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„Landtag als Buschenschank“

Wirtschaftslandesrat Marco Galateo bewertet seinen Kurztripp in die USA als großen Nutzen für die Südtiroler Wirtschaft. Die Opposition wirft ihm Arroganz vor.

von Sandra Fresenius

„Wenn jemand das Thema Rückerstattung ansprechen möchte, stehe ich gerne zur Verfügung“, unterstreicht Marco Galateo, Landesrat für Wirtschaft, während er für alle Geladenen Südtiroler Speck auf dem Büfett anbietet. Er greift damit die Kritik der Grünen Landtagsabgeordneten an seiner Reise in die USA zur dort wichtigsten Lebensmittelmesse auf. Dort hat sich der Landesrat Ende Juni einige Tage aufgehalten, unter anderem um das 20-jährige Jubiläum des Imports von Südtiroler Speck mit einem kleinen Stand zu feiern. Im Rahmen dessen wurde außerdem dem ersten Speck-Importeur eine Gedenktafel des Landes Südtirol übergeben. Daraufhin wurde Galateo vor allem von Seiten der Grünen angegriffen, die das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Reise in Frage stellen und gerne dargelegt hätten, wer die Reise finanziert und bewilligt hat.
„Die mit dem Mandat verbundenen Aufgaben unterliegen keiner Vereinbarung mit dem Landtag oder der Landesregierung. Tatsächlich entscheidet jeder Landesrat selbständig, wo und wie er sein Mandat wahrnimmt“, versucht Galateo, den Vorwürfen den Wind aus den Segeln zu nehmen. In der aktuellen Gesetzgebung sei es nicht vorgesehen, dass ein Landesrat für alle seine Handlungen eine Erlaubnis einholt.

LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE: Warum die Opposition emport über die Galateo-Show ist

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • svea

    Eigentlich macht Galateo nur das, was ihm seine Chefin vormacht: sich inszenieren und auf dem internationalen Parkett präsent zu sein. Mit den Details muss man es ohnehin nicht so genau nehmen, das tun die Südtiroler auch nicht; die sagen auch nicht, dass das Fleisch eigentlich von holländischen Schweinen kommt. Der Südtiroler Speck wird also zu einer nationalen Köstlichkeit erhoben, was in den USA eine große Ehre ist, da italienische Nahrungsmittel einen sehr guten Ruf haben.
    Bianchi wiederum hat, mit seiner vermeintlichen „Dolomitenrundfahrt“, die Lösung für die Überlastung der Dolomiten aufgezeichnet. Wenn es gelänge einen Teil der Touristenströme über das Passeiertal, den Jaufenpass und das Penserjoch und dann durch das Sarntal umzuleiten, und man das alles als eine „Quasi-Dolomitenrundfahrt“ verkauft, dann würden die Dolomiten endlich entlastet.
    Und dann soll noch einer sagen, dass die italienischen Koalitionspartner der SVP nicht eine gute Entscheidung waren.

  • pingoballino1955

    Und dann hat Galateo noch den Oberfaschisten Lollobrigida im Schlepptau,das passt,gel SVP!!!!????

  • gulli

    Endlich mal ein Mitglied in der Landesregierung, welches die Ärmel hochkrempelt und anpackt, anstatt sich nur auf sich selbst zu konzentrieren…

  • artimar

    Hat Galateo überhaupt einen Sprachkenntnisnachweis in Englisch?
    Falls ja, wer hat ihn ausgestellt?

  • artimar

    Die Problematik ist bekannt. Ob nun Südtiroler Speck, Schwarzwälder Schinken … , es ist bekannt, dass nur eine Produktionsstufe im bezeichneten Herkunftsgebiet stattfinden muss, um das geschützte Warenzeichen führen zu können.
    Das ist aber, ebenso wie der Umgang mit der Natur, wohl auch nicht das Thema, das Ziel, der Selbstanspruch dieser it. Vermarktungsinitiative unter Aneignung der Tiroler Speckfahne.
    Beim diesem Speck-Marketing Gallateos fragt man sich, ob seine Mission notwendig und zielführend war, ob US-Amerikaner-innen überhaupt sein Englisch, seinen Humor verstanden haben. Im Südtirol jedenfalls offenbar nicht. Zurecht, wenn man eine Parallveranstaltung mit „Marende“
    zur Fragestunde im Landtag macht.

  • gulli

    „Nachhaltigkeit“
    Schweine werden in den Niederlanden gemästet, mit dem LKW nach Südtirol gebracht und dort zu Speck verarbeitet.
    In der Zwischenzeit fliegt ein „Politiker“ über den Ozean um dort das Produkt zu promoten. Anschließend wird das „Südtiroler Orginal Produkt“ mit dem LKW zu einem Hafen gebracht und mit dem Frachtschiff nach Amerika verfrachtet. Dort wiederum auf einen LKW verladen und in ausgesuchte Geschälte verteilt.

  • pingoballino1955

    Gulli,da wären wir nie draufgekommen was du uns hier verzapfst! Hahaha!

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