Nachruf auf Pomella
Der Kurtatscher Adolf Pomella, der im Zuge der Bombennacht verhaftet wurde, ist verstorben. Ein Nachruf von SHB-Obmann Roland Lang.
Der 1935 in Kurtatsch geborene Bauer war nach den Anschlägen der Herz-Jesu-Nacht am 17. Juli 1961 von den Carabinieri verhaftet und anschließend schwer gefoltert worden. In den SVP-Archivalien im Landesarchiv in Bozen liegt ein Brief, in welchem Pomella der „Südtiroler Volkspartei“ (SVP) die erlittene Folter beschrieb: Er war mit Zündhölzern, einem Feuerzeug und Zigaretten am Geschlechtsteil, an der Nase und am Arm verbrannt worden. Er wurde mit kochend heißem Öl angeschüttet. Er wurde auch mit einer Zange, einem eisernen Schürhaken und einem Besenstil misshandelt. Dazu kamen schwere Schläge, wobei ein Knie und ein Schienbein verletzt und eine Zehe gebrochen wurden.
Sein ebenfalls schwer gefolterter Mitgefangener Josef Orian berichtete in einem Brief an die SVP, dass die Carabinieri den verhafteten Adolf Pomella eine Nacht lang gefesselt an ein Treppengeländer gehängt hatten. In anderen Berichten seiner Mitgefangenen wurden die sichtbaren schweren Verletzungen des Gefolterten beschrieben.
Über seine Folterung berichtete Pomella am 6. Oktober 1961 auch an die Staatsanwaltschaft in Trient. Eine Abschrift dieses Schreibens wurde auch dem österreichischen Außenministerium übermittelt. Die hohe Politik in Österreich und in Südtirol unternahm jedoch nichts.
Nach beinahe eineinhalb Jahren Untersuchungshaft musste die italienische Justiz Josef Orian und Adolf Pomella „mangels an Beweisen“ wieder frei lassen. Eine Entschädigung für Folter und Haft haben sie nie erhalten.
Seine Angehörigen hätten keinen sinnigeren Spruch für das Leben des Verstorbenen finden können:
„Der ist in tiefster Seele treu Wer die Heimat liebt wie du“. (Douglas Archibald und Theodor Fontane)
Wir gedenken unseres verstorbenen Landsmannes, der so Schweres hatte erdulden müssen, in Ehrfurcht und Trauer. In Gedanken sind wir bei seinen Angehörigen.
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Kommentare (1)
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andreas1234567
Hallo zur Nacht,
fein wenn den Aufrechten der damaligen Zeit gedacht wird bei ihrem Heimgang.
Dafür gibt es auch keine „Forschungsgelder“, Erinnerung und Dankbarkeit bleibt den Mahnern um Gotteslohn überlassen.
War einer der Pflasterer für den Wohlstand Südtirols der heutigen Zeit, es ist wohl unbestritten der verbissene und letztlich erfolgreiche Kampf um die Sprachautonomie in Südtirol hat den Tourismus
in Südtirol zu einer Wirtschaftssäule gedeihen lassen.
Auf Wiedersehen in Südtirol immer wieder gern auch als urlaubender Profiteur dieser vor Jahrzehnten Unbeugsamen. Ziehe den Hut, Dankeschön..