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Das lange Warten

Die Sprachgruppenzählung ist abgeschlossen, Daten über die Beteiligung und die Zusammensetzung der Sprachgruppen wird es erst Ende des Jahres geben.

von Tobias Egger

Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Zählung der Zugehörigkeit zur deutschen, italienischen sowie ladinischen Sprachgruppe begonnen und ist nun mit Ende Juni abgeschlossen.

Die Zählung bestand aus zwei Phasen: Von Dezember bis Ende Februar konnte jeder und jede über seine digitale Identität (SPID, aktivierte Bürgerkarte, elektronische Identitätskarte) das Formular selbstständig online ausfüllen. Daran haben sich 30,6 Prozent (148.128 Bürger) aller Aufgerufenen (rund 484.000 Personen) beteiligt.

Die Online-Erhebung bezeichnet Timon Gärtner, der Direktor des Landesinstituts für Statistik (ASTAT), als einen „kleinen Erfolg“, denn laut ihm ist die Zahl der Online-Beteiligung recht hoch. Dennoch meint Gärtner, dass „die digitale Identität möglicherweise vielen Bürgern Schwierigkeiten bereitet hat.“

Seinen Angaben zufolge war dem ASTAT bewusst, dass man nicht hundert Prozent erreichen würde, aber es war trotzdem ein Anliegen, allen Südtirolerinnen die Teilnahme zu ermöglichen. „Bevor die Zählung gestartet ist, haben wir eine Schätzung gemacht und festgestellt, dass in Südtirol etwa 240.000 Menschen die digitale Identität besitzen.“ Daraus folgt, dass sich von den Besitzern der digitalen Identität mehr als die Hälfte an der Online-Zählung beteiligt haben.

Gärtner lobt die Gemeinden für ihre Unterstützung der Bürger in der digitalen Phase der Erhebungen. „Ein Nebeneffekt war, dass viel mehr Bürgerinnen und Bürger die digitale Identität gemacht haben, vor allem sind viele von papier- zur elektronischen Identitätskarte umgestiegen.“

In der zweiten Phase statteten etwa 650 Erheberinnen und Erheber ab Anfang April all jenen Hausbesuche ab, die sich bis dahin noch nicht an der Zählung beteiligt hatten. Parallel dazu haben mehrere Südtiroler Gemeinden Informationsveranstaltungen organisiert, auf denen über die Zählung informiert wurde und wo die Erhebungsbogen vor Ort ausgefüllt werden konnten.

„Wir haben öfter die Rückmeldung bekommen, dass, vor allem in größeren Städten, Personen Angst vor den unbekannten Erhebern hatten. Es hat auch Fälle gegeben, wo manche nicht die Tür aufgemacht haben.“ Gärtner spricht von einem gewissen Misstrauen, welches man jedoch durch gegebene Auskünfte, beispielsweise durch Info-Blätter oder Telefonate seitens der Gemeinden, gebrochen habe.

Seit Beginn dieses Monats arbeitet das Landesinstitut für Statistik an der Eingabe der gesammelten Daten, die von den Gemeinden geliefert werden.

Zahlen über die Beteiligung der Südtiroler in der zweiten Phase gibt es bisher keine. Diese will der ASTAT-Chef erst Ende des Jahres, wenn auch die Daten zur Zusammensetzung der drei Sprachgruppen vorliegen, bekanntgeben.

Um die Auszählung zukünftig zu beschleunigen, werde man vermehrt auf die Online-Erhebung setzen. Beim ASTAT geht man nämlich davon aus, dass immer mehr Menschen zu einem selbstständigen, zeitunabhängigen Ausfüllen des Fragebogens imstande sein werden.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • artimar

    Dass „immer mehr Menschen zu einem selbstständigen, zeitunabhängigen Ausfüllen des Fragebogens imstande sein werden“ ist zu hoffen. Wenn man bedenkt, dass es sich im Wesentlichen um banales Ankreuzen geht.
    Der derzeitige Aufwand und die Kosten stehen in keinem Verhältnis dazu.

    • markp.

      @artimar

      Das Ankreuzen mag das banalste auf der Welt gewesen sein, aber man mußte zuerst mal einige Hürden überwinden, um überhaupt erst zum Fragebogen zu kommen. Da war der Weg direkt zur Gemeinde zu gehen, um einiges einfacher.

    • artimar

      Das digitale Ankreuzen technisch jedenfalls so zu erschweren, geht für einen Dienst an der Bürgerschaft schon gar nicht.

  • meintag

    Ich habe es online gemacht. Meine Frau nicht. Es kam auch niemand vorbei, und nun?

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