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Die Gemeindenanalyse

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Das WIFO hat die demografische und wirtschaftliche Entwicklung aller Südtiroler Gemeinden unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse.

Nach 13 Jahren hat das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen erneut die demografische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung aller Südtiroler Gemeinden unter die Lupe genommen. Die Neuauflage der Analyse für den Zeitraum 2012-2022 bestätigt im Wesentlichen die bisherigen Ergebnisse.

Zwischen 2012 und 2022 ist die Bevölkerung Südtirols von 514.516 auf 537.089 Einwohner gewachsen, was einem Anstieg von 4,4 Prozent entspricht. Mit einem Plus von 7,9 Prozent war das Eisacktal der am stärksten wachsende Bezirk, während Bozen (1,6 Prozent) und der Vinschgau (2,7 Prozent) die geringsten Wachstumsraten aufwiesen. Besonders stark wuchs die Einwohnerzahl in und um die zentralen Orte sowie entlang der Hauptverkehrsachsen. An den Landesgrenzen und im Westen Südtirols mussten einige Gemeinden jedoch auch Bevölkerungsrückgänge hinnehmen. Dies betraf insgesamt 20 Südtiroler Gemeinden, im Zeitraum 2002-2012 waren es hingegen lediglich 13.

Betrachtet man die Entwicklung der einzelnen sozioökonomischen Indikatoren zwischen 2012 und 2022 auf Landesebene ergibt sich folgendes Bild: Das Bildungsniveau, das Einkommen, die touristische Aufnahmekapazität und die Arbeitslosenquote stiegen insgesamt an. Die Bautätigkeit bei Wohngebäuden war hingegen rückläufig.

Die sozioökonomische Situation ist vor allem in den Ortschaften im Speckgürtel der Städte Brixen, Bruneck und Meran sowie in einigen touristisch geprägten Gemeinden im Dolomitengebiet überdurchschnittlich. Gemeinden mit einer positiven demografischen und sozioökonomischen Entwicklung haben oft ein großes Arbeitsplatzangebot und ein breites Angebot an öffentlichen Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie im Ort selbst oder in der Nähe, was wesentlich zur Zuwanderung bzw. zum Verbleib der Bevölkerung in der Gemeinde beiträgt.

Die peripheren Randgemeinden weisen dagegen häufig auch eine unterdurchschnittliche sozioökonomische Situation auf. In diesen Ortschaften ist das Arbeitsplatzangebot oft eingeschränkt, weshalb ein großer Teil der erwerbstätigen Bevölkerung zur Arbeit in eine andere Gemeinde pendelt. Dies trägt dazu bei, dass sich einige Personen für einen Wohnort in der Nähe des Arbeitsplatzes entscheiden oder nach dem Studium nicht mehr in ihre Heimatgemeinde zurückkehren. Um der Abwanderung entgegenzuwirken, müssen auch in peripheren Gebieten die Lebensbedingungen verbessert und das Arbeitsplatzangebot attraktiver gestaltet werden.

„Während sich einige zentrale und verkehrsgünstig gelegene Gemeinden positiv entwickeln, kämpfen viele periphere Orte mit Abwanderung und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Sicherung von Arbeitsplätzen trägt maßgeblich zum Verbleib der Bevölkerung in peripheren Gebieten bei“, betont Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.

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