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Neue Kunstbiennale

Sylvie Fleury, Naughty but nice

Die Festung Franzensfeste zeigt ab Samstag die erste Ausgabe der neu gegründeten Fort Biennale.

Die Festung Franzensfeste zeigt ab Samstag die erste Ausgabe der neu gegründeten Fort Biennale. Sie präsentiert alle zwei Jahre zeitgenössische Kunst zu einem Thema, das auf die Festung und ihre zukünftige Ausrichtung als museales Zentrum für Zeitgeschichte abgestimmt ist.

Das Motto der ersten Ausgabe – „In the Body of Language – Im Körper der Sprache – Nel corpo del lingu-aggio“ – ist vom Austragungsort der Biennale inspiriert: Am transalpinen Brennerpass gelegen, treffen hier seit jeher verschiedene Sprachen und Kulturen aufeinander. So beschreibt die Ausstellung die Unmöglich-keit, das Geistige vom Körperlichen zu trennen, und präsentiert Sprache als Mittel der Teilhabe mit revolu-tionärem Potential: Sie baut Welten, schafft Verbindungen und Abgrenzungen. Dabei ist sie lebendig und in ständiger Bewegung – in ihr bilden sich die politisch-gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit (ab).

Dazu haben die Kuratorinnen Ulrike Buck und Margareth Kaserer Künstlerinnen und Künstler verschiedener Generationen aus der Region und weit darüber hinaus eingeladen, die vielfältigen Dimensionen von Sprache in Identitäts- und Körperpolitiken, digitaler, menschlicher, inter- und nicht-sprachlicher Kommunikation zu erforschen. In den weitläufigen Steingewölben sind unter anderem Installationen von melanie bonajo, Toni Schmale und Özlem Altin zu sehen; Alexandra Cardenas und Nadja Verena Marcin bringen den Algorithmen den Feminismus bei und Beatrice Marchi, Sophia Mairer, Karin Welponer und Egon Rusina nehmen mit auf fantastische Landschafts- und Körperreisen.

Neben diesen eigens für die Biennale produzierten oder ausgewählten zeitgenössischen Arbeiten zeigt die Ausstellung Werke der jüngeren Kunstgeschichte aus der Sammlung Museion, darunter Arbeiten von Tracey Emin, Roni Horn, Alighiero Boetti und Brigitte Kowanz. Begleitet wird die Ausstellung von einem Programm mit Musik, Performances, Workshops und Lesungen, sowie einem Biennale-Buch des venezianischen Kunstbuchverlags bruno.

Eröffnet wurde die Ausstellung gestern mit Museenlandesrat Philipp Achammer, Museumsdirektor Emanuel Valentin und den Kuratorinnen Ulrike Buck und Margareth Kaserer, einem Konzert der Band Scamige Buben (Trap, Dialect Rap) und einer Sound-Performance von Hannes Hoelzl.

Altınstark (Esra Altın 1987 & Marielena Stark 1986, Deutschland), Özlem Altın (1977, Deutschland), Ellinor Aurora Aasgard & Zayne Armstrong (1991, Norwegen & 1986, USA), Gianfranco Baruchello (1924-2023, Italien), Alighiero Boetti (1940, Italien), melanie bonajo (1978, Niederlande), bruno books Venezia (Andrea Codolo und Giacomo Covacich), Alexandra Cardenas (1976, Kolumbien), Max Castlunger (1978, Italien), Carlfriedrich Claus (1930-1998, Deutschland), Roberta Dapunt (1970, Italien), Tracey Emin (1963, Großbritannien), Ian Hamilton Finlay (1925 – 2006, Bahamas, Schottland), Sylvie Fleury (1961, Schweiz), Julia Frank (1987, Italien), Chiara Fumai (1978-2017, Italien), Siggi Hofer (1970, Italien), Hannes Hoelzl (1974, Italien), Roni Horn (1955, USA), Brigitte Kowanz (1957-2022, Österreich), Sophia Mairer (1989, Österreich), Beatrice Marchi (1986, Italien), Nadja Verena Marcin (1982, Deutschland), Maurizio Nannucci (1939, Italien), Bruce Nauman (1941, USA), Masatoshi Noguchi (1988, Japan), Sunny Pfalzer (1991, Österreich), Caroline Profanter (1985, Italien), Egon Rusina (1949, Italien), Toni Schmale (1980, Deutschland), Berty Skuber (1941, Italien), Lawrence Weiner (1942 – 2021, USA), Karin Welponer (1941, Italien), Jörg Zemmler (1975, Italien).

Die Künstlerin und Kuratorin, Bäuerin und Köchin Margareth Kaserer studierte Vergleichende Literaturwissenschaften in Wien und Performancekunst in Antwerpen und gründete und betreibt „Hotel Amazonas“ (Artist in Residency, Kunst- und Kulturprogramm) in Wangen am Ritten.

Ulrike Buck, geboren auf der Schwäbischen Alb, studierte hingegen Kunstgeschichte in Tübingen und Bildende Kunst mit Schwerpunkt Skulptur in Stuttgart. Sie lebt als Künstlerin, Keramikerin und Kuratorin in Berlin. Ihre Arbeit streift auf einer subversiven Forschungsreise Gebiete der Anthropologie, Geologie und Wahrnehmungspsychologie.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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