„Doppelte Kapazität“
Der Sanitätsbetrieb hat zwei hochmoderne PET-Emissions-Tomograpen für die Nuklearmedizin in Bozen angekauft.
Zwei hochmoderne PET-Emissions-Tomographen für die Nuklearmedizin im Landeskrankenhaus Bozen: Die Untersuchungen können nun noch schneller, genauer und gleichzeitig angenehmer für die Patientinnen und Patienten durchgeführt werden. Die beiden Geräte und die neuen Räumlichkeiten der Nuklearmedizin wurden in dieser Woche vorgestellt.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein sehr präzises bildgebendes Untersuchungsverfahren, das vor allem bei der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen eine wichtige Rolle spielt.
Selbst kleinste Veränderungen können bei der PET-Tomografie sichtbar gemacht werden, so dass beispielsweise zuverlässig nachgewiesen werden kann, wo genau sich ein Tumor befindet, ob er gestreut hat oder wie er auf die Therapie anspricht.
Im vergangenen Jänner wurde der PET-TAC-Tomograph, der im betriebsweiten Dienst für Nuklearmedizin seit 2007 in Betrieb war, durch einen neuen, hochmodernen PET-TAC-Tomographen ersetzt.
Gleichzeitig wurde auch ein zweiter, identischer PET-TAC-Tomograph eingebaut. Die neuen Geräte werden über einen einzigen zentralen Kontrollraum überwacht.
Gesundheitslandesrat Hubert Messner betont:
„Die Investitionen in die Nuklearmedizin stellen einen bedeutenden Fortschritt für die Gesundheitsversorgung in Südtirol dar. Mit den neuen PET-CT-Scannern und der verbesserten Infrastruktur erhöht sich die diagnostische Genauigkeit und die Strahlenbelastung verringert sich für die Patienten/innen. Diese Entwicklungen tragen maßgeblich dazu bei, die Qualität und Effizienz unserer Gesundheitsdienste weiter zu steigern.“
Generaldirektor Christian Kofler:
„Es erfüllt mich mit großer Freude, bei der Vorstellung dieser hochmodernen Geräte des betrieblichen Dienstes für Nuklearmedizin dabei sein zu können. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Südtiroler Sanitätsbetrieb in der Lage ist, den Patientinnen und Patienten Spitzenmedizin auf höchstem Niveau anzubieten. Diese hochkomplexe Untersuchung kann nun mit einer noch höheren diagnostischen Genauigkeit angeboten werden.“
Sanitätsdirektor Josef Widmann:
„Untersuchungen mit dem PET-Emissions-Tomographen sind sehr aufwendig. Die Nuklearmedizin ist ein betrieblicher Dienst, in dem technische und ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und weiteres Gesundheitspersonal interdisziplinär zusammenarbeiten. Etwa 80 Prozent der Untersuchungen betreffen die Onkologie, rund 10 Prozent Erkrankungen des neurologischen Formenkreises, weitere 10 Prozent betreffen nicht-onkologische Indikationen, v.a. für die Diagnostik bei Infektionen unklarer Genese. Mit diesem zweiten PET-Gerät wurde ein qualitativ hochwertiges Gerät angeschafft, wodurch trotz steigender Anfragen, bei verbesserter Qualität, bereits jetzt eine deutliche Verkürzung der Wartezeiten erreicht wurde.“
Der Direktor der Abteilung Medizintechnik Andrea Marri:
„Durch Finanzierungen der EU (NextGenerationEU) wurde mittels PNRR der Ersatz von 23 veralteten Großgeräten landesweit finanziert; alle Krankenhäuser in Südtirol werden durch PNRR-Gelder aufwendige Großgeräte der neuesten Technologie erhalten. Darunter fällt eines der zwei PET-TAC-Systeme des betriebsweiten Dienstes für Nuklearmedizin Bozen. Dieser kostete mehr als 2,5 Mio. Euro, es handelt sich um ein hochwertiges System in Top-Qualität und komplett mit sämtlichen Funktionen ausgestattet, die eine breite Auswahl an unterschiedlichen Untersuchungen ermöglichen.“
Der Primar des betriebsweiten Dienstes für Nuklearmedizin Mohsen Farsad erklärte, dass die Inbetriebnahme der beiden neuen Geräte sowohl für die Patientinnen und Patienten, aber auch für das medizinische Personal große Vorteile mit sich bringe:
„Besonders wenn der Verlauf von Krebserkrankungen überprüft werden muss, ist es wichtig, über zwei identische Geräte zu verfügen, weil die Patienten somit in jedem der beiden Geräte untersucht werden können. Mit Inbetriebnahme der neuen PET-Geräte steht uns nun die doppelte Kapazität zur Verfügung und wir haben aktuell keine Wartezeiten. Das bedeutet, dass wir in der Lage sind, unseren Patientinnen und Patienten bei dringlichen Indikationen innerhalb einer Woche die Untersuchung zu garantieren. Gerade bei onkologischen Erkrankungen ist es sehr wichtig, dass die PET-Tomographie zeitgerecht erfolgt.“
So läuft eine Untersuchung ab:
Etwa eine Stunde vor der Untersuchung wird dem/der Patient/in ein sogenanntes Radiopharmakon, eine für Menschen unbedenkliche schwach radioaktive Substanz, verabreicht. Mit den neuen Geräten können in Bozen nun alle sieben in Italien zugelassenen Radiopharmaka, sogenannte „Tracer“, eingesetzt werden. Zwei dieser Tracer werden sogar direkt im Krankenhaus Bozen von einer Radiopharmazeutin der Nuklearmedizin hergestellt.
Beim alten Gerät dauerte die Untersuchung 20-25 Minuten, mit den beiden neuen Tomographen kann sie in 10-11 Minuten durchgeführt werden. Weil die Sensitivität der Geräte höher ist und diese mit einem dosisreduzierten System die gleiche Bildqualität erreichen, ist auch die Strahlenbelastung für die Patientinnen und Patienten niedriger. Auch die Mitarbeitenden sind einer geringeren Strahlenbelastung während ihrer Arbeit ausgesetzt.
Durch den Einsatz von geringeren Mengen an Radiopharmazeutika kann auch eine erhebliche Kostensenkung erzielt werden. Die neuen Geräte bringen somit eine bedeutende Verbesserung des diagnostischen Verfahrens mit sich.
Auch die Räumlichkeiten der Nuklearmedizin wurden patientenfreundlicher gestaltet. Es wurde ein eigener Anamnese-Raum eingerichtet, der mehr Privatsphäre bietet und den Patientinnen und Patienten, welche sich der PET-Untersuchung unterziehen müssen, das Warten angenehmer macht.
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Kommentare (2)
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schwarzesschaf
Doppelte schicht noch für die nächsten 5 monate dann normaliesiert sich die warte zeit aut 10 tage.
schwarzesschaf
Aber es wird halt so wie in meran sein 6 röntengeräte und nur 1 arzt