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Unerlässliche Einspurigkeit

Die Luegbrücke (Foto: Verkehrsinfos.it)

Die Luegbrücke wird ab 1. Jänner 2025 für drei Jahre nur mehr einspurig in beiden Fahrtrichtungen befahrbar sein. Voraussichtlich wird es aber Ausnahmen geben.

von Markus Rufin

Die Erneuerung der Luegbrücke bereitet bereits jetzt vielen Leuten Kopfzerbrechen. Bisher war lediglich bekannt, dass die Arbeiten den Verkehr auf der Brennerautobahn stark und für lange Zeit beeinflussen werden, die besonders an verkehrsreichen Tagen zu langen Staus führen könnten. Im Frühjahr hat die österreichische Infrastrukturgesellschaft ASFINAG die Hauptprüfung der Brücke vorgenommen, um das weitere Vorgehen planen zu können.

Jetzt liegen erste Erkenntnisse vor.  Die aktuelle Brückenprüfung kommt dabei zum Ergebnis, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind. Mit 1. Jänner 2025 ist auf der Brücke eine einspurige Verkehrsführung in beide Fahrtrichtungen aus Sicherheitsgründen unerlässlich.

„Die Sicherheit auf unseren Straßen hat oberste Priorität. Aus diesem Grund arbeiten wir an der raschest möglichen Umsetzung der Generalsanierung der Luegbrücke. Bis zur Fertigstellung des neuerrichteten Brückenbauwerks sind jedoch aus Sicherheitsgründen weitere Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört die einspurige Verkehrsführung ab Anfang 2025“, erklärt die österreichische Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Um die Belastung für die Wirtschaft, den Tourismus und die Menschen entlang der Brennerachse zu reduzieren arbeitet die österreichische Regierung gemeinsam mit den Land Tirol aber an umfangreiche Maßnahmen. Diese reichen von einer teilweisen, zweispurigen Verkehrsführung an Starkreisetagen bis zu zusätzlichen Angeboten im öffentlichen Verkehr.

Klar ist durch die Hauptprüfung auch, dass nur durch die neue Brücke die Einspurigkeit vollständig beendet werden kann. Das ist ein schwerer Schlag für Reisende, Wirtschaftstreibende und Menschen, die entlang der Achse leben. Denn die Arbeiten für das erste Bautragewerk, die voraussichtlich im Frühjahr beginnen, werden laut ASFINAG voraussichtlich in zweieinhalb bis drei Jahren andauern. Erst dann stehen wieder zwei Fahrtspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke wird sogar erst im Jahr 2030 gerechnet.

Laut ASFINAG sei die Einspurigkeit nicht nur notwendig, um die Sicherheit, während der Arbeiten zu garantieren: Nur durch die Einspurigkeit und die damit verbundene Lastreduktion schaffe man es überhaupt, die Luegbrücke, wenn auch eingeschränkt, noch weiter am Leben zu erhalten.

Eine gute Nachricht gibt es aber doch. Die Gutachter gehen nämlich davon aus, dass an besonders verkehrsreichen Tagen – etwa an Wochenenden – eine vorübergehende Zweispurigkeit möglich sein wird – allerdings nur unter strengen Sicherheitsbedingungen. Dazu zählt die Einhaltung einer Gesamtgewichtsbelastung.

Außerdem braucht es neben der Einspurigkiet zusätzliche verkehrslenkende Maßnahmen wie Dosierungen oder Fahrverbote von Lkw.

Der Bericht zur Brückeninspektion ist in Finalisierung und wird in den nächsten Wochen präsentiert werden. Darauf aufbauend wird bis Ende September ein Maßnahmenpaket zur Entlastung erarbeitet.

An diesem arbeitet auch die A22 mit, wie Gesellschafts-Präsident Hartmann Reichhalter erklärt: „Unsere Aufgabe als A22 ist es, unsere Hilfeleistung nach wie vor zu geben, um eine bestmöglichste Lösung für die Verkehrsteilnehmer zu erreichen.“

Für Reichhalter ist die Bekanntgabe der ASFINAG und der österreichischen Ministerin nichts Neues. Er wusste bereits vor Wochen von den ersten Erkenntnissen der Studie: „Für mich ist es eine ernüchternde Zwischeninformation, aber keine endgültige Information. Wir arbeiten weiter, um das maximale Ergebnis herauszuholen. Wir wissen heute noch nicht, wie dieses Ergebnis ausschauen wird.“

Besonders erkenntnisreich sind die neuen Informationen aus Österreich offenbar also nicht. Wie Reichhalter betont, arbeite die A22 gemeinsam mit der ASFINAG weiterhin daran, im Herbst einen klaren Plan für die kommenden Jahre präsentieren zu können: „Wir sind dabei, tragfähige Lösungen für die verkehrsreichen Tage zu finden. Einiges haben wir schon hinter uns, wir befinden uns teilweise bereits in technischen Diskussionen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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