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Alles für den „Traumkörper“

Manuel Peer (Foto: Peer-Website)

Der Personaltrainer Manuel Peer, der weiter in Bozen in U-Haft sitzt, hat ein Verhör mit dem Staatsanwalt beantragt. Er bestreitet einen Großteil der Vorwürfe gegen ihn.

von Thomas Vikoler

Von einem Anabolika-Handel im großen Stil will Manuel Peer, 26, nichts wissen.

Gegenüber seinem Anwalt Marco Boscarol, der ihn im Bozner Gefängnis besuchte, erklärte der Personaltrainer aus Salurn, der vor zwei Wochen verhaftet wurde Folgendes: Er habe für seine Kunden einige Mal online Anabolika bestellt und ihnen Tipps gegeben, wo solche zu beschaffen wären. Von Einnahmen in der Höhe von 100.000 Euro, wie sie im Haftbefehl angeführt sind, könne aber nicht die Rede sein.

„Mein Mandant stand in dieser Angelegenheit unter einem gewissen Druck: Hätte er seinen Kunden nicht weitergeholfen, hätten diese möglicherweise den Trainer gewechselt“, berichtet Verteidiger Boscarol.

Zweifellos bewegte sich der Coach aus Salurn in einem wenig auf die persönliche Gesundheit ausgerichteten Umfeld – der Muskelaufbau stand an erster Stelle.

Laut seinem Anwalt hat Peer selbst Anabolika genommen, um sich einen Körper zu schaffen, wie er auf seiner Website abgebildet ist. Begleitet von diesem Text: „Hallo, ich bin Manuel Peer, dein engagierter Trainer mit über elf Jahren Erfahrung im Bereich Fitness. Als erfahrener Wettkampfteilnehmer (14 Wettkämpfe) und hauptberuflicher Online-Coach seit 2018, konzentriere ich mich darauf, Menschen wie dir zu helfen, Muskeln aufzubauen, Fett zu verlieren und sich vitaler zu fühlen.“

Beim Garantieverhör vor Richter Stefan Tappeiner erklärte Peer, er habe nicht gewusst, dass die von ihm vertriebenen bzw. empfohlenen Mittel derart schädlich sein könnten.

Und damit meinte er wohl auch den Fall zweier junger Bodybuilder, die wegen eines Tumors ins Spital gebracht wurden und einer Lebertransfusion hätten unterzogen werden sollen – wozu es (zunächst) aber nicht kam, weil sie sich angeblich weigerten, auf Anabolika zu verzichten, um nicht an Muskelmasse zu verlieren.

Der Fall der beiden Bodybuilder, die mit Personaltrainer Peer in Kontakt standen, bildete den Ausgangspunkt für die Ermittlung der Carabinieri-Sondereinheit NAS. Der Sanitätsbetrieb hatte Meldung erstattet.

Nun hat der U-Häftling (weitere fünf Tageverdächtige sitzen in anderen italienischen Gefängnissen) über seinen Anwalt ein Verhör mit der Staatsanwaltschaft Bozen beantragt, das voraussichtlich kommende Woche stattfindet. „Die Vorwürfe werden sich relativieren“, ist Verteidiger Boscarol überzeugt. Einen Hausarrest für seinen Mandanten, gegen den wegen Verstoßes gegen das Drogen-Gesetz ermittelt wird, will er zumindest herausholen.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • nemesis

    Der verkauf und vorgangsweise weiss ich nicht.

    Was die Allgemeinheit angeht verbrauch Steroide und Wachstum Hormone bis hin zu Insulin ?, da könnte ma alle Wettkämpfe Bodybuilding abschaffen auch im allgemeinen Leistungsport weit verbreitet.
    Oder glaub wirklich noch jemand das man solche Muskelmassen ohne Medikamente aufbauen kann ?, das ist gegen der Natur und teilweise auch Gesundheit gefährlich zu wenig Körperfett usw. kann nicht gut sein.

  • bananajoe

    @nemesis dein Deutsch ist brutal schlecht. Bitte mach was…

  • nemesis

    @bananajoe
    Stimmt leider versuche es anders, mit Programm Word sehe selber im Nachhinein verschiedene Fehlern und Danke für Information.

  • enjoy

    Mich wundert, alle im Gefängnis. Die Justiz arbeitet immer gut bei normal Sterblichen. Bei Schwerverbrecher und und wirklicher Gefahr alle auf freien Fuß da wird halt nix getan.

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