Die Entwarnung
Aufgrund der beruhigten Lage hat die Bewertungskonferenz beschlossen, den Zivilschutzstatus auf Normalzustand zu senken. Die Warnstufe Gelb für Murgänge bleibt.
Da sich die Wetterlage beruhigt hat, wurde als Fazit der heutigen Bewertungskonferenz der Zivilschutzstatus von Aufmerksamkeit-Alfa wieder auf Normalzustand-Zero zurückgenommen.
Wegen der durchnässten Böden, die noch rutschanfällig sind, wird das Gefährdungspotential für hydrogeologische Risiken für heute und morgen noch mit der zweithöchsten Stufe Gelb von insgesamt vier Stufen bewertet, fasst der Direktor des Landeswarnzentrums und stellvertretende Direktor der Agentur für BevölkerungsschutzWilligis Gallmetzer zusammen.
In drei Staffeln sind in den vergangenen Tagen heftige Gewitter durch Südtirol gezogen, berichtete Meteorologe Lukas Rastner vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Bewertungskonferenz: Starke Gewitter gingen am vorgestrigen Donnerstag vor allem im Raum Sterzing nieder, am Freitagvormittag lag der Schwerpunkt der Gewitter im Unterland, und in der Nacht auf Samstag lag der Schwerpunkt wieder im Raum Wipptal.
In Sterzing wurden in den vergangenen 48 Stunden 110 Liter pro Quadratmeter verzeichnet, in Salurn waren es 60 Liter pro Quadratmeter; auch in allen anderen Landesteile gab es Niederschläge, dort lag die Niederschlagsmenge zwischen 10 und 30 Liter pro Quadratmeter. Auch heute gab es noch vereinzelt Regenschauer.
Am Sonntag wird es sehr sonnig, die Temperaturen werden in den kommenden Tagen hochsommerlich; ab Dienstag steigt die Gewitterneigungwahrscheinlich wieder an.
Die größten Anstiege der Pegel waren in Folge der Niederschlagsmengen im Wipptal zu verzeichnen, fasste Stefan Ghetta vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagenzusammen. In der Nacht auf heute wurde an der Pegelstation Marling die Vorwarnstufe für kurze Zeit überschritten.
David Tonidandel vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung verwies auf einzelne kleinere Ereignisse am Freitagnachmittag und vom Abgang einer Mure oberhalb von Pufels Richtung Seiser Alm, wo die Landesgeologen heute Nachmittag mit Vertretern der Gemeinde Kastelruth und der Freiwilligen Feuerwehr einen Erkundungsflug durchführen werden, um die Lage bewerten zu können.
Von der Wildbachverbauung und vom Landesstraßendienst wurden keine weiteren Einsätze gemeldet. Techniker, Bachaufseher und Vorarbeiter der Wildbachverbauung werden am Montag die Schäden im Wipptal begutachten, die Ereignisdokumentation ist im Gange.
Laut Landesverkehrsmeldezentrale hat sich die Verkehrssituation wieder beruhigt, die Staatsstraße zwischen Freienfeld und Sterzing ist wieder geöffnet, auch die Reschenbundesstraße auf Nordtiroler Seite ist wieder offen. Es scheinen keine nennenswerten Störungen auf, auf der Brennerautobahn herrscht starker Reiseverkehr.
Informiert und vorbereitet mit dem Warnlagebericht des Landeswarnzentrums
Wetterphänomene und Naturereignisse in Südtirol werden täglich vom Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz bewertet und als Warnlagebericht veröffentlicht.
Die Grundlage für die Bewertung bilden die Wetterprognosen der Meteorologen, darauf aufbauend bewerten Hydrologen, Geologenund die Forstbehörde die Situation und damit eine mögliche Gefährdung durch Naturereignisse. Mit diesen Daten und Informationen erstellt und veröffentlicht das Landeswarnzentrum den Warnlagebericht.
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