„An die Regeln halten“
Nach 17 Jahren wurden die Pilzsammelgebüren angehoben. Von 8 auf 10 Euro. Die Details.
Luis Walcher appelliert an den Hausverstand und für ein respektvolles Verhalten im Lebensraum Wald.
„Der Wald geht uns alle an“, sagt der Landesrat für Forstwirtschaft, „wir wissen, dass viele SüdtirolerInnen und auch Gäste gern Pilze sammeln – das soll niemandem genommen werden, aber man soll sich an die Regeln halten.“
Nach 17 Jahren hat die Landesregierung die Pilzsammelgebühren angehoben – von 8 auf 10 Euro.
Die letzte Erhöhung dieser Gebühr geht nämlich auf das Jahr 2007 zurück.
Pilzesammeln ist grundsätzlich nur an geraden Kalendertagen von 07.00 bis 19.00 Uhr und außerhalb von Schutzgebieten erlaubt.
In vier Gemeinden – Karneid, Tiers, Welschnofen und Kohlern gilt ein Sammelverbot.
Außerhalb der eigenen Wohnsitzgemeinde muss eine Gebühr entrichtet werden.
Diese fließt in die Gemeindekassen. Damit werden unter anderem die Forstwege instand gesetzt.
Wer die Gebühr bezahlt, darf ein Kilogramm Pilze pro Person (über 14) sammeln. Kostenlos dürfen Pilze in der eigenen Wohnsitzgemeinde gesammelt werden – zwei Kilogramm pro Kopf und Tag.
Auf eigenem Grund darf man immer Pilze sammeln, aber nicht mehr als 3 Kilogramm pro Person und Tag. Der Landesforstdienst ist damit beauftragt, Kontrollen durchzuführen und nötigenfalls Strafen zu verhängen.
Alle Infos zur Pilzgebühr finden sich auf der Homepage des Landesforstdienstes.
Die Gebühr kann auch via PagoPA über die Homepages der Gemeinden bezahlt werden.
Stefan Burger vom Forstinspektorat Welsberg erinnert daran, dass Stöcke, Spaten und ähnliches nicht zur Ausrüstung eines Pilzesammlers gehörten. Pilze seien ein wichtiges Element im Ökosystem. „Das, was wir von den Pilzen sehen, ist nur ein kleiner Teil dieses Lebewesens, das rein biologisch weder Pflanze noch Tier ist. Die sichtbaren Pilze sind der Fruchtkörper, wichtig für das Ökosystem ist das Pilzmyzel, das Geflecht unter der Erde. Ein Steinpilz kann unter der Erde auch 100 Quadratmeter Pilzmyzel haben“, sagt Inspektor Stefan Burger, der selbst Mykologe ist.
Es gibt drei Arten von Pilzen: Parasiten, sogenannte Totholzzersetzer (gemeinsam mit anderen schließen sie den Nährstoffkreislauf, indem sie absterbende Reste im Wald mineralisieren und so zu neuen Nährstoffen für die Pflanzen machen) und Symbionten (sie gehen eine Symbiose mit anderen Pflanzen ein).
„Wer Pilze sammelt, sollte zur eigenen Sicherheit nur jene Pilze mitnehmen, die er kennt. Alle anderen Pilze sollten stehen bleiben – auch wenn sie für den Menschen ungenießbar sind, können sie für Rehe, Füchse oder andere Lebewesen Nahrung sein. Zudem ist das ein Gebot des Respekts dem Lebensraum gegenüber“, erklärt Stefan Burger.
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Kommentare (1)
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josef.t
Wie viele Einheimische die nicht das „Glück“ hatten, einen Hof zu erben
werden jetzt bestraft, wenn sie im Wald spazieren gehen und ein paar
Schwammerl mitnehmen…..Ist das wirklich noch unsere „Heimat“ ?