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Unbeliebter Platz

Auch einen Monat nach der offiziellen Einweihung werden die Brunecker mit dem neuen Tschurtschenthalerpark nicht richtig warm. Die Kritik: Zu modern und zu viel Beton.

von Markus Rufin

Fast einen Monat ist es her, dass der Tschurtschenthalerpark in Bruneck offiziell eingeweiht wurde. So richtig warm werden die Brunecker mit ihrem neuen Schmuckstück aber offensichtlich nicht.

Bereits während der Arbeiten und davor wurde von einzelnen Stimmen kritisiert, dass das Potenzial des neuen Platzes nicht erkannt wird. Anstelle von Bäumen und Pflanzen wurde vor allem mit Beton gearbeitet.

Auch nach der offiziellen Einweihung des Platzes reist diese Kritik nicht ab. In der Facebook-gruppe „unser Bruneck“ wurde sogar eine Umfrage dazu durchgeführt. Diese ist zwar keinesfalls offiziell oder repräsentativ, die rund 500 Abstimmenden sprechen aber doch eine klare Sprache: Rund 400 Personen finden nämlich, dass der neue Platz zu „betonig“ sei oder ein grüner Park besser gewesen wäre.

Das steht in direktem Widerspruch zu den Worten bei der Einweihungsfeier. Bürgermeister Roland Griessmair hat den Park beispielsweise als „Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität bezeichnet“.

Im Stadtrat weiß man, dass nicht alle Bürger der Stadt zufrieden mit dem neuen Platz sind. „Ich kann den Wunsch nach mehr grün schon verstehen und nachvollziehen, dass der Platz als zu modern eingestuft wird“, erklärt Daniel Schönhuber, Stadtrat für öffentliche Arbeiten. „Wir wollten hier einen Festplatz realisieren. Dieser soll also später von Vereinen und freiwilligen Organisationen genutzt werden.“

Dass das der Gemeindeverwaltung gelungen ist, steht außer Frage. Bisher gab es in Bruneck keinen zentralen Festplatz, an dem es möglich war, ohne großen Aufwand Veranstaltungen durchzuführen. Der Bedarf danach ist groß. Bis August sollen auf dem neuen Tschurtschenthalerplatz rund 20 Veranstaltungen stattfinden.

Schönhuber glaubt, dass der Platz von einigen Bürgern schlicht falsch verstanden wird: „Wir wollten hier keinen grünen Park realisieren. Mit einigen anderen Projekten wie dem Ursulinengarten haben wir solche Grünflächen im Zentrum realisiert. Wir haben dadurch eine schöne Kombination aus etwas Modernes und etwas Altem.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • ummagumma

    Schönhuber, Griesmaier, Niederkofler etc. sind in meinen Augen eine Garde die nur im Sinne der Wirtschaft und des Tourismus denkt und dann kommt lange nichts!
    Bruneck ist in den letzten Jahren eine zubetonierte Stadt geworden wo es an allen Ecken und Enden an wichtigen Grünanlagen und Frischluftkorridoren fehlt, durch die kühle Luft ihren Weg in die überhitzten Innenstädte findet.
    Der Tourismus oder die Vereine bestimmen was gut ist und was dies für die Zukunkft bedeutet weiß man ja inzwischen.

  • gulli

    Schönhuber glaubt, dass der Platz von einigen Bürgern schlicht falsch verstanden wird,..
    Dieses Fußvolk will einfach nicht verstehen was gut für sie ist!

    • placeboeffekt

      Moderne Baukunst wird allgemein wenig geschätzt

      Die Massen pilgern lieber nach Venedig oder finden alte Bauernhöfe schön.

      Aber deshalb nennt man diese Bauweise ja modern: nachfolgende Generationen werden verhindern, dass sie je antik sein wird.

    • rumer

      Die Umgestaltung des Tschurtschenthaler Platzes hat 5 Millionen gekostet, über 500000 Euro für eine Küche…..ihr dummen Brunecker Bürger müsst den Platz gut finden!
      P.S. dieses Wochenende ist Waldfest in St. Georgen. Der Platz dort war viel günstiger und ist viel schöner…..für Dörfler ausreichend.

  • romy1988

    Als Park kann man den erneuerten Platz nun wirklich nicht bezeichnen, der Umbau ist buchstäblich in die Hose gegangen. Aber auch beim Gemeindeplatz ist einiges schief gelaufen. Grünflächen sind dort nur sehr wenige zu finden, im Sommer kann man dort an heißen Tagen kaum existieren.

  • artimar

    Unverständlich, wieso man nicht mal bei der Gestaltung eines öffentlichen Raumes die Wünsche der Bürgerschaft berücksichtigt.

  • tirol

    „Wir haben dadurch eine schöne Kombination aus etwas Modernes und etwas Altem.“ Tschurtschenthalerpark, gehört eindeutig zu etwas Altem…..

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