Blinkende Ampeln
Die Metrobus-Ampeln im Überetsch haben 900.000 Euro gekostete – und funktionieren nicht.
Vor einigen Jahren installierte die Landesregierung entlang der Hauptdurchzugsstraße zwischen Kaltern und Bozen mehrere Ampeln an Bushaltestellen. Das Ziel war, den Bussen durch das Aktivieren roter Ampeln das Einfädeln in den Verkehr zu erleichtern. Doch die Realität sieht anders aus: Die Ampeln sind nicht aktiv im Einsatz, und die Bevölkerung fragt sich zu Recht: „Außer Spesen nix gewesen?“
Auf Nachfrage zahlreicher Anwohner im Überetsch hat Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit und gebürtige Kaltererin, Informationen zu den Kosten und dem Einsatz des Ampelsystems eingeholt. Sie zeigte sich schockiert über die enormen Ausgaben: „Knapp 900.000 Euro für ein paar orange Blinklichter!“
Viele vom zuständigen Landesrat Alfreider bereitgestellten Informationen stimmen nicht mit der Realität im Überetsch überein. Laut ihm wurde das Ampelsystem im Rahmen des Metrobus-Konzepts im Dezember 2021 in Betrieb genommen. Die Busfahrer sollen die roten Ampeln nach Bedarf aktivieren können, ansonsten sollen die Ampeln aber keine Signale ausgeben. Mit Ausnahme der Ampeln bei den gefährlichen Kreuzungen St. Pauls und Gand, die immer orange blinken sollten. Die SASA-Busfahrer seien intern über diese Funktionsweise informiert worden.
„Dies entspricht nicht der Realität“, berichtet Myriam Atz Tammerle nach eigenen Beobachtungen und Informationen von Busfahrern. Busfahrer, die seit gut einem halben Jahr im Überetsch tätig sind, wissen weder etwas über die Funktionsweise des Ampelsystems noch über die Möglichkeit, die Ampeln beim Verlassen der Haltestellen aktivieren zu können. Offensichtlich wurden sie bis heute nicht darüber informiert.
Vor Ort zeigt sich, dass die Ampeln an den gefährlichen Kreuzungen St. Pauls und Gand nicht permanent blinken, stattdessen (meist) jene beim Kreisverkehr in Kaltern sowie in Unterplanitzing. Abgesehen vom orange blinkenden Warnlicht sind seit Jahren weder rote noch grüne Signale zu sehen. „Das Ampelsystem wird weder aktiv genutzt noch vermisst, was die Frage nach seiner Notwendigkeit und der enormen Geldverschwendung aufwirft“, stellt Atz Tammerle abschließend fest.
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Kommentare (3)
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ultnerbaer
Wer war da noch gleich Mobilitätslandesrat?
robby
Und wer ist jetzt zuständiger Landesrat und daher zuständig?
Aber der Alfreider redet eben viel wenn der Tag lang ist
morgenstern
Wer schon damit überfordert ist dafür zu sorgen dass Verkehrsschilder gerade aufgestellt werden, Kanaldeckel asphaltbündig verbaut werden ist wahrscheinlich auch nicht im Stande dafür Sorge zu tragen dass eine dauerhaft funktionierende Ampelanlage zur Verfügung steht. Ein kleiner Wehmutstropfen, im Vergleich zu Burkina Fase stehen wir aber immer noch gut da.