„Völlig falscher Weg“
Nach dem Bärenangriff in Dro: Das Life-Ursus-Projekt sei aus dem Ruder gelaufen, behaupten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Parlamentarier Luigi Spagnolli.
von Markus Rufin
Die Provinz Trient hat die Nachricht selbst verbreitet. Am gestrigen Dienstag wurde in Naroncolo, einer Ortschaft Nahe Dro, ein 43-jähriger Tourist aus Frankreich von einem Bären angegriffen und dabei an Armen und Beinen verletzt. Der Mann war am Morgen auf dem gesicherten Steig „Sentiero Scaloni“ unterwegs, als ihn am Ausgang im felsigen Gelände der Bär überfiel. Der Mann schwebt nicht in Lebensgefahr und befindet sich laut Medienberichten zur Beobachtung im Krankenhaus Santa Chiara in Trient.
Erst vor wenigen Tagen näherte sich in Dro ein Bär einer Touristin aus der Schweiz, die mit drei Kindern am Ufer des Molvenosees unterwegs war. Der Bär habe die Touristin berührt, aber nicht verletzt. Auch der tödliche Angriff auf den Jogger Andrea Papi im April des vergangenen Jahres wurde vielen in Erinnerung gerufen.
Die genaue Dynamik des gestrigen Angriffs ist noch ungeklärt. Der französische Tourist wurde gestern Abend von Mitarbeitern der Forstbehörde angehört. Diese hat aber bereits Spuren gesichert, die überprüft werden, um die Identität und das Geschlecht des Bären festzustellen.
Der Angriff sorgte in nationalen Medien und im Ausland für Schlagzeilen und hat die Debatte um eine Entnahme von Problembären zusätzlich angeheizt. Auch in Südtirol nahm Landeshauptmann Arno Kompatscher gestern zum Angriff Stellung: „Wir haben in allen relevanten Gremien betont, dass es wieder zu Angriffen kommen wird. Das Life-Ursus-Projekt hat einen anderen Weg genommen als geplant und die Verantwortlichen müssen jetzt eingreifen und eine Entscheidung treffen. Das Projekt ist nicht mit der Realität vereinbar.“ Man müsse die Gesetze dringend anpassen.
Lesen Sie mehr dazu in der Mittwoch-Ausgabe der TAGESZEITUNG.
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Kommentare (30)
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criticus
Scheint als ob einige Politiker jetzt aufwachen, lieber zu spät als nie!
nobodyistperfect
Leider ist das Thema bei den Poli nur 14 Tai aktuell, dann wächst Gras darüber.
nemesis
Hinterher werden viele Schlauer ?.
Das das nicht gut gehen kann bei so dichter Bevölkerung hätte ich auch vorher gewusst aber hier handelt es sich um studierte Personen die Entscheidungen nehmen.
Keine Ahnung aber Falsche Entscheidungen fallen immer häufiger Pandemie, Krieg, Bären usw.
Tut mir leid das ich so denke aber wir sind auf einem schmalen Holzweg.
andreas
Am Abend ein Notdekret beschließen und bis Tierschützer und Justiz am nächsten Tag in die Gänge kommt, hat sich manche erledigt.
Die Anzahl hätte früher reguliert werden müssen, nun sind es zu viele und sie weiten ihr Revier immer mehr aus.
Auch scheinen sie die Scheu vor Dörfer, Menschen, Autos und Lärm verloren zu haben.
asd
Aus dem Ruder gelaufen ist eine Aktion, die von einer Handvoll Barfußgänger welche die Ansiedlung von Bären in von Menschen stark bewohnten Gebieten befürworten.
Nicht die einzige Situation, die bei dieser Spezies von Mensch aus dem Ruder läuft…..
svea
„asd“, bin ganz deiner Meinung!
opa1950
Hat die Regierung Kompatscher etwas verschlafen? Aber das ist man ja schon gewohnt. Aber der zuständige war ja der Super Schuler.
foerschtna
Bla, bla, bla. Wer glaubt, dass sich jetzt etwas ändert, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Auch wenn es einen weiteren Toten geben sollte wird sich genau nichts ändern. Wer sich von Politik und/oder Justiz Hilfe erwartet sollte zum Psychologen gehen.
andreas
Du hast offensichtlich von den Maßnahmen der Trentiner keine Ahnung.
Sprich mal mit einem der mit der Sache zu tun hat, dann wirst wenigstens nicht unwissend sterben. 😉
rumer
ja andreas, du bist der Allwissende.
Welche Maßnahmen, die auch Erfolge bringen, werden im Trentino ergriffen? Man hört von dort nur Angriffe mit Verletzten und Toten.
Kärnten hat mittlerweile 12 Wölfe abgeschossen, einen erst vor zwei Tagen. Die Kärntner nehmen das EU-Gesetz als das, was es ist: eine Empfehlung, die deutlich unter dem Recht auf Selbstverteidigung steht.
Wenn ein Wolf (oder Bär) sich dem Ort oder einer Tierherde nähert, wird geschossen.
andreas
Alleinwissend kann ich gar nicht sein, da es mir ein Trentiner erzählt hat, also sind wir schon mal 2.
Sie kümmern isch jedenfalls darum, wie auch manche in Südtirol, nur schwadronieren die nicht großartig, so wie du, im Internet rum, was sie doch für Helden sind.
carlotta
Wenn ein Einheimischer Mann stirbt wird nicht so ein Aufstand gemacht, wie wenn ein Touri angegriffen wird und überlebt.. grausig
paul1
@bravo foerschtna…., dieser Meinung bin ich auch, . auch beim Todesfall von Baba wurde eine Menge geschriebe und versprochen und passiert ist gar nichts. Wegen diesem Fall wird kein Bär getötet. Diese Viecher zählen mehr als ein Menschenleben..!!!!!!!!!!!!!
sougeatsnet
Nur zur Erinnerung: Life Ursus wurde 1996 gestartet, hat also nichts mit Schuler zu tun, mit Luis aber schon. Dass unsere Verwalter (Politiker, Justiz und Bürokraten) nicht in der Lage sind dieses Problem grundsätzlich zu lösen ist mehr als tragisch. Es ist auch nicht hilfreich, wenn man Dinge miteinander vermischt. Auf den Almen hat man vorwiegend mit den Wölfen ein Problem, im Tal mit den Bären. Würde man auffällige Tiere ohne langes Abwägen entnehmen, wären wir die meisten Probleme mit dem Großraubwild los. Jetzt, wenn ein Tourist angegriffen wurde, schreien alle auf. Leute die in diesen Gegenden wohnen sind offensichtlich weniger Wert, sie müssen aber mit diesen Viechern zurechtkommen. Die derzeit einzig praktikable Lösung ist SSS bzw bei den Wölfen auch Xylit, traurig aber ja so verkommen ist unsere Gesellschaft.
tirolersepp
Der Bär gehört reguliert wie jedes andere Wildtier auch !
Da die Bären leider niemand in anderen Ländern will muss der Bestand reguliert werden – letztes Mittel ist und wird weiterhin Selbstjustiz sein !
Auf deutsch – Hilf dir selbst so hilft dir Gott – weiterhin illegal abschießen !!!
Jeder Schuß rettet ein Menschenleben !
placeboeffekt
Mal einen Blick über die Grenzen wagen:
Das rumänische Parlament hat die Tötung von fast 500 Bären in diesem Jahr beschlossen, um die „Überpopulation“ einzudämmen,
Dies, nachdem ein tödlicher Angriff auf einen 19 jährigen Wanderer einen landesweiten Aufschrei ausgelöst hatte.
Dort leben 8.000 Braunbären, die größte Braunbärenpopulation Europas , außerhalb Russlands.
In den letzten 20 Jahren haben Bären in Rumänien 26 Menschen getötet und 274 weitere schwer verletzt
Ich finde die Zahl an Zwischenfällen erschreckend hoch. Noch dazu wo Rumänien bei weitem nicht so dicht besiedelt ist wie unsere Gegenden
stanislaus
…also ein Landeshauptmann der sogar die Rechten in die Regierung geholt hat um einen besseren Draht nach Rom zu haben zählt nicht zu den Verantwortlichen???
opa1950
Der bessere Draht nach Rom ? Der neue QUÄSTOR wurde uns sicher von Rom geschickt.Das Gefängnis in Bozen wird anscheinend nur noch saniert, und nicht neu gebaut. Aber der Pakt mit den Rechten wird Südtirol noch sehr teuer zu stehen kommen.Alles Dank der SVP und Kompatscher.
foerschtna
Politiker versprechen immer das Lösen von Problemen, die es ohne sie gar nicht gäbe.
paul1
SVP und Kompatscher, SVP und Kompatscher…… nicht einmal Kompatscher kann dieses Projekt ohne Zusage von Rom und Brüssel stoppen, mir kommt vor, auch die Oppositionsparteien sind nicht imstande etwas zu unternehmen, viel Geschrei aber wenig Wolle!! Übrigends dieses ganze Wolfs- und Bärenprojekt ist auf den „Misthaufen noch Luis Durnwalder gewachsen“!!!! Soweit sind wir gekommen, sollte eine Person gegen dieses Wolf- und Bärenprojekt etwas unternehmen, dann benötigt diese Person vor diesen Tierschützern, Bär- und Wolfsbefürwortern Polizeischutz, siehe Beispiele im Trentino!!!
opa1950
Bevor die Südtiroler Bevölkerung nicht aufwacht wird die SVP Politik weiter mit uns spielen.Und um den ein Ende zu setzen möchte ich gerne eine Protestaktion im Oktober auf dem Magniago Platz veranstalten. Denn Kompatscher und seine Regierung sind nur noch zum schämen.Sie kassieren ab und viele haben nicht einmal das Lebensminimum.
tirolersepp
Fazit – Hilf die selbst so hilft dir Gott !
sunflower
Dieser Aufschrei, dass RTL Trentino und Südtirol verwechselt hat….als ob Trentino auf einem anderen Kontinent liegen würde…
Trentino ist unser direkter Nachbar und deswegen ist es auch unser Problem!!! Auch wenn es ein Touristiker nicht hören will. Die Touristen sollen ruhig informiert werden, so erhöht sich der Druck auf die Regierung etwas zu ändern.
Südtirol/Trentino zeichnet sich nun mal durch seine wunderschöne Natur und Bergwelt aus. Wir alle lieben es uns auf Wanderwege zu bewegen. Durch diese unkontrollierte Population ist die Lebensqualität enorm eingeschränkt und sollte dringend in Ordnung gebracht werden. In so einem dicht besiedelten Gebiet Bären eine Heimat zu geben und die Vermehrung nicht zu regulieren hat nichts mit Tierliebe zu tun….jedes Tier sollte artgerecht leben können und das ist bei uns für Bären nicht möglich!!!!
sellwoll
Wer sind denn die Verantwortlichen die nicht handeln?
opa1950
Denen ist nur das abkassieren wichtig.
sellwoll
@opa1950: ich glaub du hast meine Frage nicht verstanden.
morgenstern
Wegen ein Paar Silberlinge und vielleicht auch um einige Stimmen von den Grünen abzuziehen hat man sich damals auf das Projekt Live-Ursus eingelassen. Wie immer geht es nur ums Geld.
Inzwischen ist die Kakke am dampfen während diese Versager trotzdem weiterhin gewählt werden.
gulli
Da es nun einen Touristen getroffen hat wird man nervös…
brutus
…die Politik wollte es so!
…und jetzt seid ihr dagegen!
…ihr Heuchler(
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Ja liebe Leute:
Die SVP hat immer noch viel zu viele Stimmen bekommen.
Aufwachen Südtirol !