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„Eine Unverschämtheit“

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Die Gewerkschaften brechen die Verhandlungen mit dem hds zum Landeszusatzvertrag ab und erklären die Mobilisierung des Sektors.

Der mit dem Handels- und Dienstleistungsverband HDS abgeschlossene Landeszusatzvertrag ist im Dezember 2018 ausgelaufen. Rund 19.000 Arbeitnehmer in der gesamten Provinz sind davon betroffen.

Der anfänglich erklärten Bereitschaft des Arbeitgeberverbands, die Verhandlungen aufzunehmen, folgte leider kein konkreter Wille, eine Vertragsverlängerung zu erreichen, schreiben die Gewerkschaften  FILCAMS CGIL-AGB, FISASCAT SGBCISL, UILTuCS TAAS und ASGB HANDEL am Mittwochnachmittag in einer gemeinsamen Aussendung.

Der habe zunächst die Übermittlung eines inhaltlichen Vorschlags verzögert, um dann einen unannehmbaren Verhandlungstext vorzulegen, der eine erhebliche Verschlechterung der rechtlichen Bedingungen und keine wesentliche Verbesserung im Hinblick auf die Entlohnungen vorsieht.

In der Aussendung der Gewerkschaften heißt es wörtlich:

„Einerseits ein wirtschaftlicher Vorschlag, der inakzeptabel und respektlos gegenüber dem Einsatz der Beschäftigten in diesem Sektor ist: Die Inflation ist unverhältnismäßig gestiegen, die Unternehmen haben ihre Mehrkosten auf die Verkaufspreise abgewälzt und erhebliche Gewinne eingefahren. Die Arbeitnehmer hingegen hatten keine Möglichkeit, den Kaufkraftverlust ihrer Löhne auszugleichen, die in keiner Weise mit dem hohen Anstieg der Lebenshaltungskosten in Südtirol Schritt halten konnten. Von der Wohnung bis zum Brot, vom Brot bis zur Energie, von der Energie bis zur Kleidung, alles ist teurer geworden. Von den Gewinnen der Unternehmen wurde nichts an die Arbeitnehmer umverteilt. Und heute bietet der HDS eine Lohnerhöhung von 8,00 Euro brutto an!!! Eine UNVERSCHÄMTHEIT!

Auf der anderen Seite eine Reihe von Vorschlägen zu den rechtlichen Bestimmungen, die sowohl den Kollektivvertrag als auch den vorherigen Landeszusatzvertrag erheblich verschlechtern. Vorschläge, die nur darauf abzielen, die Erneuerung des Landeszusatzvertrags zu verhindern.

Die Vorschläge reichen von einer Überarbeitung der Behandlung bei Krankheit bis zur Teilzeitarbeit ohne Garantie einer vertraglichen Mindestarbeitszeit, was vor allem die vielen weiblichen Beschäftigten des Sektors benachteiligen würde, über die Stundenbank, die rein im Ermessen des Arbeitgebers liegen soll, zusätzlichen Fälle, in denen Sanktionen gegen Arbeitnehmer verhängt werden können, bis hin zur erheblich erweiterten Nutzung von Arbeit auf Abruf und befristeten Arbeitsverträgen, was unweigerlich zu neuer prekärer Beschäftigung und Dequalifizierung der Arbeit führen würde.

De facto hat der Handels- und Dienstleistungsverband HDS zweierlei erkennen lassen: die NICHTBEREITSCHAFT, über angemessene Lohnerhöhungen zu verhandeln, und dass es aus seiner Sicht erforderlich sei, arbeitsrechtliche Bestimmungen zu VERSCHLECHTERN.

Vorher hatte der Handels- und Dienstleistungsverband HDS Rom die Schuld gegeben, aber heute fällt es in seine Verantwortung, wenn der Landeszusatzvertrag nicht erneuert wird.

Aus all diesen Gründen und angesichts des fehlenden konkreten Willens des HDS, ausgewogene und angemessene Vereinbarungen zu treffen, ist es derzeit unmöglich, die Verhandlungen fortzusetzen. Daher erklären FILCAMS CGIL-AGB, FISASCAT SGBCISL, UILTuCS TAAS und ASGB HANDEL die Mobilisierung des Sektors.“

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