„Wir suchen händeringend“
Die Landesregierung hat einer Abweichung der Mindesteinschreibungen zugestimmt, um den Studiengang Sozialarbeit an der Freien Universität Bozen im nächsten Studienjahr zu garantieren.
Beim Studiengang Sozialarbeit der Fakultät für Bildungswissenschaften stehen soziale Fragen im mehrsprachigen Kontext Südtirols im Mittelpunkt.
Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums sind gefragte Fachkräfte, die im Sozialwesen dringend benötigt werden. Soziallandesrätin Rosmarie Pamer ist sich dieser Tatsache bewusst und setzt sich für die Durchführung des Studiengangs auch im kommenden Studienjahr 2024/25 ein. Derzeit haben sich noch nicht ausreichend Interessierte in den Studiengang immatrikuliert. Eine zweite Einschreibungsphase läuft noch bis zum 10. Juli.
Laut Beschluss des Universitätsrates bräuchte es jedoch mindestens zwölf Neueinschreibungen, um einen Studiengang regulär starten zu können. Landesrätin Pamer hat darum in der Landesregierung den Vorschlag eingebracht, von der Mindestanzahl an Immatrikulationen abzuweichen. Diese Ausnahme ist möglich, wenn der Studiengang von besonderem Interesse für das Territorium oder für besonders relevante Berufsbilder ist.
„Es steht außer Zweifel, dass Fachkräfte im Sozialwesen in sehr vielen Berufsbildern händeringend gesucht werden. Dies gilt auch für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die wichtige Akteure sind, wenn es darum geht sozialen Zusammenhalt zu leben“, betont die Landesrätin.
Südtirol könne es sich unter den aktuellen Umständen nicht leisten, an der Ausbildung interessierte junge Menschen abzuweisen oder zu vertrösten. Darum hat die Landesregierung dieser Abweichung ihre Zustimmung erteilt und somit sichergestellt, dass der Studiengang Sozialarbeit im Herbst 2024 starten kann.
Wer sich über das Studium informieren möchte, kann dafür die von der Universität organisierten Online-Info-Sessions nutzen: Am Donnerstag, 27. Juni, wird um 18 Uhr über den Studiengang informiert. Anmeldungen dazu erfolgen über die Webseite der Universität.
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Kommentare (5)
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artimar
Macht Sinn den Termin nach der Abschlussprüfung festzulegen.
dn
Hat sich schon herumgesprochen, dass diese Berufe finanziell nicht attraktiv sind. In Zukunft werden Kindergärtnerinnen, Pflegepersonal und Lehrer massiv wegbrechen.
svea
Vielleicht sollte man das Anmeldeverfahren mal hinterfragen, denn das schreckt viele junge Menschen ab.
Für den Studiengang „Soziale Arbeit“ finden die Aufnahmeprüfungen bereits im Frühjahr statt und die Studiengebühren von € 773 (1. Rate von € 1350 pro Studienjahr) müssen bereits Anfang Juni bezahlt werden. Zu diesem Zeitpunkt haben die Oberschüler*innen noch die Matura vor sich und andere Aufnahmeprüfungen, für die sie sich an anderen Universitäten angemeldet haben. Üblicherweise finden diese im Laufe des Sommers statt, sodass man erst dann eine wirklich überlegte Wahl treffen kann.
Diese Wahl wird nun jenen besonders schwer gemacht, die nicht einfach so auf € 773 verzichten können, denn die Studiengebühren werden von der Unibz nicht rückerstattet, auch wenn jemand das Studium in Brixen nicht antritt.
Wenn man bedenkt, wie viele Prügel jungen Menschen in den Weg gelegt werden, die sich für ein solches Studium entscheiden, dann verwundert es nicht, dass immer weniger diesen Weg einschlagen.
Vielleicht sollte man sich auch überlegen, ob Entscheidungsträger, die solcherlei Regelungen verfassen sich wirklich besondere Zulagen verdienen. Wenn man den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern vor Ort angemessene Löhne bezahlen würde, wäre der Gesellschaft mehr gedient.
kitt
Und als deutschsprachige sekiert bis zum… 80%ita.,nach der ausbildung heist es es sei keine freie stelle in bruneck, alles erlebt. Kein wunder dass alle österreich gehen
pingoballino1955
Frau SVP Pamer,ich schätze sie nicht naiv ein,aber welche jungen Leute wollen sie zu diesem schlechtest bezahltem Unsinn,nach positivem Abschluss noch motivieren,für was? Jeder/e Abspüler/ in in einem 4 5 Sternehotel verdient mehr,als diese,dann ausgebildeten Sozialarbeitskräfte!