…

  • tirolersepp

    Mal sehen wie lange wir Einheimischen uns noch auf den Kopf scheisssen lassen – ich glaube lange, lange, lange …………..

    • andreas

      Bist nicht du der Typ, welcher dauernd schreibt die Arbeit zu wechseln, damit man mehr verdient?
      Und dadurch, dass die Gehälter erhöht werden müssen, werden auch die Preise der Endprodukte angepasst.

      Du verstehst den Zusammenhang?
      Gut, denke nicht.

  • lucky

    Komisch, das dann die teuren Lokale besser ausgebucht sind, dort wo ein
    Veneziano 9,00 Euro kostet, und in einer Kneipe mit 5,00 Euro fast tote Hose
    herrscht. Die Leute geben zuviel für Sport, Elektronik, Auto ,Kleider uns sonstiges aus, dann bleibt werniger fürs Glasl Wein. Übrigens an Wochenende ist es schwierig im Restaurant einen Tisch zu bekommen. Darum gehe ich unter der Woche essen, weniger los und gemütlicher und ab und zu bekommt man auch noch ein Schnapps zum Ausklang. Übrigen wir Einheimische haben über alles zu „Mekern“, es ist schon fast nichts mehr recht.

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