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Nachfolgerin für Weger?

Mit dem Rücktritt von Stadtrat Reinhard Weger ergibt sich ein besonderes Dilemma für Bürgermeister Roland Griessmair. Er muss eine Frau als Nachfolgerin bestimmen. Diese gibt es aber in den Reihen der SVP nicht.

von Markus Rufin

Der erzwungene Rücktritt von Reinhard Weger als Stadtrat hat in Bruneck tiefe Spuren hinterlassen. Nach wie vor gibt es zahlreiche Stimmen, die den Feuerwehrkommandanten als Bürgermeister ins Spiel bringen möchten, doch mit seinem Rücktritt wurde diese Debatte vorerst verschoben. Vordergründig gilt es andere Fragen zu klären.

So beispielsweise die Frage nach Wegers Nachfolger im Stadtrat. Seine Assessorate wurden bereits aufgeteilt, auch ist bekannt, dass Weger als Gemeinderat die Zuständigkeit für das Feuerwehrwesen gerne behalten möchte. Bürgermeister Griessmair hatte ihm das auch zugesichert.

Dennoch muss ein Nachfolger für Weger ernannt werden. Hierbei ergibt sich für den Bürgermeister ein besonderes Dilemma. Wegers Nachfolgerin muss nämlich eine Frau sein.

Das entsprechende Wahlgesetz sieht vor, dass die Frauenquote im Ausschuss zum Zeitpunkt der Ernennung des Stadtrates berechnet wird. In Bruneck handelt es sich um einen ausdrücklich besonderen Fall.

Bei den Gemeinderatswahlen 2020 war nämlich nur eine Frau im Stadtrat vorgesehen. Im Laufe der Amtsperiode trat allerdings Hugo Götsch vom Team K zurück. Für ihn rückte Anna Vicentini nach.

Mit dieser Veränderung muss eine Frau Wegers Nachfolgerin werden. Das Absurde daran: Zumindest in den Reihen der SVP gibt es diese nicht.

Die einzige Gemeinderätin der SVP ist Urusula Steinkasserer Goldwurm, sie ist bereits Stadträtin. Erst mit dem Rücktritt eines weiteren Gemeinderates würde eine mit Verena Niederkofler eine zweite Frau nachrücken.

Wie man aus den Reihen der SVP erfährt, plant Griessmair ohnehin mit einer weiteren Frau als Stadträtin. Er möchte damit auch ein Zeichen für die kommenden Gemeinderatswahlen setzen.

Der Bürgermeister unterstreicht aber, dass der Rücktritt eines Gemeinderates nicht die einzige Lösung des Problems ist. Die weiteren Optionen wären die Berufung einer Assessorin von außen oder die Ernennung einer Gemeinderätin einer Fraktion außerhalb der SVP.

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