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„Nachtfahrverbot muss bleiben“

Foto: Heimatpflegeverband/Markus Lobis

Der Heimatpflegeverband fordert: Der Neubau der Luegbrücke müsse zu einer Reduzierung des Schwerverkehrs über den Brenner genutzt werden.

Die Industriellenverbände Südtirols, Tirols und Bayerns forderten zu Beginn dieser Woche in einer gemeinsamen Erklärung erneut die Abschaffung des Nachtfahrverbots für Euro 6 auf der A13 in Nordtirol und freien Warenverkehr auf der Straße sowie die Begrenzung der verkehrsbeschränkenden Maßnahmen in Österreich auf ein Minimum.

Diese Forderungen laufen auf eine weitere Zunahme des Schwerlast-Transitverkehrs auf der Straße über den Brenner über die 2023 registrierten 2,4 Mio. LKW hinaus.

Der Heimatpflegeverband kritisiert diese Forderung und spricht sich für ein europäisches Lösung im Sinne von Umwelt, Klima und Gesundheit aus.

Gerade der Neubau der Luegbrücke oder des Luegtunnels ab 2025 müsse zu einer Reduzierung des Schwerverkehrs über den Brenner genutzt werden, schreibt der Verband in einer Aussendung.

„Diese durch die Infrastruktur erzwungene Beschränkung bietet die Chance auf eine dauerhafte Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Fällt das Nachtfahrverbot, würde die Brennerautobahn noch mehr Verkehr, und zwar auch mehr Umwegverkehr anziehen, die Lärmbelastung und Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung würde steigen, die Luftqualität Schaden leiden. Die im Güterverkehr auf der Bahn heute ungenutzten Kapazitäten blieben weiterhin ungenutzt.“

Der Heimatpflegeverband Südtirol unterstützt deshalb voll und ganz die Tiroler Landesregierung in ihrer konsequenten Ablehnung dieses Ansinnens. „Wir brauchen dringendst eine gemeinsame europäische Lösung gerade beim Verkehr, die die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Umwelt und Sicherheit auf den Straßen garantiert,“ betonte Heiner Oberrauch, Präsident des Unternehmerverbandes zuletzt gegenüber Südtiroler Medien.

Auch der Heimatpflegeverband stimmt dieser Haltung zu und tritt für eine europäische Lösung bei den Güterverkehrsströmen ein, aber zum Schutz von Gesundheit und Umwelt, im Interesse von Kostenwahrheit und Klimazielen.

Der freie Warenverkehr sei kein Naturgesetz, so der Heimatpflegeverband, sondern unterliege EU- und staatsrechtlichen Bindungen. Europäisch würde in dieser Hinsicht bedeuten:

  • dass alle Alpenstaaten eine Lösung für den viel zu hohen Umwegverkehr über den Brenner finden. Eine einzige Transitroute nimmt 54 % des gesamten alpenquerenden Güterverkehrs auf, wovon fast 30 % eine kürzere Route zum Ziel hätten als den Brenner (CAFT-Studie Dezember 2021). Europäisch heißt für uns, für eine gerechtere Verteilung dieser Verkehrsströme auf alle Transitrouten zu sorgen. Der Gotthard-Basistunnel war 2023 nur zu 55 % ausgelastet.
  • dass Vorkehrungen getroffen werden für die 2030 in Kraft tretende EU-Verordnung zur Senkung der Grenzwerte bei Stickstoffdioxid- und Feinstaubemissionen, die beim heutigen Verkehrsaufkommen am Brenner nicht gewahrt werden können.
  • dass man die im EU-Klimaschutzgesetz festgeschriebenen Klimaziele der EU (Klimaneutralität bis 2050) und das Zwischenziel für 2030 von -55% CO2-Emissionen ernst nimmt. Gerade der Sektor Transport und Verkehr ist bei der CO2-Emissionsreduktion im Rückstand.
  • Europäisch wäre die Harmonisierung von Maut- und Treibstoffkosten in allen Anrainerstaaten speziell längs der Brennerroute, die schrittweise verteuert werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen.

Der Heimatpflegeverband befürwortet die von den Industriellen angesprochene Slot-Lösung für LKW auf der Autobahn A13 und A22 mit buchbaren Fahrten, aber nicht nur als temporäre Maßnahme zur Auflösung von LKW-Staus bei Überlastung, sondern als permanentes Verkehrsleitsystem für den alpenquerenden Güterverkehr.

Die Slots (Zahl an buchbaren und erlaubten LKW-Fahrten) sollten zudem jährlich, monatlich und täglich nach Maßgabe von Umwelt- und Klimaschutzzielen gedeckelt werden, so die Heimatpfleger.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • gulli

    oder man könnte auch einmal darüber nachdenken weshalb wir soviel Verkehr haben…

  • nemesis

    @gulli
    Bin ganz deiner Meinung.

  • romy1988

    Der Heimatpflegeverband hat keine Ahnung von Wirtschaft, das steht schon mal fest. Mein Rat: geht nach Hause.

    • placeboeffekt

      Ohne intakte Natur gucken auch die Hoteliers früher oder später durch die Röhre, da Menschen ungern in einer völlig versauten Umgebung ihren Urlaub verbringen

      Nur so ein Anstoß , um das wert zu schätzen: Verbringen Sie ihren Urlaub mal in Indien, oder auf Kutta (Bali)
      Es wird Sie das nackte Grausen ob des ganzen Drecks , Unrats und der verpesteten Luft überkommen.

  • pingoballino1955

    Romy1988,dummes Mädchen überleg dir um was es mit der Luegbrücke geht und was SACHE ist.Bin dir nicht böse,weil du NULL AHNUNG hast,von welcher exorbitanten Problematik du redest! Geb dir einen guten Rat überleg dir,bevor du Blödsinn schreibst!

  • bernhart

    Nachtfahrverbot muss aufgehoben werden, wenigstens während der Baufase, Nachtfahrverbot bedeutet noch Staus und noch mehr Abgase,Heimatschützer bitte zuerst denken, dann schreiben und hetzen

    • pingoballino1955

      Bernhart,es gibt auch Transitzüge in der Nacht! Mit hetzen hat das nichts zu tun,sondern nur mit VERNUNFT FÜR DIE NATUR! Das Problem ist ,die Spediteure wollen auf Teufel komm raus Sparen auf Kosten der Gesundheit der Menschen und Natur! Nachtfahrverbot erzeugt Null Abgase,denn der PKW fährt ohne Stau und der LKW steht.Bitte zuerst realisieren vor schreiben! Ok,jeder hat seine eigene Meinung,aber bitte korrekt bleiben!

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