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„Keine Wertschätzung“

LH Arno Kompatscher (Foto/lpa/Brucculeri)

Die Gewerkschaften sind über die Aussage des Landeshauptmannes, die Löhne im öffentlichen Dienst seien in Südtirol höher als im Trentino, empört.

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am Dienstag angekündigt, dass durch die Haushaltsänderung der Fonds für die Kollektivvertragsverhandlungen um weitere 100 Millionen Euro aufgestockt werden soll, von 250 Millionen Euro auf 350 Millionen Euro für den Dreijahreszeitraum 2024-2026.

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes AGB/CGIL, SGBCISL, ASGB, SGK/UIL, GS und NURSING UP sind sprachlos, denn laut Aussagen des Landeshauptmanns soll es vor allem darum gehen, am Verhandlungstisch Kompromisse zu finden, denn die Gehälter in Südtirol seien eh schon höher als im benachbarten Trentino und wir erhalten sogar eine Zweisprachigkeitszulage.

Die Aussage, dass die Gehälter im öffentlichen Dienst in Südtirol generell höher seien als im Trentino, sei nicht korrekt, so die Gewerkschaften.

Die Arbeitszeit im Trentino ist niedriger (36 Wochenstunden) als bei uns.

In einer Aussendung schreiben die Gewerkschaften:

„Man kann nicht Vergleiche aufstellen, ohne inhaltlich zu differenzieren. Die im Jahr 2019 eingeführte sogenannte Zweisprachigkeitszulage ist in der Höhe viel zu gering und muss erhöht werden, außerdem wird im Trentino die Zweisprachigkeit nicht als Zugangsvoraussetzung für den öffentlichen Dienst verlangt. Diese Zulage wurde  nicht nur vorgesehen, weil die Einstellungsvoraussetzungen dies erfordern, sondern diente auch als Maßnahme eines gesamten Paketes, die vergangene Inflation abzudecken.“

Die Gewerkschaften AGB/CGIL, SGBCISL, ASGB, SGK/UIL, GS und NURSING UP betonen, dass derartige Aussagen kein Vertrauensverhältnis schaffen und schon gar keine Wertschätzung gegenüber den öffentlich Bediensteten. Über die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und regionalen Gegebenheiten werde gerne hinweggesehen.

Die Gewerkschaftsvertreter für die öffentlich Bediensteten sind über derartige Aussagen mehr als verwundert, ebenso wie die öffentlichen Bediensteten im Land.

Die bereitgestellten Summen reichen nicht einmal aus, um einen Bruchteil der Inflation der Jahre 2022-2024 abzudecken. Bereits die Umsetzung des staatlichen Gesetzes zur Elternzeit verursacht Kosten, welche berücksichtigt werden müssen, so die Vertreter des Personals, so die Gewerkschaften.

Und weiter:

„Es wird oft betont, dass es bei den finanziellen Anpassungen darum gehe, am Verhandlungstisch einen Kompromiss zu finden. Während Kompromissbereitschaft in Verhandlungen immer wichtig ist, sollte klar sein, dass lediglich über die Anpassung der Gehälter an die Inflation gesprochen wird und nie von einer Erhöhung der Gehälter, wie von den Gewerkschaften immer wieder gefordert. Diese Anpassung der Gehälter an die Inflation ist dringend notwendig, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Wenn das die politischen Vertreter mittlerweile nicht verstanden haben, darf man sich nicht wundern, wenn überall ein akuter Personalmangel herrscht, schließen die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ab.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • andreas69

    Gerade er der den Äpfel-Birnen-Vergleich hernimmt um auf ein Manko in der Kalkulation der Gewerschaften hinzuweisen, sieht nicht die hohen Bananen- und Kirschenpreise, die in diesem Land im Vergleich zu den Nachbarregionen zu zahlen sind. Um bei Kompatschers Termini zu bleiben.

  • pingoballino1955

    Herr Kompatscher,es scheint mir sie hören nicht auf wie üblich von ihnen gewohnt,das Südtiroler Volk zu VERNEBELN,um es günstig auszudrücken.ich wundere mich,man merkt ihre letzte Legislatur ist ihnen EGAL!!! WO BLEIBT IHRE EINHALTUNG VOR DEN LETZTEN L W ZWECKS AITONOMIESTATUT ENDE JUNI? NIX RELEVANTES IST PASSIERT,das nenne ich Wahlbetrug gegenüber den Bürgern.innen!!! Meloni ,Galateo,Utzi und Co haben sie REINGELEGT VOM FEINSTEN!!!!

  • robby

    Der Kompatscher hat doch Recht. Er ist eben von seinem Gehalt ausgegangen.

    • saustall_kritiker

      Ja dieser derzeitige Noch-Landeshauptmann schaut eben nur auf die Großverdiener wie ihn selbst, denen er mit großer Freude die eine Gehaltserhöhung nach der anderen zugesteht. Also denen, die ohnehin schon viel zuviel verdienen, für das, was sie leisten…was man ja bei manchen Landes- und Bezirksdirektoren sieht, allen voran seinen Generaldirektor und -sekretär. Das ist zutiefst asozial. Und langsam beginne ich jetzt auch an seiner Intelligenz zu zweifeln. Zuerst die Paktelei mit den Ultrarechten und jetzt sein Gesülz von gestern mit dem total deplazierten Vergleich zum Trentino, das wohl nicht auf die Hitze zurückzuführen ist, denn die ist ja nicht so groß. Ich habe lange schon jede Achtung vor diesem Zeitgenossen verloren. Es ist höchst an der Zeit, dass er abtritt. Schade um das Steuergeld, das diesem Herrn bezahlt wird…

  • autonomerbuerger

    Die Claudiana und die Uni in Brixen lehren sich. Wer nicht erbt und seiner öffentlichen Arbeit im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich Hobbymässig nachgeht kriegt seine Familie eh nicht über die Runden.
    Ich hoffe die Jungen gehen ins Ausland. Dort werden sie in diesen Berufen weniger verarscht.

  • sepp

    Du der moant wirklich lei mehr wer er lei isch wens um politikergehälter Gang dem isch olm geld ginui lei isch herr und frau südtiroler so bled und hoben den Typen gewählt

  • dn

    Wie es Widmann richtig erkannt hat.

  • hallihallo

    der zweisprachigkeitsnachweis hat den südtirolern einen arbeitsplatz garantiert, den sie sonst wahrscheinlich gar nie bekommen hätten.
    aber wer heute ins alterheim oder krankenhaus geht oder mit dem bus fährt, sieht, daß diese maßnahme heute gar nicht mehr zeitgemäß ist. dort spricht man kaum eine zweite oder dritte sprache . frag mich, ob die alle die zweisprachigkeitszulage erhalten. und dies gilt auch für deutsch- und italienischsprachige südtiroler.

  • nemesis

    Südtirol bleibt ein teures Land ?.
    Hinzu kommt es gehört zu Italien also saftige Autobahn Gebühren, Parkplätze usw. also alles wesentlich mehr als in Nachbar Provinzen Venedig,Trentino.
    Tourismus Land einige Jubeln Oh wie Schön andere bleiben eben auf der Strecke stehen mit erhöhten Wohnungspreise und Lebenshaltung Kosten da.
    Da gibt es einige die das nicht verstehen wollen haben Eigentumswohnungen und keine Finanzielle Probleme.
    Dann noch der Neid auf Angestellte, Krieg unter den Armen.
    Verstehe schon man muss Einsparungen machen auch wegen der Staatsverschuldung, aber wehr hat die gemacht bestimmt nicht die ehrlichen Steuern Zahlern ?.

    • pingoballino1955

      nemesis,In den letzten 12Jahren,unter SVP Kompatscher und seinen Lobbys so eingefädelt,ganz klar! Ich glaube Kompatscher wird nicht in der Südtiroler Geschichte positiv eingehen,eher im Sinne der Dummheit Meloni und Co auf den Leim gegangen zu sein!!!!! Die JUNGEN SAGEN DAZU : PULL SHIT!!!

  • svea

    Es ist beschämend wenn, von politischer Seite eine derart abschätzige Haltung seinen eigenen Angestellten gegenüber, festzustellen ist. Besonders schlimm jedoch ist die Ungleichbehandlung innerhalb der Kategorien.
    Den Führungskräften wird meistens ziemlich schnell der Inflationsausgleich zugestanden, obwohl die mit ihren Gehältern nicht nur über die Runden kommen, sondern sich locker noch ein paar luxuriöse Zusatzrunden leisten können. Auf der Führungsebene würden ein paar Jahre ohne Lohnerhöhungen leicht zu verkraften sein, während die normalen Arbeiter*innen und Angestellten das Geld wirklich dringend benötigen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
    Die Ausrede man müsse mit öffentlichen Geldern sparsam umgehen, kann man deshalb nicht bemühen, weil für andere Dinge, z.B. besondere Events, prestigeträchtige Bauten oder andere „Luxusaufträge“, die nur einer kleinen Minderheit nutzen, das Geld nicht nur locker gemacht wird, sondern es wird regelrecht geklotzt. Vielleicht deshalb, weil sich bei solchen Ausgaben, am Ende die Politiker*innen selbst inszenieren können und sie „das Werk“ in den Medien als einen persönlichen Erfolg präsentieren können.
    Mit solchen Errungenschaften prahlen, sollte man jedoch erst, nachdem man dafür gesorgt hat, dass es großen Teilen der Gesellschaft gut geht.
    Es darf nicht sein, dass Menschen die arbeiten, zu Bittstellern degradiert werden. Bleiben die Löhne niedrig, dann werden immer mehr Menschen auf unterschiedliche Sozialleistungen angewiesen sein, einmal während ihres Arbeitslebens und später als Rentner.
    Insgesamt wird also kein Geld gespart, nur die Dominanz darüber wird in die Hände der Politik gegeben. Bekommen Menschen einen angemessenen Lohn, dann entscheiden sie darüber was sie mit dem Geld tun. Sie haben ein höheres Selbstwertgefühl, was sich sowohl auf die Arbeitsleistung als auch auf ihre sozialen Kontakte positiv auswirkt.
    Nachdem der größte Teil der Steuereinnahmen durch die Lohnabhängigen bzw. den Mittelstand generiert werden, sollten diese Gruppen auch die größten Nutznießer dieser Gelder sein.
    Wenn die Gelder nach anderen Kriterien umverteilt werden, dann müsste ein hehres Ziel der Grund dafür sein, wenn dafür die Verarmung des Mittelstandes in Kauf genommen wird.
    Im Moment scheint das Hauptkriterium darin zu bestehen, auf allen Ebenen große Abhängigkeiten zu schaffen, um von Seiten der Politik Einfluss nehmen zu können, bis hin zur subtilen Manipulation.
    Unter solchen Voraussetzungen ist es kein Wunder wenn die Wahlbeteiligung immer mehr zurückgeht und jeder Wahlerfolg wäre wohl eher als Pyrrhussieg einzustufen.

  • schlernhex01

    Fakt ist, sie bekommen mehr. Abgesehen ist es Nonsens für eine Voraussetzung eine Zulage zu bekommen. Wenn eine Voraussetzung für den Job ein Führerschein oder eine Matura ist, dann kann ich dafür keine Zulage fordern, sondern ich bekomme ansonsten den Job nicht.

  • tirolersepp

    50.000 öffentlich Bedienstete in Südtirol sind eindeutig zu viel !!

    Ohne massive Gehaltserhöhung in Sparten die unbedingt notwendig sind wirds allerdings nicht gehen !

    Jetzt ist die Zeit gekommen – Spreu vom Weizen zu trennen !

    Wird wie jetzt nix getan – geht auch noch das letzte Krankenhauspersonal samt Lehrer/innen in eine andere private Sparte !

    • saustall_kritiker

      Ja Spreu vom Weizen trennen. Abbau des Wasserkopfs in der Verwaltung, sprich 50% der Führungskräfte, die eh unnütz sind, und Rückstufung ihrer überzogenen ständig angehobenen Gehälter. Die meisten der einfachen öffentlich Bediensteten machen ihre Arbeit. Beim Wasserkopf bin ich dieser Meinung leider nicht…..

  • lucky

    Mann müßte ca. 40 % der öffentlichen Angestellten und 50 % der Politiker reduzieren und den restlichen arbeitenen Angestellten mehr Lohn geben.
    Was sich die Südtiroler Landesregierung leistet, paßt fast in keine Haut mehr.
    Ämter und Abteilungen beschaffen, die es nicht braucht.

  • dn

    Danke svea. Die Bürokratie ist aufgebläht. Diese Stellen abbauen, Pflegepersonal, Sanität und Mitarbeiter in der Schule besser bezahlen. Es braucht unbedingt eine sozialdemokratische Partei. Die Feigenblattaktion Arbeitnehmer in der SVP ist nicht mal ein Witz.

  • unglaublich

    Die Arbeitnehmer müssen endlich zur Kenntnis nehmen, dass Kompatscher ein extremer Arbeitnehmerfeind ist und alles tut, um diese Gesellschaft zu spalten. Ein Urkapitalist im besten Sinne. Er füttert Führungskräfte und Unternehmer und lässt die Arbeiter und Angestellten leer ausgehen. Magnago würde ihn aus der Partei werfen.

  • sepp

    Der typ gehört weg nd schnellstens
    Der isch lei für die lobbys suscht viel landeshauptmänner gabs in südtirol nett obo so an schlechten sicher no nett wos er versprochen hot wor ols lei luft der hätte noch den Niederlage beim Flughafen referemfum abserviert werden

    • ostern

      Ja, für die Bauern nach Brüssel zu fahren, um für diese Geld zu betteln , das kann er. Aber die steuerlichen Ungerechtikeiten dieser Kaste zu vertreten , das ist Ihm nicht zu minder. Er ist nicht der Landeshauptmann für ALLE, sondern nur für Bauern und Hoteliere. Ich bin sehr Enttäuscht!
      Hr. LH gehen Sie…….

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