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„Das Abkommen einstampfen“

Foto: lpa

Die STF fährt mit schwerem Geschütz gegen den LH und die Post auf: Laut Arno Kompatscher verfügten alle 817 Post-Mitarbeiter in Südtirol über einen Zweisprachigkeitsnachweis.

Alle Mitarbeiter der italienischen Post in Südtirol können Deutsch.

Dieses Märchen, so kritisiert die STF, wolle Landeshauptmann Arno Kompatscher mit seiner Antwort auf eine Landtagsanfrage der Bevölkerung weismachen.

Laut Kompatscher verfügten nämlich alle 817 Mitarbeiter in Südtirol  über einen Zweisprachigkeitsnachweis.

Werner Thaler, Sprecher der Arbeitsgruppe für Gemeindepolitik der Süd-Tiroler Freiheit, stellt diese Angaben in Frage: „Die Realität zeigt, dass viele Briefträger, Schalterangestellte und Postamtsleiter nicht eine Silbe Deutsch verstehen!“

Laut dem Antwortschreiben des Landeshauptmannes auf die Landtagsanfrage der Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit verfügen die 817 Postmitarbeiter über folgende Sprachnachweise: Niveau C1: 24 Mitarbeiter, Niveau B2: 85 Mitarbeiter, Niveau B1: 151 Mitarbeiter, Niveau A2: 557 Mitarbeiter.

Mit anderen Worten: 70 Prozent der Briefträger verfügen nur über sehr einfache, elementare Sprachkenntnisse (Niveau A2). „Doch auch diese Angaben können so nicht stimmen, denn fast täglich wird das Recht der Südtiroler, ihre deutsche Muttersprache zu verwenden, gebrochen. Die offiziellen Zahlen verschleiern die Realität“, unterstreicht Werner Thaler.

Die Süd-Tiroler Freiheit vermutet, dass die Briefträger nur auf dem Papier einen Zweisprachigkeitsnachweis haben, um die Zweisprachigkeitszulage zu kassieren. Diese wurde von Landeshauptmann Kompatscher im Dezember allen Mitarbeitern in Aussicht gestellt.

Und auch der Proporz werde verletzt: Landeshauptmann Kompatscher musste einräumen, dass der Proporz bei der Anstellung der Briefträger nicht eingehalten wird, so die STF

„Es ist dringend notwendig, dass die Post endlich sicherstellt, dass alle Mitarbeiter ausreichend Deutschkenntnisse besitzen. Die Post ist weder imstande, die autonomen Rechte der Südtiroler zu gewährleisten noch Zeitungen und Briefe rechtzeitig zuzustellen. Das desaströse Abkommen mit der Post, das die Südtiroler jährlich fast elf Millionen Euro kostet, ist endlich einzustampfen“, betont Thaler abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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