Hahn im Korb
Verwendung lokaler Produkte in der Gastronomie, Herkunftsbezeichung für Lebensmittel, Pflege Naturlandschaft, Maßnahmen gegen Höfeverkauf, Urlaub auf dem Bauernhof, Soziale Absicherung der Bäuerinnen. Dies und vieles mehr diskutierte der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus Luis Walcher beim heurigen Sommergespräch mit dem Landesbäuerinnenrat.
Wo fängt Landwirtschaft an, wo hört sie auf? Diese Frage diskutierte Landesrat Luis Walcher mit dem Landesbäuerinnenrat sehr intensiv. Landesbäuerin Antonia Egger fordert ein Strategiekonzept für die Zukunft der Landwirtschaft: „Immer mehr Bäuerinnen und Bauern gehen auswärts arbeiten, weil sie von den Erträgen der Höfe nicht mehr leben können. Ist sich die Politik, dieser Doppelbelastung bewusst und gibt es Hoffnung auf Zukunftsperspektiven?“
Vom Grünen Euro, der für das ländliche Wegenetz, für Hofzufahrten, für ländliche Infrastrukturen für die Pflege der Naturlandschaft, eingesetzt werden sollte, bis hin zu den Kriterien für UaB-Betriebe: Die Vorstellungen sind ähnlich. „Urlaub auf dem Bauernhof soll für die Betriebe eine Chance sein, aber man sollte schon den Unterschied zum Hotel erkennen können,“ so Landesrat Walcher. Die Haupttätigkeit sollte bei der Landwirtschaft bleiben, darüber waren sich alle einig. Auch der Kriterienkatalog für UaB sollten diesen Rahmen ermöglichen.
Thema war auch die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gastronomie: „Wir haben Grundnahrungsmittel vor Ort. Warum diese nicht noch mehr nutzen?,“ sagte Landesrat Walcher. In der Gastronomie und in den öffentlichen Mensen wäre hier viel Potenzial, so z.B. könnten bei die 480 Höfe vom Verkauf von Eiern leben. Elisabeth Tappeiner, Bezirksbäuerin Vinschgau: betonte: „Wenn wir von unseren produzierten Lebensmitteln leben könnten, dann bräuchten wir die EU-Förderungen nicht, dann pflegen wir auch gerne die Naturlandschaft.“
Große Zustimmung fand die Zielsetzungen vom Landesrat Luis Walcher, nämlich die Höfe in die nächste Generation gut zu übergeben. Die Hofübergabe sei ein wichtiger Zeitpunkt über die Soziale Absicherung zu sprechen, aber auch über die Potentiale des Hofes. „Natürlich ist die Work-Life-Balance auf einem Bergbauernhof schwierig, bei einer 7-Tage Woche, wo der Tag um 5 Uhr morgens beginnt, und zwar 365 Tag im Jahr.“
Diskutiert wurde auch über EU-Förderungen unter anderem deponierte die Bezirksbäuerin Heidi Margesin die Forderung die OP-Gelder nicht nur an die Genossenschaften, sondern auch direkt an die Bauern in Form von längerfristigen Förderungen für Kulturschutz, Sortenerneuerung, Bewässerung zu vergeben. Für die nächste Periode sollte darüber sehr wohl diskutierte werden, versprach Landesrat Walcher.
Ganz klar deponierte Landesbäuerin Antonia Egger den Auftrag an Landesrat Walcher das Thema Soziale Absicherung der Bäuerinnen und Bauern präsent zu haben: „Wir müssen dafür sorgen, dass unserer Bäuerinnen und Bauern im Alter weiterhin die Mindestrente erhalten werden.“ Besprochen wurden auch die Themen Wolf und Bär, die Schwierigkeiten in den Grenzgemeinden am Deutschnonsberg, die Hunde DNA und die Classy Farm, wo sich der Landesrat für Sonderausnahmen von Betrieben unter 50 Stück Vieh auf nationaler Ebene einsetzen wird.
Landesbäuerin Antonia dankte dem Landesrat für die Überarbeitung der Richtlinien bei der Hofschlachtung. „Es gibt Sorgen in der Landwirtschaft,“ stellte Landesbäuerin Antonia Egger beim Sommergespräch am 11. Juli fest, „doch darüber zu reden und gemeinsam mit der Politik nach Lösungen zu suchen ist der beste Weg, den Höfen eine Chance für die Zukunft zu geben.“ Landesrat Luis Walcher ergänzte: „Wichtig ist aber auch, den angehenden Hofübernehmerinnen und -übernehmern Mut zu machen und das Positive an der Landwirtschaft zu vermitteln.“
Ähnliche Artikel
Kommentare (2)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
tirolersepp
Landesrat Luis Walcher – der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Platz – Respekt !
Im Gegensatz zu Landesrat Alfreider !
romy1988
Kann mir mal einer erklären, warum unsere Bäuerinnen immer diese langweiligen Dirndl tragen? Wie wäre es mal mit etwas modernerem?