„Watschn ins Gesicht“
Christian Bianchi ist von Bürgermeister Giovanni Seppi und der Lega maßlos enttäuscht. Bringt die Nicht-Berücksichtigung seiner Liste in Leifers die Landesregierung ins Wanken?
von Matthias Kofler
„Mein größter politischer Fehler war, Giovanni Seppi vor vier Jahren zum Vize-Bürgermeister zu machen.“ Christian Bianchi ist nicht gut auf den neuen Ersten Leiferer Bürger zu sprechen, nachdem dieser seine Uniti-Liste bei der Mehrheitsbildung im Stadtrat nicht berücksichtigt hat – obwohl diese mehr Mandate (5) hat, als Seppis rechte Koalitionspartner Lega und Fratelli d’Italia zusammen.
Die Ausbootung fühle sich wie eine „Watschn ins Gesicht“ an, tobt Bianchi und erinnert daran, dass die SVP vor vier Jahren den Tiefpunkt erreicht hatte. Trotz des katastrophalen Ergebnisses habe er Seppi damals in seine Regierung geholt, sagt der Ex-Bürgermeister und heutige Landesrat.
Gestern Abend liefen die Telefonverbindungen zwischen Mailand und Leifers heiß: Bianchi kämpfte bis zuletzt dafür, dass die Lega seine Liste nicht links liegen lässt, sondern sich für die Aufnahme von Uniti stark macht. Weil das nicht passiert ist, ist Bianchi nun auch vom „Carroccio“ maßlos enttäuscht.
Im Landtag kursieren Gerüchte, dass der mit einem Lega-Uniti-Bündnis ins Hohe Haus gewählte Versicherungsvertreter, der vor einigen Wochen den Namen seiner Fraktion bereits in „Uniti-Lega“ umgetauft hat, der Lega jetzt den Rücken kehrt. Dies hätte Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse auf Landesebene. „Wir haben eine Koalition mit FdI und Lega gebildet. Wenn Bianchi die Lega verlässt, hat er und damit wir als Mehrheit keine direkte Verbindung mehr zur Regierungspartei in Rom“, fasst ein SVP-Landesrat das Dilemma zusammen. Es wird sogar eine komplette Umbildung der Landesregierung erwogen.
Bianchi selbst beteuert jedoch, ein „seriöser Mensch“ zu sein: „Ich bin mit dieser Listenverbindung gewählt worden und halte sie aufrecht.“
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Kommentare (8)
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nobodyistperfect
Politiker und seriös … ich lach mich kaputt
andreas
Bianchi war, ist und wird immer eine peinlicher Opportunist sein.
Er verkörpert genau das, weshalb man das Ansehen der Politiker oder Versicherungsvertreter zwischen Taliban und Al-Quaida einordnen könnte.
besserwisser
muss glatt auch mal zustimmen.
artimar
Wieso? Jemand, der die SVP und insbesondere seinen jahrelangen Vizebürgermeister im Wahlkampf so verletzt hat, hat es nicht verdient.
Berechtigt ist da wohl eher die Kritik linken Parteien, die Seppi so unterstützt haben, aber in der Koalition nicht berücksichtigt wurden.
meintag
Wie, Versicherungsvertreter? Kirche, Banken und Versicherungen. In Diesen findest Du die meisten Gauner. Sagte mir vor Jahren einer der Vertreter. Mag wohl stimmen.
pingoballino1955
Herr Bianchi warum regen sie sich auf,haben jahrelang das Svp Spielchen mitgespielt,jetzt hat Seppi ihnen gezeigt : come si frega la gente SVP!!!
brutus
Politik!
…das schmutzigste Geschäft ever!
robby
Eine Watschn tut dem Bianchi ganz gut.