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Der 100.000-Euro-Job

Arno Kompatscher und Marco Galateo

Leere Schachtel? Von wegen. In der Region wird ein zusätzlicher, gut dotierter Posten geschaffen. Und: Arno Kompatschers persönliche Referentin könnte Kabinettschefin werden.

von Matthias Kofler

Andreas Leiter Reber schüttelt den Kopf: „Warum wird eine Stelle geschaffen, die es 70 Jahre lang nicht gebraucht hat?“, fragt sich der „Freie“ Abgeordnete. Der Hintergrund: Der 2. Gesetzgebungsausschuss des Regionalrats hat unter Vorsitz von Waltraud Deeg mit den Stimmen der Mehrheit eine umstrittene Änderung der Personalordnung beschlossen. Die Sitzung musste zuvor von Trient nach Bozen verlegt werden, weil die Landesräte Luis Walcher, Daniel Alfreider und Christian Bianchi, die gleichzeitig auch im Ausschuss sitzen, darauf bestanden hatten.

Die Änderung, die in einem Artikel des Nachtragshaushalts verpackt wurde, sieht die Schaffung eines zusätzlichen Postens in der Region Trentino-Südtirol vor, die als „leere Schachtel“ verschrien ist: Künftig wird nicht nur der Präsident der Region einen Kabinettschef haben, sondern auch dessen Stellvertreter. Die Begünstigte der Bestimmung, die Lega-Assessorin Giulia Zanotelli, behauptet, dass durch diese Maßnahme keine zusätzlichen Kosten entstünden, was von der Opposition jedoch stark angezweifelt wird.

Derzeit hat der Vizepräsident der Region Anspruch auf einen persönlichen Assistenten, der Präsident hingegen verfügt sowohl über einen Kabinettschef, dem auch die Journalisten zugeordnet sind, als auch einen persönlichen Referenten. Während die persönlichen Assistenten laut den Besoldungs-Bestimmungen „nur“ 64.000 Euro brutto im Jahr verdienen, erhält der Kabinettschef, den es in Zukunft in zweifacher Form geben wird, ein fürstliches Bruttogehalt von rund 100.000 Euro im Jahr. Einen Kandidaten für den neuen Posten hat Zanotelli bereits ausgemacht: den Spitzenbeamten aus dem Trentino, Andrea Villotti. Marcello Di Francesco Torregrossa, der in der letzten Legislaturperiode Kabinettschef unter Präsident Maurizio Fugatti war, soll persönlicher Berater des Lega-Politikers bleiben.

Aus dem Foyer der Region verlautet, dass Arno Kompatscher, der in der ersten Hälfte dieser Legislaturperiode Präsident der Region ist, um dann den Platz für Rosmarie Pamer freizumachen, die Vizepräsidentin unter Fugatti werden wird, ebenfalls bereits „seine“ Kabinettschefin gefunden hat: Elisa Gentile, seine bisherige Partikularsekretärin beim Land. Vertrauensmann Gerhard Duregger behält seine Funktion als persönlicher Referent in der Region.

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